98. LesserxPeiffer

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Hinweis: Ich habe den Podcast ,Das Biathlon Doppelzimmer' der beiden hier außenvor gelassen

Eriks Sicht:

Mir war bis zum Ende der letzten Saison nicht bewusst, wie viel mir Arnd bedeutete. Erst jetzt, wo er nicht mehr aktiv ist, wird es mir mit jedem Trainingslager oder Wettkampf deutlicher, was er für mich bedeutet.

Alles zwischen uns war stets rein freundschaftlich geblieben. Bis vor kurzem hatte ich zumindest noch eine feste Partnerin an meiner Seite und Arnd hatte auch immer mal wieder jemanden gehabt, mit der er getextet, telefoniert oder geskypt hat. Für letzteres hatte er mich immer aus unserem gemeinsamen Hotelzimmer geschmissen. Nicht dass ich es andersherum anders gemacht hätte.

Und doch verbindet uns mehr, als mit den anderen aus dem Team. Irgendwie hängt es wohl damit zusammen, dass wir jahrelang Zimmerpartner gewesen sind.

Wie groß Arnds Anwesenheit einen Einfluss auf mich hatte, wurde besonders nachts deutlich.

Während der Vorbereitung hatte ich in jedem Trainingscamp einer anderen Teamkollegen mit im Zimmer gehabt.

Es war bei Jedem ein neues ein- und umstellen auf eben diese Person. Aber es war auch stets beruhigend eine andere Person um sich zu wissen, auch wenn der Atemrhythmus nicht der ist, den ich jahrelang kenne und der mich immer dazu bringen kann selber Ruhe und in den Schlaf zu finden.

Trotzdem war es besser, als jetzt hier in Östersund ein Einzelzimmer zu bewohnen und der kompletten Stille der Nacht ausgesetzt zu sein.

Aber eine Sache fehlt mir besonders. Die körperliche Nähe, die wir bewusst und unbewusst immer wieder zueinander aufgebaut hatten. Alles blieb rein freundschaftlich, aber wir beide hatten diese Nähe nur miteinander gesucht und nicht mit den anderen Teammitgliedern.

Wie oft wir, wenn wir ein großes Bett teilen mussten, nachts zueinander gestiftet sind ist fast nicht zählbar. Einer von uns war immer mit zumindest einen zwischen den eigenen Armen eingefädelten Arm des Anderen aufgewacht. Besonders in kühleren Nächten schob sich gerne mal ein Bein zwischen die meinen oder eines von mir zwischen die seinen. Manchmal lagen wir einfach nur direkt nebeneinander. Aber besonders in der letzten Saison kam es auch immer häufiger mal vor, dass sich der eine vollständig um den anderen herumwickelte und es unbestreitbar ein richtiges miteinander Kuscheln geworden ist.

Aber auch Abseits der Nächte sind wir unbestreitbar die beiden an engsten befremdeten aus dem ganzen Team. Franzi und Simon mal ausgenommen. Während der letzten ‚Corona-Saison' sind auch noch gemeinsame Nachmittage geworden, die ich sehr schätzte und genoß. Oft genug sind wir an unser Zimmer gebunden, um das Infektionsrisiko gering zu halten. Und so kommen Filmabende, Leseabende und ähnliches dazu. Ich über heiß dabei Arnd die Führung. Schließlich konnte ich seinen regen Chatten entnehmen, dass er zumindest zu Beginn der Saison vergeben war, während ich Single bin und er ist, soweit ich weiß der Hetero von uns beiden während ich selber Bi bin.

Und obwohl ich Arnd natürlich attraktiv finde. Wer denn auch nicht? Er ist einfach das perfekte Packet von gutem Charakter und guten Aussehen hatte - ich bisher nicht das Gefühl in ihn verliebt zu sein. Ich hatte ihn stets nur als ein Teamkollege, mit dem halt einfach etwas enger bin, als mit dem Rest der Jungs aus dem Team.

Das ich mich trotzdem in ihn verliebt hatte. Ganz unbemerkt hatte er sich in mein Herz geschlichen. Wenn ich mich nicht irgendwie ablenken konnte sind meine Gedanken bei ihm. Und das war zumindest während der ersten Woche hier in Östersund viel freie Zeit, da ich ja noch eine kleine Erkältung auskurieren musste. Deswegen auch das Einzelzimmer für mich. Bloß niemanden anstechen heißt die Devise.

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