79. BrandtxHavertz (AU)

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Studenten AU in einer undefinierten Stadt

Julians Sicht:

Es sieht alles danach aus, dass es heute eine ganz normale Schicht im Café meiner Tante sein wird. Das Wetter war gut und die Rentner nutzen die letzten wärmeren Tage des Herbstanfangs, um noch einmal sich draußen aufhalten zu können ohne sich über die Kälte zu beschweren.

„Schön, dass sie uns wieder besuchen, Frau Schiermeier.", begrüßte ich eine unserer Stammkundinnen. Die 87-Jährige sitzt oft bei uns im Außenbereich und beobachtet die Menschen an ihr vorbei durch die Fußgängerzone schlendern. Bei schlechterem Wetter schaut sie den tapferen Seelen zu, die trotz der schlechten Wetterlage von Geschäft zu Geschäft eilen. Wenn ich hinter der Theke Dienst habe schicke ich oft die etwas verloren Seelen zu ihr an den Tisch. Sie ist ein wandelndes Lexikon unserer Stadt und als ehemalige Geschichts- und Deutschlehrerin hatte sie mir früher mit dem Lernen und Hausaufgaben geholfen. Wegen ihr hatte ich sowohl Deutsch als auch Geschichte in Abitur.

Nur wegen ihres Einflusses auf mich studiere ich nun Geschichte und Deutsch auf Lehramt.

„Hilda, mein Junge, wie oft soll ich dir das noch sagen?", lacht sie mich freundlich an.

„Bis sie alt werden.", grinste ich.

„Charmeur! Ich habe meine besten Jahre längst hinter mir. Hier, ich habe dir wieder zwei neue Bücher mitgebracht." Sie reicht mir eine Tasche mit zwei recht dicken Wälzern. Sie besteht darauf mich immer wieder mit zusätzlichem Lesestoff zu versorgen und ich gebe immer sehr viel Acht auf ihre Leihgaben.

„Ich habe hinten zwei ausgelesene Bücher über Frankreich. Ich hole sie kurz."

Schnell tauschte ich die ausgelesenen Bücher gegen die neuen in meinen kleinen Schrank in Pausenraum und bringe ihr diese zurück an den Tisch.

„Bringst du mir einen Cappuccino und ein Stück des Apfelstreusels, ja?" bat sie mich. „Natürlich."

Kaum hatte ich sie bedient setzte sich Frau Peters, ebenfalls eine regelmäßige Kundin, zu ihr und die beiden vertieften sich in eine Unterhaltung.

Ich vertiefte mich in meine Arbeit und bediente die Tische am laufenden Band. Obwohl es nur ein Donnerstag Nachmittag ist. Ist wirklich viel los und man könnte bei dem Andrang denken, dass ab morgen für 6 Monate die Sonne ausgeknipst wird und nun alle noch einmal raus möchten.

Kurz vor Ladenschluss um 18 Uhr tritt ein junges Pärchen ein. Draußen haben wir bereits von 10 Tischen auf zwei reduziert, aber jetzt, wo es bereits dämmerte, sind mit den Neuankömmlingen, nur noch drei Tische im Gastraum besetzt.

Ich erkannte sie. Der Junge, Kai, geht mit mir auf eine Universität allerdings studierte er Musik und ich meine, Philosophie. Zudem hatten wir einige Spiele gegeneinander gehabt, als wir als Schulmannschaft ein kleines Fußballturnier gegen die umliegenden Fußballvereine organisiert haben, wo er für eins der Stadtteilteams spielte als Gelegenheitskicker. Sie ist laut den Campus-Plaudertaschen in einer Ausbildung als Make-up Stylistin und hat schon mit der ein oder anderen eifersüchtigen Aktion gegen Mädchen und auch Jungs, die ihren Auserwählten zu nahegekommen sind, einen Namen gemacht.

Ihre Bestellung ist recht einfach. Kai bestellt eine unserer selbst gemachten Limonaden und sie nur ein Wasser. Auf den Rückweg zu ihrem Tisch hielt ich kurz an einer der anderen Kunden seine Rechnung zu geben. Der Blick des Mädchens als Reaktion auf meine kurze Verzögerung auf dem Weg zu ihrem Tisch kann definitiv töten.

„Ich würde gerne mit dem Geschäftsführer sprechen!", forderte sie anstelle des 'Danke' als ich ihr ihr Wasser hinstellte. Ich hatte mir extra Mühe gegeben es möglichst ansehnlich hinzustellen und ihr einen kleinen Schluck in das Glas zu schenken.

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