63. 1/2 HavertzxWerner

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Wunsch von Kati auf Ao3


Kais Sicht:

Ich bin schüchtern. Man möchte es nicht glauben, wenn man sieht wie ich über das Trainingsgelände oder im Stadion über das Spielfeld hüpfe, aber abseits dieser beiden Komfortzonen war ich deutlich zurückgezogener und falle nicht groß auf.

Julian hatte mir damals bei Leverkusen wirklich geholfen und mich wirklich getriezt, bis ich mit ihm sprach und wir uns auch mal so trafen. Seine Hilfe und unerbittliche Unnachgiebigkeit auf seiner Mission mein Kumpel zu werden machte damals auch die Tür für die Anderen aus unserem Team auf und nach und nach fühlte ich mich wohler und kam in der Mannschaft an.

Jetzt hier in England fing alles wieder von vorne an. Ich kannte niemand besonders gut, selbst Timo und Antonio nicht. Nur Ben und Mason bemühten sich richtig einen guten Kontakt zu mir auf zu bauen und zu halten.

Über die Monate wurden meine Kontakte zu meinen Teamkollegen besser, wobei ich mich immer noch zurückhielt. Man kann ja leider nicht einfach so aus seiner Haut raus. Julian blieb immer mein engster Freund und Vertrauter und wir spammten uns gegenseitig mit Nachrichten zu, wenn wir uns nicht abends stundenlang am Telefon oder per Videocall zu texteten.

Timo versuchte auch an mich ran zu kommen, aber besonders bei ihm war ich besonders schüchtern, weil ich mich schon vor über einem Jahr bevor wir beide hier spielten in ihn verguckt habe. Julians Ermutigungen mit ihm zusprechen und sich ihm zu öffnen blieben immer gleich und ich war froh, dass ich einen Freund hatte, der sich so um mich kümmerte im Versuch das Beste für mich zu tun. Besonders während der EM-Vorbereitungsphase, wo wir alle drei dabei waren, stupste mich Julian immer wieder in die Richtung von Timo, aber ich konnte einfach nicht über meinen Schatten springen.

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Jetzt waren wir in unserem EM-Camp alla Campo Bahia und Timo und ich waren in einer Haus-WG gelandet. Julian war nicht mit von der Partie und ich vermisste meinen fast schon Bruder, da ich damit gerechnet hatte, dass er auch eingeladen wird. Durch Corona konnten wir uns nicht zwischen meinen Nationalmannschaftseinsätze persönlich sehen und ich brauchte dringend mal wieder einen Filmabend mit ihm um über alles zu quatschen und seine Nähe zu genießen.

Ich hatte es mir auf einem der Sofas im Wohnzimmer meines WG-Hauses gemütlich gemacht und mir eine Decke und Tee geschnappt. Auf meinen Oberschenkeln balancierte ich mein Tablet und beobachtet Jule während er mir von seinem Tag im Urlaub berichtete. Die aufgehende Tür zum Balkon bemerkte ich nicht, bis Jule mir darauf ansprach.

„Dein Schnuckelchen ist gerade hinter dir reingekommen und beobachtet uns nun.", berichtete er mir kichernd. Er konnte Timo sehen, da ich zu diesem mit meinem Rücken saß. Durch das kleine Fenster, wo ich sehen konnte was meine Kamera einfing sah ich, wie es sich Timo im dem passenden Sessel zu den Sofas gemütlich machte.

„Kai? Kaaai?", zog Jule schmunzelnd meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich wollte dir noch erzählen, was Jannis heute passiert ist, ...", fing er wieder an von seinem Urlaubstag zu berichten.

Ich betrachtete meinen besten Kumpel. Der zuletzt bei ihm vorherrschende Stress und Druck war bereits in den letzten Spielen der Bundesligasaison von ihm abgefallen. Nun konnte er seinen Urlaub verdient genießen. Während ich mich ja in eine Decke eingewickelt habe lag er Oberkörperfrei in Bauchlage auf seinem Bett, dabei war er normalerweise fast genauso eine Frostbeule, wie ich.

Ich versuchte mich zwanghaft auf ihn zu konzentrieren um nicht Timo praktisch durch den „Rückspiegel" zu beobachten.

„Wusstest du eigentlich, dass ich jetzt tot wäre, wenn Blicke durch das W-Lan töten könnten?", fragte Jule am Ende seiner Erzählung über seinen Tag ganz unvermittelt. „Wie ...?", fragte ich verwirrt.

Sport OneShots Boy x BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt