Kapitel 81

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P.o.V. Germanletsplay

Als alle meine Tränen gegen Mittag versiegt waren, erhob ich mich und versuchte wieder Gefühl in meine Beine zu bekommen, die am absterben waren. Ich wollte endlich nicht mehr weinen, aufhören traurig zu sein. Ich wollte mich mit Paluten vertragen, den wahrscheinlich baldigen Tod meiner Schwester verarbeiten. Einfach wieder Spaß haben bei Aufnahmen, mit meinen Freunden quatschen und lachen. Einfach alles! 

Ich kam mir gerade so vor wie eine Schwangere oder wie ein Mädchen mit PMS, dass ich einfach laut lachen musste. Wahrscheinlich würde ich in zwei Minuten anfangen zu weinen, aber genau in dieser Sekunde fühlte ich mich energiegeladen und hibbelig, gewillt, etwas zu tun. 

Ohne groß darüber nachzudenken, schnappte ich mir mein Handy, bis ich bemerkte, dass es keinen Akku mehr hatte. Mit einem Schulterzucken dachte ich: 'Dann halt ohne Ankündigung' und verließ mit Hausschlüssel und Geldbeutel bewaffnet die kleine Wohnung.

Auf dem Weg nahm ich seit Wochen wieder meine Umwelt richtig war. Die langsam bunt werdenden Blätter an den Bäumen erschienen mir so schön, dass ich immer wieder mit meinen Händen niedrigere Büsche steifte. 

An der Wohnung von Patrick angekommen, klingelte ich und wurde auch sogleich hineingelassen. Oben bei ihm klopfte ich an seine Wohnungstüre. Er öffnete sie wenige Sekunden später und schaute mich überrascht an, machte sie aber noch weiter auf und trat einen Schritt zur Seite, um mich hineinzulassen. Als ich an ihm vorbeiging, fühlte ich wieder dieses Gefühl in meiner Brust, das sich zusammen mit dem Ekel, der mich durchfuhr, wenn ich in seiner Nähe war, mischte. Gekonnt versuchte ich es zu ignorieren und keine Miene zu verziehen, immerhin wollte ich, dass er mir verzieh.

"Warum bist du hier? Als versteh mich nicht falsch, ich bin froh dich zu sehen, dass es dir gut geht, aber-" "Ich will mich mit dir vertragen, okay?" "Öhm.. Okay, das freut mich", antwortet er leicht überfordert und ich musste grinsen. Immer noch verwirrt lächelte er mit und schaute mich komisch an. "Was?", fragte ich ihn gut gelaunt, obwohl ich spürte, dass der Schub an Glücksgefühlen, der mich vorhin bewegt hatte, hierherzukommen, nachließ und das Bedürfnis, das Lächeln auf meinem Gesicht verblassen zu lassen.

"Sei jetzt bitte nicht böse, aber du kommst grad ein bisschen psychomäßig rüber." "Echt?", lachte ich. "Ähm.. Ja. Immerhin hast du mich auf WhatsApp blockiert, mit mir wochenlang nicht gesprochen und Kontakt gemieden. Da kommt es halt komisch rüber, wenn du plötzlich hier aufkreuzt. " Ich spürte, wie eine unsichtbar, für ihn nicht wahrnehmbare Grenze überschritten worden war, wie meine Mundwinkel nach unten sanken und mir wieder Tränen in die Augen stiegen. "H-Heißt das, dass du dich nicht mit mir vertragen willst?" "N- Nein! So meine ich das gar nicht. Natürlich will ich mich mit dir vertragen. Ich liebe dich doch, Manu." Meine Lippen bebten. "Warum liebst du mich denn? Ich will das gar nicht. Da tue ich dir doch nur weh! Ich finde es eklig bei mir, schwul zu sein! Also ich werde ganz sicher nicht schwul, also tue ich dir weh. Hör auf, mich zu lieben!" Überrascht über diese Ehrlichkeit war nicht nur ich, denn es schien mir, als ob es jemand anderes auf meinem Mund gesagt hatte, auch er schien das nicht erwartet zu haben, dennoch lächelte er matt. "Du weißt gar nicht, wie sehr ich mir eine Lösung für dieses Problem wünsche, aber erstmal ist es wichtig, dass es dir gut geht. Alles andere ist gerade unwichtig, okay?" Ich nickte und fühlte mich gleich besser. "Dann ist alles wieder gut?", fragte ich noch einmal nach und lächelte hoffnungsvoll. Er nickte und erwiderte mein Lächeln, auch wenn ein immer noch fragender, verwirrter Ausdruck in seinen Augen lag. Nichts war mir in dem Moment allerdings ferner, als ihm zu erklären, was genau passiert war, denn ich hatte die Vermutung, dass er sich nicht mehr erinnerte, die von Julia per Anruf bestätigt worden war. Julia.. Wieder ein sorgenvoller Stich in der Brust.

"Super, was magst du machen?", fragte er mich und riss mich dadurch aus meinen Gedanken, die wieder auf dem besten Weg waren, mich unglücklich zu stimmen. "Ich muss noch Videos aufnehmen" "Achso, okay, dann geh nach Hause und nimm Videos auf." "Mit dir?" "Wenn du magst." "Okay, dann bis gleich im TS!", waren meine letzten Worte, bevor ich aufstand und hinausging.

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Nochmal verändert. Ich werde die nächsten Tage planen, hoffentlich bis zum Ende, aber ich bin grade an einer kleinen Schwierigkeit angekommen, über die ich mir mehr Gedanken machen möchte. Ich kann immer noch nicht absehen, wie lang dat ganze wird, obwohl der grobe Handlungsverlauf eigentlich steht.

Sorry, dass ich das nochmal anspreche, aber es sind kleine Schwierigkeiten aufgekommen (aka meine Dummheit), weswegen ich alle bitte, die eingebaut werden wollen, bitte,  mir per Privatnachricht zu schreiben, wenn er rein kommen möchte. (Sorry nochmal, aber ich hab halt leider doch nur Kott im Hirn xDD)  

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt