68. VettelxHamilton AU

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Hinweis: thematisiert Rassismus auf Grund von Hautfarbe und gesellschaftlicher Stellung


Sebastian war immer Stolz einen Platz an einer der exklusiven Universitäten zu haben. Hart hatte er jahrelang gelernt und zusätzliche Kurse neben dem normalen Unterricht gemacht um sich die Chance eines Stipendiums zu erarbeiten an dieser renommierten privaten Universität.

Als im letzten Jahr die Black Lives Matter Bewegung sich auf dem ganzen Globus verbreitet mussten sie auch hier umdenken. Schon seit einigen Jahren gab es immer wieder Proteste, dass die Leiter auch mit Vorurteilen und Rassismus entscheiden, wer hier lernen darf und wer nicht. Erst seit diesem Schuljahr gab es allerdings eine Helferin des Gremiums, welche darauf achtete, dass nur auf Grund akademischer und zwischenmenschlicher Gesichtspunkte über die Zukunft der jungen Menschen entschieden wird.

Doch der Rassismus ist weiterverbreitet, als nur unter den Leitern. Schüler und Eltern hetzten gegen die Entscheidungen über die Vergabe von Stipendien und Studienplätzen.

Der junge Deutsche hielt sich aus den Diskussionen raus. Er war selber nicht unbedingt jemand, der eine Bildung von so einer Hochschule auf die leichte Schulter nimmt. Seine Familie ist aus den Augen mancher seiner Stufenkameraden arm, obwohl sie der klassische Mittelstand sind in Deutschland.

Sebastian ging mit jedem gleich um. Immer hilfsbereit und freundlich auftreten und in den richtigen Momenten auch mal Kontra geben. Seine Einstellung gegenüber seinem Leben und generell dem Leben gegenüber verstanden die meisten nicht. Geld ist für sie nie ein Problem und durch den Einfluss der Eltern mussten sie auch um ihre Plätze nicht kämpfen oder zumindest weniger als er selbst es tun musste.

Die Ankunft der neuen Studenten ist aus Sebastians Sicht ein Meilenstein gewesen und er hatte tatkräftig dabei geholfen diesen Tag mitzugestalten.

In dem Monat, der seitdem vergangen ist, haben sich doch ein paar der alten Schüler ihren Vorstellungen gestellt und sich gegen die rassistischen Ansichten vielen der Neuen gegenüber geöffnet. Doch es gibt natürlich auch Gegenbeispiele.

Sebastian trat gerade aus einem Gebäude um zum Nebengebäude zu seiner nächsten Vorlesung zu gehen, als er eine einsame Person auf den Stufen erblickte. Es war einer der Neuen und er schien sich hierher zurückgezogen haben, um anderen aus dem Weg zu gehen. Sebastian hatte ihn schon das ein oder andere Mal in einer Diskussion gesehen, die teilweise auch sehr hitzig ausgefallen sind.

Da er noch etwas Zeit hatte entschloss er sich dem anderen zu nähern.

„Hi.", begrüßte er den sitzenden möglichst unverfänglich.

„Bist du gekommen um mich noch mehr runter zu machen?", kam es kampflustig zurück.

„Nein. So bin ich nicht.", widersprach er vehement und setzte sich neben den Unbekannten. Er Streckte die Hand raus und stellte sich vor: „Ich bin Sebastian. Komme aus Deutschland und die Mittelklasse Gehälter meiner Eltern werden von den meisten hier als Hungerlohn angesehen."

Der Unbekannte musterte ihn ausgiebig bis er zu dem Schluss kam, dass Sebastian nicht log und tatsächlich ganz in Ordnung zu sein scheint.

„Lewis. Brite mit Wurzeln in der Karibik von wo die Eltern meines Vaters ausgewandert sind. Mein Vater hat mich und meinen Bruder größtenteils allein großgezogen und nebenbei oft drei Jobs gehabt um uns ein gutes Leben zu ermöglichen."

„Gab es vorhin Stress?", fragte der Deutsche.

„Ja. Sie wollen einfach nicht verstehen, dass ich nicht klein beigebe, wenn man mich und meine Familie beleidigt. Keine Angst, es gab weder Handgreiflichkeiten noch habe ich zum Gegenangriff mit eigenen Beschimpfungen angesetzt. Wir, die die für ihren Platz an der Schule kämpfen mussten werden immer als Außenseiter angesehen werden."

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