6. 1/3 RamosxPique

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Konzentriert sich sehr auf Sergio. Serard ist hier nur ein Randgeschehen.

Sergios Sicht:

„Man Sergio! Du hast mir fest Versprochen, dich heute Abend nicht zu betrinken!" schimpfte Marcelo mit mir.

Ich verdrehte bei dieser Anklage nur meine Augen, bevor ich mich abermals erbrach. Marcelo immer mit seinem Pflichtbewusstsein...

„Als Kapitän kannst du nächsten Samstag nicht so auftreten, besonders nicht, da es dein erster Auftritt als Kapitän deiner Nationalmannschaft ist, seit der vermaledeiten WM. Zumindest, was Auftritte abseits vom Fußball angeht." schimpfte der Lockenkopf weiter. Ich ließ mir von Marcelo auf die Füße helfen. Während ich mir meinen Mund aus spülte zog Marcelo die Toilette mit einem angeekelten Blick ab.

Seit ich vor einigen Jahren wieder Single wurde genoss ich dieses Leben auch in vollen Zügen. Sie, ein Model, hatte mich betrogen, da ich ihr wohl noch nicht genug schenkte und sie nicht rund um die Uhr von mir verwöhnt wurde. Sie hatte sich einen dreimal so alten Milliardär gekrallt. Diesen pflegte sie jetzt in seiner Luxusvilla in Monaco, da er nicht mehr sehr fit ist. Selber schuld, wenn sie ihn sogar heiratete.

Ich grinste Marcelo schelmisch an. "Weiter gehts!"

Marcelo war anderer Meinung und machte dies mit seiner Artwork klar: „Nichts da, denn du wirst jetzt von mir nach Hause gebracht!" und schon wurde ich von meinen Real-Teamkollegen zum Badezimmer raus und durch das Haus von Karim gezogen. Dieser reif meinem 'Wärter' noch eine Abschiedsfloskel zu, bevor Marcelo mich auf dem Haus raus und ins Auto bugsierte.

„Du kannst dich nicht mehr so volllaufen lassen! Du bist mittlerweile über 30 und solltest dir echt andere Prioritäten setzen." meckerte mein Abwehrkollege weiter an mir und meinem Verhalten rum. „Ich weiß, dass du dich bisher an alle Abende erinnerst, aber du legst es darauf an, dass das irgendwann nicht der Fall sein wird."

Ich verdrehte erneut meine Augen. Diese Diskussion hatten wir schon oft. Ich beließ es heute dabei und sagte nichts, die Vergangenheit hatte mich zumindest in dieser Hinsicht besseres Belehrt.

***
An den Anfang des Abends konnte ich mich sehr gut erinnern. Später wurde es sehr Lückenhaft.

Ich hatte meine Mannschaft in den Saal geführt, in den der Benefiz Abend für ein Krankenhaus in Barcelona, wo wir auch waren, stattfand.

Bis vor zwei Stunden vor dem Start des Abends war ich guter Dinge gewesen. Es würde schließlich Essen und Trinken in Hülle und Fülle geben. Dann hatte ich mitbekommen, dass es das auch mein Ex-Nationalteamkollege Gerard Pique da sein wird, da seine Mutter der 'Care Director' ist.

Pique und ich konnten uns nicht leiden und ich war schon ganz froh, wenn ich ihn nicht mehr außerhalb des Clasicos sehe muss. Und nun das.

Diese Erkenntnis, auch die, dass ich dies auch schon mal wusste, brachte meine gute Laune zum Erliegen und der Drang sich möglichst schnell mit Alkohol zu versorgen wuchs seitdem stetig an.

***

Es war langweilig. Vor einem guten Buffet gab es einen Sektempfang, der aber meinen Drang nach Alkohol eher verstärkte, anstatt ihn etwas zu verringern. Bei beiden Situationen konnte ich Pique umgehen. Dieser hatte sich aber bereits dem Team angenähert und führt hier und da Gespräche mit einigen. Ich umging ihn meist elegant und geschickt.

Ich bediente mich häufig im Laufe des Abends an den Tabletts, die von gut zwei Dutzend Kellner und Kellnerinnen durch die Menge getragen wurden. Wir waren in einem großen Raum, eine Band spielte leise Musik und die Gäste hatten sich gut verteilt in kleinen Grüppchen zusammengefunden.

Nach einer weiteren Stunde hörten meine Erinnerungen auf komplett vollständig zu sein. Anfangs war es noch relativ vollständig. Hier und da fehlten Teile von Gesprächen, die auch alle im Smalltalk Bereich waren, sonst aber nichts. Später fehlte aber immer mehr.

Mein munteres weitertrinken wurde auch nicht von Pique beeinflusst, welcher mich irgendwann doch abpasste. Ich konnte mich tatsächlich nur an Smalltalk, der ich mit ihm gehalten hatte gut erinnern. Einige Sticheleien waren auch noch in meinem Gedächtnis aber mehr zusammenhängendes war nicht mehr da.

***

Schwarz. Stille.

Pique und ich waren in einem Badezimmer und stritten uns richtig. Zumindest entnahm ich letzteres aus meinen Gefühlen und seinen Gesichts­ausdruck. Worum es ging? Keine Ahnung.

Schwarz. Stille.

Wir, Pique und ich, waren in einem Auto. Meine Hand war gefährlich nahe an seinen Schritt und meine Daumen fuhr über seinen Oberschenkel in kleinen Kreisen, um ihn so etwas zu trizen. WTF? Wie ist das jetzt passiert? Und warum mit Pique?

Schwarz. Stille.

Ein Hotelzimmer. Lippen, die die meinen berührten. Scheiße.

Schwarz. Stille.

Stöhnen und ein schweißnasser Männeroberkörper über mir. Der Geruch nach Sex in der Luft. Das Gefühl, das er sich in mir bewegte, meine Prostata berührte mit jedem Stoße und die Lust, die mich dazu brachte ins Hohlkreuz zu gehen vor Erregung und mich in gut trainierte Schultern zu krallen. Bitte, das kann nicht passieren! Nicht mit Pique!

Schwarz. Stille.

Ein Mann, der halb zugedeckt in einem Bett liegt. Kleidung verstreut am Boden.

Schwarz. Stille.

Ein Aufzug. Eine Hotel Lobby?

Schwarz. Stille.

Partymeile. Wenn irgendjemand nicht die Hotelzimmerbar , bis auf Wasser und Cola, ausgeräumt hätte würde ich wegen den Erinnerungen auch noch etwas anderes trinken wollen.

Schwarz. Stille.

Eine Bar.

Schwarz. Stille.

Leere Gläser. Viele Gläser. Ich hatte also noch mehr gebechert und das auch nicht zu wenig.

Schwarz. Stille.

Marco. Asensio hat mich also gefunden.

Schwarz. Stille.

Anderes Hotelzimmer. Dasselbe, indem ich heute aufwachte. Es war auch das, was ich für die Zeit in Barcelona bezogen hatte.

Schwarz. Stille

***

Ich stand mit einem Wasserglas, indem eine Kopfschmerz Tablette aufgelöst war, auf meinen Balkon vom Hotelzimmer und ging meine Erinnerungen vom Vorabend und der Nacht durch. Ich hatte Marcelo schon gebeichtet, dass der Erinnerungsverlust doch nun eingetreten war. Ich hatte nur ein 'Wusste das es passiert!' zurückbekommen.

***

Marcelo hatte ernst gemacht und zu Hause, während ich auf dem Rückweg war, meinen Alkoholvorrat zu sich genommen. Ich musste als Konsequenz des Abends mit den Psychologen des Teams und auch mit denen der Nationalmannschaft sprechen oder mit jemanden außerhalb. Nun ging ich einmal die Woche zu einem Psychologen und zu einem Suchtberater. Die Nacht, die zu dem Überlaufen des berühmten Fasses geführt hatte, war zum Glück kein Gesprächsthema und somit konnte ich das Geschehende auch ganz gut ignorieren. Zumindest bis zu diesem einen Tag.


Das ist der Anfang meines ersten Mehrteilers. Ich selber hatte noch kein Erlebnis, indem ich wegen Alkohol fehlende Erinnerungen hatte und werde mir dies auch nicht in Zukunft als Ziel setzen.

Ich werde bis Montag nicht neues Hochladen, da ich für ein paar Tage in Urlaub bin. Ich werde in der Zeit schreiben und einen Updateplan erstellen.

Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars oder eines Votes da.

Wie siehts bei euch mit Urlaub aus, trotz Corona? Würde mich interessieren.

LG
Ju

(10.06.2020)

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