17. 2/2 RamosxPique

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Sergio Sicht:

Kritisch betrachtete ich mich in Spiegel. Ich hatte gut zwei Stunden damit verbracht zu probieren, was ich heute Abend anziehen könnte. Zig Klamotten lagen wild verstreut auf dem Boden und dem Bett. ‚Na toll...' dachte ich mir ‚das darf ich auch alles nachher oder morgen wieder einräumen und teilweise sogar noch mal Bügeln.' gefrustet schnaufte ich, aber ich war ja selber schuld.

Ich hatte seit Jahren keine richtigen Dates oder ähnliches gehabt. Wenn ich im Klub zum Feiern bin tanze ich nur, meist mit verschiedenen Partnern, aber ich bringe sie höchstens später nach Hause und steige mit ihnen nicht ins Bett. So was konnte ich nicht. Ich musste meinen Bettpartnern, sollte es intim werden vertrauen und sie auch im gesamten Anziehend finden, nicht nur vom Aussehen her, was sich schlecht an einem Abend feststellen ließ und die meisten auf Feiern waren auf One-Night-Stands ab und nicht auf eine Beziehung oder so was ähnlichem.

Und nun hatte mich ein Mann auf ein Date eingeladen, den ich schon seit längerer Zeit anziehend fand.

Das Gerard gut aussah konnte selbst ein Blinder sehen. Seine blauen Augen waren wie dafür geschaffen anderen in die Seele zu schauen und diese zu analysieren, während das Gegenüber von diesen Augen in einen Bann, wie bei einer Hypnose, gezogen wurden. Ich hatte das Gefühl, das er bei mir mit einem Blickaustausch immer alles sehen konnte und ich für ihn ein offenes Buch bin, was nur für ihn zum Lesen bestimmt ist. Gerard ist immer für alle da, das konnte ich auch während unserer Zeit in der Nationalmannschaft sehen und miterleben. Wegen seiner Weise alle anderen analysieren zu können mussten sie noch nicht einmal was sagen und Gerard hatte sie vermehrt im Blick und kümmerte sich um sie, bis sie mit ihm oder anderen über ihre Probleme sprachen. Als ich Kapitän wurde hatte mit Gerard öfters Tipps gegeben, welche Spieler gerade etwas beschäftigte, damit wir ihnen helfen konnten.

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Ich wanderte weiter in das Badezimmer. Mit geübten Handgriffen kümmerte ich mich noch um meine Frisur. Mit einem Blick in den Ganzkörperspiegel prüfte ich das Gesamtbild, welches ich mir abgab. Meine Füße steckten in einfachen schwarzen Anzugschuhen ohne große Verzierung, meine dunkelgraue Jeans, ohne Löcher nur leichten washed-out Look, war an den Knöcheln etwas hoch gekrempelt, mein hell blaues Hemd hatte ich auch bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt und ich hatte meine Haare in meine normale Alltagsfrisur gestylt.

So, als ob Gerard ahnte, dass ich fertig war klingelte es an der Tür. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es erst 18:47 war. Gut, ich hatte nichts dagegen, dass ich früher abgeholt wurde, ist schließlich die Zeit kürzer, die ich nicht mit meinen Gedanken über mein Aussehen und Sorgen über mögliche Fettnäpfchen, in die ich treten könnte, machen würde.

Nach dem öffnen der Haustür blickte mir aber nicht Gerard entgegen, sondern Toni. „Hi." begrüßte ich meinen Teamkollegen. „Hi. Ich wollte dich abholen, für den Fifaabend. Du hattest nicht geantwortet auf Marcelos Nachricht, aber, als ob du dir jemals einen entgehen lassen hast. Du hättest dich für uns aber nicht so rausputzen müssen. Machst du doch sonst auch nicht." quasselte Toni drauf los. „Oh, hab die Nachricht nicht gesehen. Ich bin aber gleich anderweitig verabredet. Ein alter Kumpel ist auf Durchreise in der Stadt." antwortete ich ihn, er musste ja nicht wissen, dass ich ein Date hatte und zudem mit Gerard. „Ach so. Dann wünsche ich dir mal viel Spaß. Kannst später immer noch dazu stoßen." lud er mich ein. „Danke. Ich werde es im Kopf behalten." verabschiedete ich ihn.

Ich wank ihn beim wegfahren noch zu und nach dem überprüfen, ob Gerard kommt, was noch nicht der Fall war, ging ich wieder ins Haus und in die Küche um noch ein Glas Wasser zu trinken.

Um 18:58 klingelte dann endlich Gerard an der Tür.

„Hi." begrüßte ich ihn etwas atemlos. „Auch hi." grinste er mich an, was ansteckend war. „Gut siehst du aus." komplementierte er mich. „Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus". Erwiderte ich und meinte es ernst. Er war ähnlich gekleidet., wie ich. Auch er trug schwarze Anzugschuhe und eine Jeans und Hemd. Nur farblich unterschieden wir uns. Seine Hose war schwarz und sein Hemd weiß.

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