125. LeclercxRicciardo

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Charles Sicht:

Alleine sitze ich auf der Couch in einer Ecke von Lewis Wohnzimmer, in dem gerade eine große Party mit allen Fahrern und zusätzlichen Promis stattfindet.

Die Menschen um mich herum sind immer in Bewegung und im Takt, den ihnen die Musik vorschreibt. Der Abend ist schon etwas weiter fortgeschritten und die Paare, die sich für einige Stunden trennen konnten, um ihre separaten soziale Kontakte zu pflegen, haben wieder zu einander gefunden.

Auch diejenigen, die alleine gekommen sind, haben eine Person gefunden, mit der sie nun den Abend ausklingen lassen können.

Nur ich nicht. Nicht, das ich es darauf abgesehen habe, jemanden für eine Nacht zu verführen, nein, das kann ich einfach nicht. Ich verurteile niemanden, der es so macht, aber selber würde ich sowas nie machen.

„Hey, Mate.", kommt es plötzlich von rechts und ein Körper fällt lässig und nicht gerade kontrolliert neben mir in die Polster.

Erstaunt richte ich meine Aufmerksamkeit, die zuvor sehr ungenau auf die Menge als Gesamtes gerichtet war, auf Daniel. Seine braunen Augen scheinen zu funkeln vor Freude über die Party, den Alkohol, den er schon konsumiert hat und einfach seinen schelmischen Charakter. Sein Mund ziert ein spitzbübisches Lächeln, was sich nur kurz dimmt, als er einen Schluck seines Getränkes nimmt, welches er in der Hand hält.

Typisch Daniel, unser Honey Badger, beginnt er eine Geschichte von seinen Kumpels und sich aus seinem letzten Urlaub zu erzählen. Ich versuche wirklich ihm zuzuhören und ihm meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, aber ich bekomme es einfach nicht wirklich hin. Mein Kopf ist mit anderen Dingen beschäftigt. Ich nehme einen Schluck aus meiner Bierflasche, eines von Seb mitgebrachten Radler und erst mein zweites Getränk, seit ich vor zwei Stunden hier auf der Party erschienen bin, und versuche ihm zuzuhören.

Doch gerade, als ich mich wieder seiner Erzählung zuwenden will, hört er mittendrin auf und betrachtet mich aufmerksam. Daniel hat ein gutes Gespür für ernstere Situationen und wie er sich in ihnen verhalten soll. Deswegen wundere ich mich nicht, dass er meine nicht so gute Stimmung, schon vor seinem sich neben mir hinsetzen, aufgeschnappt hat und mit der Geschichte mein Verhalten genauer analysiert hat.

„Was ist los? Wo ist mein kleiner mediterraner Sonnenschein hin?", fragt er mich vorsichtig.

„Es hat sich eine dunkle Wolke vor die Sonnenstrahlen geschoben und verdeckt sie nun.", versuche ich seiner eigentliche Frage auszuweichen.

„Das ist schade. Ist etwas passiert? Brauchst du jemanden zum reden? Muss ich mir jemanden vorknöpfen?", erkundigt er sich weiter. Ich werde ihn nicht so einfach los werden können. Daniel ist ein echter Sturkopf und ein extrem guter Freund. Er lässt einen nie im Stich und kämpft mit, wo er kann und darf.

„Es ist nichts passiert, auch mit sonst niemanden habe ich ein Problem. Ich ... Ich bin ... einsam. Alleine.", murmle ich mehr. Meinen Blick fest auf die Flasche in meiner Hand gerichtet, um nicht in Daniels Augen schauen zu müssen, in denen wahrscheinlich Sorge und Mitgefühl schwimmen und das kann ich gerade irgendwie nicht gebrauchen.

„Das klingt nicht schön. Aber warum bist du den alleine? Du hast doch immer Menschen um dich, die du gerne hast, zumindest denke ich das."

„Das stimmt schon. Aber ich habe, im Gegensatz zu allen außer uns in diesem Raum, niemanden. Also jemanden zum kuscheln, lieben und geliebt werden. Niemand schient MICH haben zu wollen, so wie ich bin. Entweder nur auf Zeit oder sie wollen, dass ich mich änder. Und das kann ich einfach nicht. Mein letzter Freund hat es nur zwei Monate mit mir ausgehalten, bevor er mir seine Ansprüche an mir offengelegt hat. Ich habe mich direkt noch in dieser Diskussion von ihm getrennt."

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