47. KohfeldtxBrandt

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Hinweis: Ich musste die Realität doch etwas mehr ignorieren, als mir besonders als Dortmund-Fan eigentlich lieb ist; Corona? ... Was zum Teufel soll das sein? ;)


Florians Sicht:

‚Mist!', fluchte ich innerlich, während ich meine Unterlagen durchblätterte auf der Suche nach einem ganz bestimmten Stapel von Notizzetteln. ‚Das kann doch nicht wahr sein!'

Auch beim dritten Mal durchsehen fand ich die gesuchten Zettel nicht. Ich musste sie verlegt haben. Aber wo?

Das war das blöde an Auswärtsspielen. Man wusste nicht immer, wo was ist und wo man etwas hingelegt hat in der Eile von A nach B zu kommen und was man später nicht wieder eingesammelt hat.

Seufzend richtete ich mich an meinen Co-Trainer. „Fahr schon mal mit den Jungs nach Hause. Ich komme später mit den Mitarbeiterwagen nach.", verkündete ich, gekränkt durch meine eigene Vergesslichkeit und Unfähigkeit meine Unterlagen beisammen und auch bei mir zu behalten.

„Okay, ruf an, wenn du doch nicht wegkommst. Ich organisiere dir was.", bot er noch an. Auch er hatte mir zuvor schon bei der Suche nach meinen Sachen geholfen, sie aber ebenfalls nicht gefunden.

„Danke.", erleichtert lächelte ich ihn kurz an und bedankte mich bei ihm, bevor ich dem Fahrer Bescheid gab und mich mit den anderen Werder-Mitarbeitern Vorort hier in Dortmund in Verbindung setzte, die schnell zustimmten, dass ich später bei ihnen mitfahren könnte.

Anschließend machte ich mich zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg in die Katakomben des Westfalen-Stadions. Ein Ordner ließ mich zu meinem Glück eintreten und so konnte ich mich endlich auf die Suche begeben.

Die Gänge waren fast alle leer. Hier und da lief ein Mitarbeiter an mir vorbei, meist jemand von Dortmund. Ab und zu fiel eine Tür irgendwo geräuschvoll ins Schloss und der entstehende Hall breitet sich durch die offenen Gänge großräumig aus.

Mein Weg führte mich zuerst zur Gästekabine. Dort drehte ich praktisch alles um, was nicht Niet und Nagelfest war, schaute in alle Zwischenräume in etwas hätte reinfallen können und dankte insgeheim dem Fortschritt der Technik für die Taschenlampenfunktion am Smartphone. Mit dem Ergebnis, das ich meine Unterlagen nicht hier verloren habe. Also hieß es weiter Suchen.

Mein nächstes Ziel war die Gästebank. Ich setzte mich also an den Platz, den ich auch während des Spieles genutzt hatte und, da ich auf die ersten blicke hin nicht auffälliges entdecken konnte fuhr ich mit meinen Fingern in die Ritzen zwischen den einzelnen Sitzen. Erleichterung machte sich in mir breit, als ich einen kleinen Packen Papier zufassen bekam, der ungefähr so dick ist, wie der, den ich suchte.

Kaum hatte ich das Papier ganz hervorgeholt wurde die Erleichterung noch etwas deutlicher. Es waren tatsächlich meine Notizen, die einfach während des Spiels die Flucht ergriffen hatten und sich gut versteckt hatten. Würde ich sie nicht dringend brauchen und die Dortmunder nicht in den nächsten Tagen die Sitze abmontieren, während sie wohl niemanden so schnell aufgefallen.

Glück im Unglück gehabt. Ich stellte kurz sicher, dass alles vollständig ist und machte mich wieder auf den Weg aus dem Stadion hinaus, nickte dankend den verschiedenen Sicherheitsleuten zu, die mich zwar alle Kritsch beäugt aber passieren hatten lassen.

Ich hatte noch Zeit, bis ich wieder am Parkplatz sein musste um die Reise zurück nach Bremen anzutreten.

Komischer Weise hatte ich jetzt, ohne den Stress meine Unterlagen verloren zu haben, eine schlechtere Orientierung, als zuvor, wo ich eher auf gut Glück meinen Weg durch die Gänge gefunden hatte. So kam es, dass ich nun vollkommen verwirrt vor der Heimkabine stand. Also genau da, wo ich definitiv noch nie war. ‚Na toll!', dachte ich mir, leicht von mir selbst genervt, ‚Heute habe ichs ja mit solchen Situationen.'

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