38. PeifferxT.Bø

423 16 0
                                    

Arnds Sicht:

Ich hatte mich zwischen zwei Etappen vom Biathlon-Circus abgekapselt und mich für einen kurzen Erholungsurlaub aufgemacht in die Weite und Einsamkeit der skandinavischen Wälder.

Wirklich einsam war ich aber nicht. Ich hatte Online eine kleine Übernachtungsmöglichkeit gefunden und dort kurzfristig ein Zimmer gebucht.

Die Besitzerin der Pension mitten im Wald hatte die dort bei einander stehenden drei Häuschen von ihren Großeltern geerbt und war ungefähr in meinem Alter. Sie selbst lebten im kleinsten der drei Häuser. Die anderen beiden Häuser, beide konnte man trotzdem ebenfalls als klein bezeichnen, waren als Gästehäuser eingerichtet. Es gab die Möglichkeit ein Zimmer zu buchen, oder einfach im Laufe des Tages hier einzukehren für die Nacht. In der Region gab es viele Wanderwege und ähnliche Pensionen, zwei dieser Wege führten nur wenige Meter an der kleinen Ansammlung an Häuschen vorbei und sorgten somit für regelmäßige Kundschaft.

Die Hälfte der Schlafmöglichkeiten war online buchbar, die andere stand den Wanderern zur Verfügung und so war ich froh, für die drei Nächte das letzte noch buchbare Zimmer bekommen zu haben.

Viel Platz hatte ich nicht, es reichte gerade mal für ein Bett mit einer Breite von 140cm, einen kleinen Nachttisch daneben und einen Schrank, der kunstvoll die Wand am Fußende des Bettes einnahm. Die Schräge über dem Bett tat ihr übriges zum winzigen Eindruck des Zimmers. Die Tür nahm die letzte freie Stelle im Zimmer ein. Aber die circa 4 Quadratmeter würden mir für die paar Nächte, die ich hier verbrachte.

Die Wanderwege wurden im Winter zu Loipen und luden zu Erkundungstouren auf Skiern ein, weswegen ich mich für dieses Reiseziel entschieden hatte. Einige anspruchsvollere Strecken gab es auch, meist von Privatleuten oder kleinen Vereinen unterhalten. Anstelle meines Gewehres hatte ich nun einen kleinen Rucksack auf dem Rücken, wenn ich meine Skier anschnallte und ich war nicht mit Tunnelblick unterwegs, sondern genoss richtig die schöne winterliche Umgebung und fühlte mich mit jedem Skateschritt ein Stück erholter und ausgeglichener.

Meinen ersten Tag hatte ich auf diesen Wegen verbracht und mehrere Runden auf diesen kleinen Loipen gedreht. Ich war mehrmals bei verschiedenen kleinen Hütten eingekehrt und hatte mich gestärkt und etwas Pause gemacht.

In dem kleinen naheliegenden Dorf hatte ich etwas für meine Wirtin eingekauft, die sich gefreut hatte über meine Hilfsbereitschaft. Besonders deswegen, da für den heutigen Tag ein Schneesturm für den Abend und die Nacht angesagt war und sie selbst die Mengen an Essen für unsere Versorgung nicht alleine tragen konnte, so musste sie selbst nur einmal zum Einkaufen und konnte sich auf die restlichen Vorbereitungen konzentrieren und ich übernahm die zweite Tour.

Heute war ich nur am Vormittag auf einer weiteren kleinen Loipe mit deutlichen Anstiegen und Abfahrten unterwegs gewesen und war nach einem auswärtigen Mittagessen deutlich vor dem Eintreffen des Schneesturms wieder zurück und konnte beim Vorbereiten der beiden Gästehäuser, die aktuell bereits voll besetzt waren, für weitere Gäste, die von dem Sturm überrasch worden sind und hier Schutz suchen könnten.

Kerzen wurden bereitgestellt und Wassereimer befüllt, falls unsere Versorgung einbrechen sollte, obwohl dies wegen der unterirdischen Leitungen recht unwahrscheinlich war, aber sicher ist sicher. Tee wurde in großen Mengen vorbereitet und in Thermoskannen auf die Bewohner verteilt. Die Feuerholzreserven in den Häusern wurden bis zum Maximum aufgefüllt, damit die Kamine durchgehend befeuert werden konnten. Maureen, die Wirtin, war seit dem Vormittag mit kochen beschäftigt mit tatkräftiger Unterstützung von zwei weiteren Gästen und ihrer Tochter. Decken und Matratzen wurden in den Wohnzimmern ausgebreitet und würden für weiter vom Sturm überraschte Gäste als Nachtlager dienen oder für alle, sollte die Heizung ausfallen und nur noch die Kamine Wärme spenden.

Sport OneShots Boy x BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt