Sport OneShots Boy x Boy

103. 2/2 Fillon MailletxJacquelin + wichtige Info

Quentins Sicht:

Wir haben es alle pünktlich und mit nur kleinem Trainingsrückstand nach Antholz geschafft. Die Höhenluft ist zu erst etwas beklemmend, da sie sehr ähnlich ist zu der, die wir während unserer Zeit in der Hütte in Mitten des Schneesturms auch eingeatmet haben.

Es ist ein großes Hallo, als wir direkt am Montag die Anlage betreten, um unseren Trainingsrückstand wieder auszugleichen. Am Donnerstag steht für uns Männer ja schon das Einzel an und da müssen wir wieder voll angreifen können, trotz der langen Zeit, wo einfach kein Training für uns möglich war.

Emilien hat sich direkt nach unserer Rettung wieder vermehrt an Antonin gehalten, den er ja über zwei Wochen nicht gesehen hatte. Es klingt komisch, in Anbetracht der Tatsache, dass Emilien und ich bis vor kurzen nur nebeneinander her gelebt haben und mehr oder weniger nur Teamkollegen gewesen sind und nichts anderes, aber ich vermisse den jüngeren doch irgendwie. Ich habe mich wohl einfach an seine Anwesenheit gewöhnt, während unserer Zeit in der Hütte, und nun ist es halt komisch, dass er nicht mehr so viel um mich herum ist.

Ich beklage mich nicht darüber Simon als meinen Standard Zimmerpartner wieder zu haben, aber auch in dieser Beziehung merke ich, wie ich Emilien doch vermisse. Simon ist ordentlich, fast schon pingelig und obwohl ich selber auch relativ gut meine Sachen ordne, hat er doch noch oft etwas daran auszusetzen. Emilien ist das glatte Gegenteil, er lässt seine Sachen oft einfach da liegen, wo er sie zuletzt benutzt hatte und da musste ich das ein oder andere Mal etwas hinter ihm herräumen. Dafür macht es ihm nichts aus, wenn auch mal etwas von mir nicht hundertprozentig an seinem Platz liegt.

***

Mittlerweile ist es Freitag und wir Männer haben heute nur Training auf dem Programm stehen, da heute die Frauen mit dem Einzel dran sind.

Für mich war der gestrige Tag definitiv enttäuschend. Emilien hatte noch den 10. Platz erreicht, während ich selber nur 20. Geworden bin. Simon und Fabien sind noch etwas besser mit den Plätzen 6 und 8 gewesen. Leider ist damit die Wertung für diese Disziplin abgeschlossen und somit ist der Gewinner der kleinen Einzelkugel schon jetzt sicher. Tarjei Bø hat sie sich geschnappt.

Ich komme gerade von der Loipe, als ich Emilien bei den Trainern stehen sehe. Sie sind hitzig wegen etwas am diskutieren und Emilien fuchtelt wie wild mit den Armen in der Luft herum, während er wohl seine Ansicht erläutert.

Emilien schien das Gespräch genau dann für beendet zu erklären, als ich nur wenige Meter an der Gruppe vorbeifuhr. Da er sich bereits von den Trainern weggedreht hatte und sich wohl auf den Weg zum Wachstruck machen wollte, steht Emilien so nah an dem Zugang zur Strecke, dass ich seine Augen und den Ausdruck in ihnen gut sehen kann.

„Jacquelin, damit nehmen wir dich auch von der Liste für die Staffel und lassen Eric laufen. Du solltest die Zeit besser nutzen und bei Olympia dein Bestes geben, sonst werden wir für den Rest des Weltcups uns etwas für dich überlegen müssen. So geht es nicht weiter!"

„Jaja", gibt Emilien nur zurück und ich kann deutlich sehen, wie er die Augen verdreht.

Was ist denn da gerade passiert?

Am Abend erfahre ich es von Simon, der größten Tratschtante in unserem Team, was genau da vorhin zwischen unseren Trainern und Emilien vorgefallen wird. Emilien hatte vorhin unseren Trainern für den Massenstart seinen Einsatz untersagt, weil er nicht ‚in der richtigen Stimmung' ist.

Ich kann über sein kindliches Verhalten nur den Kopf schütteln. Emilien kann an machen Tagen echt eine priese Verantwortung mehr vertragen. Er gibt für meinen Geschmack zu schell auf. Für ihn muss alles haargenau passen, damit er alles aus sich rausholen kann im Wettkampf. Manchmal wünsche ich mir, während einer solchen Phase, Martin zurück. Der hatte den Jüngeren dann immer zurechtgewiesen.