60. LeclercxVerstappen

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Wunsch von @AllyPotato


Charles Sicht:

Müde rappelte ich mich von dem unbequemen und doch gerade verlockend wirkenden Flughafensitzbank.

Hinter mir lag ein langer Tag vollgepackt mit Interviews, Fotoshootings und anderen Presseterminen. Zusammen mit Lando und überraschenderweise Max war ich im Auftrag der FIA war ich losgeschickt worden um einen Tag in Südafrika für unsere Sportart Werbung zu machen. Besonders sollten wir die Aufmerksamkeit auf ein neues Modell zur frühen Talenterkennung mit entsprechender Förderung lenken.

Lando hatte echt Glück die seltene aber oft beneidete Fähigkeit nahezu überall Schlafen zu können. Deswegen lief der junge Brite mit fast schon einen Sprung in jedem seiner Schritte vor mir her.

Max ließ sich Zeit, obwohl er nicht so müde wirkte, wie ich aber auch nicht so fit, wie Lando. Der Niederländer hatte sich die ganze Zeit über schon von uns ferngehalten und hatte nur sehr mürrisch auf Gesprächsversuche reagiert, sodass selbst Lando irgendwann keine Lust mehr hatte sich mit dem Älteren zu beschäftigen.

Meine Laune sank noch mehr, obwohl ich dies nach dem heutigen Tag nicht mehr für möglich gehalten hatte, als durchgesagt wurde, dass wegen einem überbuchten Flug heute keinerlei Platzwechsel möglich sind. Nur zwei Minuten später ließ ich mich auf den von den südafrikanischen Veranstaltern gebuchten Platz fallen.

Die letzten Jahre war ich sehr verwöhnt worden und hatte nicht mehr Premium Economy oder Economy sitzen müssen, doch nun durfte ich mich neben Lando auf den mittleren Platz in einer Dreierreihe fallen. Lando hatte den Fensterplatz ergattert, was es mir wenigstens ermöglichte auch mal aus dem kleinen Flugzeugfenster zu schauen. Er war ja doch deutlich zierlicher als ich.

Ein genervtes Schnaufen zu meiner linken lies mich auf sehen zu Max, der sich mit ähnlich viel Freude, wie ich sie auch gerade gezeigt hatte, auf den Gangplatz neben mir fallen ließ.

Max war charakterlich aktuell nicht einer meiner liebsten Fahrerkollegen. Auch wenn ich zugeben musste, dass ich auf ihn stehe. Aber manchmal macht Liebe halt nicht so blind, dass man nicht bemerkt, wenn sich der angebetete nicht Sozial verhält und nicht der ist den man sich vorstellt.

Ich lenkte mich die restliche Zeit bis zum Start und direkt danach mit einem der Magazine ab, welche uns beim Einstiegen angeboten worden waren. Lando machte dort weiter, wo er vorhin aufgehört hatte, nach dem Start rollte er sich einigermaßen bequem auf seinem Platz zusammen und war nach wenigen Minuten wieder tief und fest am Schlafen.

Die nächsten beiden Stunden hörte ich Musik und versuchte auch etwas Schlaf abzubekommen. Leider wieder ohne Erfolg. Also wieder was lesen um mich abzulenken.

Diesmal holte ich meinen aktuellen Krimi aus meiner Tasche und wollte es mir gerade gemütlich machen, als mein Ellenbogen an meiner linken Armstütze etwas berührte. Max's Arm lag dort und er machte keine Anstalten ihn auf die Berührung hin dort wegzubewegen.

Er ist wach und schaute genervt auf der anderen Seite des Ganges aus dem Fenster und lies mich dank der hohen Lautstärke seine Musik aus seinem Kopfhörern mithören.

Vorsichtig schob ich seinen Arm von der Lehne. Also, wenn ich schon den Mittelplatz nehmen musste dann wollte ich aber auch beide Lehnen nutzen, die laut Flugzeug-Knigge mir beide zu stehen, wenn ich sie ihm nicht überlasse, weil ich ja den schlechtesten Platz von uns dreien habe.

Kaum hatte ich mein Buch aufgeschlagen und meine letzte Leseposition wieder gefunden wurde diesmal mein Arm von der Lehne geschoben. Ich schnaufte nur kurz und drücke Max's Arm wieder weg. Auf meiner anderen Seite war es mit Lando deutlich unkompliziert, denn der schlief noch immer und war auf seinem Sitz ganz ans Fenster gerückt um seinen Kopf auf einem Kissen zwischen ihm und der Verkleidung betten zu können.

Zwischen Max und mir brannte ein Kampf aus. Genervt blickte ich ihn an „Das ist meine Lehne!", beschwerte ich, als er in meine Richtung sah und die Güte hatte auch ein Ohr von seinen Kopfhörern kurzzeitig freizulegen. „Pech.", war seine einzige Antwort darauf und er schob meinen Arm erneut von der Lehne.

Bei mir war nun endgültig der Geduldsfaden gerissen. Ich eroberte meine Lehne zurück und wartete auf seinen erneuten Angriff.

Blitzschnell, so schnell es halt ging mit meinem aktuellen Maß an Schlafentzug, griff ich nach seiner Hand. Ich konnte richtig merken, wie er zusammen zuckte vor Überraschung. Ich blickte auf und in sein Gesicht. Zum ersten Mal seit wir hier nebeneinander sitzen blickte er auch mich direkt an. Ich verstärkte kurz den Druck auf seine Hand, bevor ich meinen Blick wieder von ihm Abwand und wieder auf mein Buch richtete.

Nach und nach entspannte sich Max's Haltung und sein Griff an meiner Hand lockerte sich ebenfalls.

Wir beide bleiben den Rest des Fluges so sitzen, selbst wenn einer mal aufstehen musste für einen Toilettenbesuch fanden unsere Hände danach wieder zueinander.

In den letzen zwei Flugstunden schaffte ich es noch ungefähr eine Stunde mit meinem Kopf auf Max Schulter zu schlafen. Er selbst legte seinen Kopf auf meinem ab. Unsere Hände blieben weiterhin verschränkt und ich könnte schwören, dass ich ab und zu einen streichelnden Daumen an meinem Handrücken gespürt habe, als ich geschlafen bzw. etwas geruht habe.

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Irgendwie hatte unser gemeinsamer Flug einen Schalter bei Max umgelegt, denn er war mir und den meisten anderen gegenüber nicht mehr so abweisend und ablehnend.

Besonders mir gegenüber war er sehr freundlich und zuvorkommend und ließ mich sehen, dass der Mann in den ich mich verliebt hatte doch eigentlich ein großer Teil von ihm ist. Er warb formlich um mich und meine Gunst ganz nach der alten Schule.

So sagte ich auch ja, als er mich nach einem Date fragte und auf dieses Date folgten auch noch einige weitere.

Unsere kleinen Kabbeleien blieben aber ein Teil von uns und unserer Beziehung. Sonst wäre es ja langweilig und schon gar nicht wir.

Egal ob es um die Kissen im gemeinsamen Hotelzimmer waren vor dem Schlafen gehen um die man kämpfte, Sitze bei Fahrerbesprechungen wobei nach dem anfänglichen Lächeln unserer Kollegen mittlerweile meist einem müden Augenverdrehen gewichen ist, wer als erstes ein Interview geben darf und so weiter.

Selbst als Max in einem kleinen privaten Raum in einem noblen Restaurant in Monaco um meine Hand anhielt hatte ich das Gleiche vor und lies ihn dieses eine Mal aber ohne mich zu beschweren den Vortritt. Mein Ring für ihn trägt er mittlerweile täglich eingearbeitet in ein Armband als Glücksbringer bei sich.

Egal wie viele Streits wir haben bisher hat es unserer Beziehung nicht geschadet, sondern sie belebt und immer wieder erneuert. Und ganz nebenbei sprang immer guter Versöhnungssex dabei für uns raus, was echt kein schlechter Nebeneffekt ist.











Grundlage dieses OneShots ist ein Video in dem sich zwei Typen im Flugzeug um eine Armlehne streiten und dann auch Händchenhaltend da sitzen.

Alex, ich hoffe ich habe deine Vorstellungen erfüllt und dich nach Gestern etwas aufmuntern können!


WÜNSCHE: Ich habe alle meine noch ausstehenden Wünsche nun 'abgearbeitet' und würde mich über viele neue freuen! BITTE KEINE WEITEREN! DANKE ☺️

Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.

LG,

Ju


(16.07.2021)

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