56. KjaerxErikson

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Hinweis: Zum EM Spiel Dänemark gegen Finnland. Corona kommt hier nicht vor


Simons Sicht:

So bald ich bemerkte, dass etwas nicht zu stimmen schien und das einer meiner Teamkollegen am Boden liegt sprintete ich auf diesen zu. Meine Mannschaft rannte mit mir. Während ich lief konnte ich noch nicht erkennen, um wen es sich handelte und was genau passiert war.

Gab es ein Foul? Schmerzen, die ihn zu Boden zwangen? Erschöpfung? Der Kreislauf? Oder was Schlimmeres und wirklich Ernsthaftes?

Angekommen erkannte ich meinen am Boden liegenden Kollegen direkt. Es war Christian. Verdammte Scheiße!

Ich versuchte ihn anzusprechen bekam aber keine Antwort nur seine Augen richteten sich auf mich und schienen die meinen in einen Bann zu ziehen. In ihnen lag Panik, die blanke Angst zu sterben. Ich versuchte ihm im Gegenzug Sicherheit zu geben, wobei ich selbstverständlicherweise ebenfalls von meiner eigenen Angst um ihn angetrieben wurde.

Ich machte die Sanitäter darauf aufmerksam, dass sie schnell kommen sollten, bevor ich mich wieder Christian zu wand. Er kämpfte um jeden Atemzug und seine Augen waren so gut, wie geschlossen. Ich brachte ihn vorsichtig in die Stabile Seitenlage und war froh, dass ich im Trainingslager nochmal die Chance ergriffen hatte und unseren Mannschaftsarzt nach einer Erste Hilfe Schulung gefragt hatte. Ich kümmerte mich noch darum, dass er nicht an seiner Zunge ersticken kann, bevor ich nicht weiterwusste und mir nichts anderes übrigblieb, als auf ausgebildete Hilfe zu warten und ihn nicht alleine zu lassen.

Ich hatte im letzten Jahr viel Zeit mit Christian verbracht, da wir ja zumindest in der gleichen Stadt spielten und uns Abseits des Platzes sehr gut verstanden waren wir noch enges Befreunden, als zuvor schon. Ich hatte ihn durch die zwar einvernehmliche aber trotzdem schwere Trennung von seiner Frau in 2020 zum Ende der Saison hin. Aber er war ein Kämpfer und hatte sich selbst aufgerappelt mit ein wenig gutem Zusprechen. Er war mir in der Zeit richtig ans Herz gewachsen, sogar so sehr das ich mich in ihn verliebt habe.

Sein Anblick, wie er so kraftlos vor mir auf dem Rasen liegt bricht mir mein Herz und ich muss mich zusammenreißen um für ihn Stark zu sein. Das letzte, was er jetzt brauchte war das ich hier auf dem Feld meine Kontrolle verliere.

Die Sanitäter trafen ein und einer übernahm direkt meinen Platz neben seinem Kopf. Ich selbst wendete mich meinen Teamkollegen zu. Ohne Einwände bildeten sie einen vor Blicken und Kameras schützenden Kreis um Christian.

Ich stellte mich dazu. Die meisten standen mit dem Rücken zu Christian, aber ich konnte das nicht und stellte mich andersrum hin zwischen Yussuf und Thomas, letzterer konnte seine Tränen der Verzweiflung und der Angst nicht zurückhalten und ich legte ihm eine Hand auf die Schulter im Versuch ihn damit etwas Sicherheit zu geben. Es dauerte nicht lang und ich hatte meine beiden Kollegen jeweils auf einer Seite eingehackt.

Die nächsten Minuten waren eine Qual für mich und ich musste echt alles geben, um nicht auch in Tränen auszubrechen, als der Mann den ich liebe reanimiert wurde und schließlich erst mit einem Defibrillator zurückgeholt werden konnte.

Erst, als er wieder bei Bewusstsein war und soweit für den Transport vom Spielfeld stabil genug war konnte ich einen Teil meiner Anspannung ablegen. Ich und viele unserer Kollegen begleiteten die Liege vom Feld um ihm weiterhin etwas Privatsphäre zu bieten.

Meine Hand legte ich direkt auf der Liege neben seiner Hand ab. Mit jedem meiner Schritte bewegten sich meine Finger und streiften die seinen. Seine Augen hatte meine sofort gefunden und wieder gefangen, als er mich an deiner Seite bemerkte. Kaum waren wir im Spielertunnel griff er selbst nach meiner Hand und hielt sie fest. Sein Griff war immer nich schwach, aber nicht so schwach, wie ich es mir zuerst vorgestellt habe und diese Erkenntnis machte mir noch ein wenig mehr Mut.

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