Kapitel 74 + Tag #6

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Alles liebe zum Geburtstag, liebe @oli_smile

Danke, dass du mich immer unterstützt und meine mobiler Kummerkasten bist! Ich weiß immer, dass ich, wenn mich etwas bedrückt zu dir kommen kann und dafür bin ich dir so unfassbar dankbar <3 Für all das gibt's heute ein extra langes Kapitel ^^ 

P.S. Tut mir Leid, dass das Kapitel ein bisschen traurig sein wird, aber ich weiß ja, dass du das verkraftest

P.P.S. Ich hoffe, du hast keinen Muskelkater vom Lächeln

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P.o.V. Paluten

Mühsam quälte ich mich die Treppen zu meiner Wohnung hinauf. Die letzten Wochen war ich eigentlich nur draußen gewesen, wenn ich einkaufen musste oder andere Termine hatte. So hatte ich mein strammes Trainingsprogram, das unteranderem mindestens vier mal die Woche joggen vorschrieb, vernachlässigt und das merkte man an meiner immer weiter zurückgehenden Kondition. Generell hatte ich die letzte Zeit einiges schleifen lassen. Videos produzierte ich nur, wenn sich jemand dazu aufraffte mit dem schlecht gelaunten und mürrischen Paluten aufzunehmen. Diese Miene hatte ich immer aufgesetzt, wenn meine wahren Gefühle drohten durchzukommen. Das passierte leider ziemlich häufig und dementsprechend motzte ich, wenn ich mit jemandem sprach, die ganze Zeit nur herum.

Auf der anderen Seite aber war ich, wenn ich alleine war, so gut wie immer traurig. Ich konnte nichts mehr tun, ohne an ihn zu denken. Jedes Mal, wenn ich motiviert YouTube öffnete, musste ich an ihn denken, wenn ich schnitt, wenn ich meine Kamera auspacke, wenn ich in die Küche ging. Nicht einmal schlafen konnte ich mehr, weil ich mir einbildete, immer noch seinen Geruch wahrzunehmen von der Nacht, in der ich mir Hoffnungen gemacht hatte. Jeder Gedanke an ihn jagte mir einen weiteren Dolch durch meine Brust. Die Sehnsucht nach seiner Nähe, seiner Stimme, seinem Körper, sie tötete mich. 

Das Riechen an dem Pulli, den er vergessen hatte und das Suchten seiner alten Reallifevideos machten es vermutlich auch nicht besser. Warum liebte ich ihn so sehr? Das Leben hasste mich.

Wenn man davon sprach, dass man krank vor Liebe sein kann, dann hatten diese Personen in meinem Fall definitiv recht. Es war, als ob Manu, der meilenweit entfernt war von mir, einen Steuerungshebel für meine Gefühle hatte. Im einen Moment war ich traurig und deprimiert, im nächsten sauer, dann war ich resigniert, dachte darüber nach, was wäre, wenn ich alles einfach beenden würde, und schlussendlich kam ich aus dem Grinsen nicht mehr heraus, wenn ich einen der Reuploads seiner Germanletsbutton Videos ansah. Oftmals stoppte ich, wenn ich sah, dass er eine mir vertraute Bewegung, wie das Fahren durch seine Haare, gemacht hatte. Dann freute ich mich wie sein größter Fanboy. Vermutlich war ich das auch. Sein allergrößter Fanboy...

Mit einem Kopfschütteln kam ich oben an und schloss die Türe auf. Ich sollte mich ablenken. Wirklich. Irgendwann würde ich verrückt werden, das wusste ich. Und ich war auf dem besten Weg dorthin. 

Nach kurzem Überlegen drehte ich um und machte die Türe wieder zu. Ein bisschen in Köln unterwegs zu sein hatte noch niemandem geschadet. Während ich die Treppen wieder herunter rannte, kam mir eine Idee. Was, wenn ich seine Schwester besuchen würde? Vielleicht wusste sie etwas mehr über ihn und seine jetzige Situation. Vielleicht hatte er sie, im Gegensatz zu mir, aufgeklärt. Er hatte zwar immer seine Videos produziert, war aber ewig schon nicht mehr auf Twitter aktiv. Zur Überprüfung holte ich mein Handy raus und öffnete WhatsApp. Ich sah weder sein Profilbild, noch konnte ich herausfinden, wenn er das letzte Mal online war. Hatte.. hatte er mich etwa blockiert?

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt