3. PiszczekxSchmelzer

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Ignoriert Corona!

Lukasz Sicht­:

Es war der Freitagabend vor dem Spiel gegen Paderborn und ich lag gemütlich auf der Couch und zappte durch die Fernsehkanäle. Es war schon 20:14 Uhr und ich war bereits fast müde genug, um ins Bett gehen.  Abschlusstrainings, auch wenn das folgende Spiel keine Überraschungspartie wird, werden mit fortstreitendem Alter nicht angenehmer. Da ich vor einer Stunde bereits alle Fenster im Schlaf- und Wohnzimmer, sowie die in der Küche aufgerissen hatte war es mittlerweile angenehm kühl im Haus und ich hatte mir einen Pulli geschnappt, um nicht zu frieren oder mich in der heißen Phase der Saison nicht auch noch zu erkälten.

Marcel machte heute Abend etwas mit Mats, ich hatte abgesagt. Ich wollte heute Abend etwas Ruhe und die beiden verdienen etwas Zeit zu zweit. Nicht, das wir unsere Beziehung richtig versteckten, aber wir hatten auch kein offizielles Outing bei den Jungs.

Ewa und ich hatten uns vor 5 Jahren scheiden lassen, zum großen Missfallen meiner Familie. Sara ist mit ihrer Mutter nach Polen zurückgegangen und dort auch glücklich. Wir haben dreimal die Woche feste Skype-Abende und wenn es zeitlich passt fahre ich nach Polen oder sie zieht für einige Tage in ihr Zimmer hier im Haus. Marcel und sie waren über die Zeit ebenfalls ein eingespieltes Team geworden. Seit Saras letzter Geburtstag nannte sie ihn mit Stolz auch 'Papa' und Marcel hat die Befugnis erhalten als drittes Elternteil einzuspringen, sollte Ewa oder mir etwas passieren. Die Trennung von Jenny und Marcel war, wie ein Feuerwerk zu Ende gegangen, sehr schnell und mit einem großen Knall. Monatelangen Streites haben zu einer harten und lautstarken Trennung geführt. Eva und ich waren hingegen in einer ruhigen Einigkeit auseinander gegangen und waren noch gute Bekannte. Der Name „Feuerwerk" werde von Roman Weidenfeller als offizieller Name für die Trennung von Jenny und Marcel in der Mannschaft festgelegt.

Ich verzog mein Gesicht über die Romanze, die im Fernsehen lief und schaltete erneut um. Nach ein paar Mal Sender wechseln wurde mir klar, dass ich heute nichts besonders Unterhaltendes finden wurde und schaltete das Gerät ab. Frustriert ließ ich meinen Kopf nach hinten auf das Sofakissens fallen, mit einem Seufzen und schloss meine Augen. Ich hielt einige Momente so inne, bis die Türklingel mich aus meiner Ruhe in die Wirklichkeit zurückholte.

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es jetzt 20:47 Uhr war.  Wer könnte das sein? Marcel? Ne, der wollte heute bei sich zuhause schlafen und er hätte einen Schlüssel. Ich machte mich auf dem Weg zur Tür und öffnete sie nach einem Blick durch den Türspion. Marco und Morio standen davor. Erstgenannter drehte sich zu mir, als ich die die Tür aufging. „Hey, Piszczu!" begrüßte er mich. „Mats sagte, er wäre heute allein mit Marcel verabredet. Wir meinten, dass auch du etwas Gesellschaft vertragen könntest, da Mats uns auch gesagt hat, dass du heute Abend alleine bist und ihr ja sonst oft Abend zusammen hockt."

Beim 'wir' deutete er auf Mario, der hinter ihm stand und auf seinen Füßen vor und zurück wippte. Mario hingegen zeigte beim 'wir' auf Marco und formte mit den Lippen: „ und Mats". Ich grinste, so typisch für die Mannschaft, sich irgendwo zu treffen, auch wenn der Besuchte meist nichts dann wusste, bis die ersten da waren." Kommt rein. Kommt sonst noch wer vorbei?" lud ich sie ins Haus ein. „Mats bringt Schmelle mit, der eigentlich dagegen war, dich zu stören, ..." fing Marco an. Mario übernahm und fügte hinzu: „Roman, Eric, Julian und Toto wollen noch kommen. Der Rest hat was anderes vor."

„Okay. Wollt ihr was trinken? Und wenn ja, was?" fragte ich die beiden, während ich die Straße entlang schaute, um zu prüfen, ob noch jemand im direkten Anflug ist.

Da gerade kein bekanntes Auto unterwegs war schloss ich die Tür wieder und wendete mich meinen beiden Freunden zu. Diese hatten sich ihre Schuhe ausgezogen und dabei getuschelt. Ich zog eine
Augenbrauen hoch and Mario kicherte nur leicht als Antwort." Wir nehmen beide ein Wasser, oder?" fragte Marco Mario, dieser nickte ihm zu. „Okay, setzt euch ins Wohnzimmer. Ich komme gleich mit den Getränken." sagte ich und schüttelte noch einmal meinen Kopf und ging Richtung Küche. „Hast du Eiswürfel da? "rief mir Mario noch hinterher. „Ja habe ich. Ich hole sie dir" antwortete ich und schlug doch erst den Weg Richtung Keller ein.

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