12. BürkixWeigl (AU)

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Julian ist hier kein Fußballer und es spielt in einer Saison ohne Corona.


Julians Sicht:

Vorsichtig balancierte ich einen Stapel Blätter auf meinen Armen. Ich hatte die typischen Praktikanten Aufgaben zugeteilt bekommen, seit ich hier bei einer Online-Frauenzeitschrift vor zwei Wochen mein Pflichtpraktikum begonnen hatte.

Alle Studenten der Studiengänge Marketing, Journalismus und Fotografie müssen ein Praktikum bei entweder einer Zeitung oder einer Zeitschrift Machen. 4 Wochen ‚Praxis Erfahrung' sammeln nannte man das.

Ich bin wirklich froh, dass ich mich schon in der zweiten Hälfte dieses Praktikums befand.

Sorgfältig sortierte ich die Unterlagen in die Ablagefächer für die hier arbeitenden Journalisten.

Als nächstes werde ich die Kaffeemaschinen überprüfen müssen, ob diese Aufgefüllt werden müssen, bevor ich den Raum für das Interview, welches heute hier am Nachmittag stattfindet, vorbereiten muss.

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Mit meinen Aufgaben fertig, bin ich gerade dabei meine Sachen im kleinen Aufenthaltsraum der Praktikanten und Azubis zusammen zu packen, um nach Hause zu gehen.

„Monsieur! Sie bleiben hier! Kathy musste heute früher Schluss machen. Sie übernehmen unseren Interviewgast. Und nun Hopp hopp! Er dürfte in wenigen Minuten hier sein!" schnauzte mein Boss mich an. Na toll, der weiß echt, wie man uns Praktikanten ausbeutet. Ich habe nämlich bereits vor etwas über einer Stunde Feierabend.

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Ergeben machte ich mich auf den Weg ins Foyer, in dem unsere Interviewgäste das Gebäude betraten, abseits des Haupteinganges.

Ein Opel wird gerade eingeparkt auf einen der Gästeparkplätze. Komisch, den bei allen vorherigen Malen wurde der Gast vom Fahrer direkt vor der Tür rausgelassen.

Ein groß gewachsener Mann mit dunklen Haaren und sehr attraktiven Körperbau, welcher förmlich Sportler schrie, stieg vom Fahrerplatz aus und schloss das Auto mit der Fernbedienung ab.

Verdammt! Diese Sahneschnitte von Mann soll ich nun übernehmen? ‚JACKPOT!' dachte ich mir. Der letzte Gast, den ich betreute war ein älterer Firmenchef gewesen und definitiv nichts zum heimlichen Anstarren. Aber heute...

Ich schüttete meinen Kopf, um meine unanständigen Gedanken los zu werden und mich wieder auf meine eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

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Ich hielt ihn die Tür aus und begrüßte ihn. „Herzlich Willkommen bei uns. Herr... Verzeihung, mir wurde ihr Name nicht mitgeteilt." Ich errötete über diese Unachtsamkeit meinerseits.

"Danke für die freundliche Begrüßung. Mein Name ist Roman Bürki." erwiderte er und sah zu meinem Glück nicht danach aus, als ob er mir mein Fehler übelnimmt.

Ich begleitete ihn zum Interviewraum und versorgte ihn mit etwas zu trinken. Anschließend holte ich den Interviewer und setzte mich in Reichweite in die kleine Küche im Nebenzimmer, um die Wünsche der beiden schnellst möglichst erfüllen zu können.

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Das Interview dauerte vergleichsweise lang, aber ich wurde nicht gerufen, bis ich den Gast wieder raus begleiten sollte.

Hr. Bürki lehnte gegenüber von mir im Aufzug und beobachtete mich etwas mit seinen schokoladenbraunen Augen.

„Sie sind hier einer der Laufburschen, oder?" fragte er mich plötzlich in die bis dahin herrschende Stille hinein.

„Ich bin auch nur für ein Praktikum hier. Ich studiere Journalismus, wenn ich nicht 'Erfahrung sammeln' bin." erklärte ich ihm.

"Also nutzen sie einen so hübschen Kerl, wie dich, für die Aufgaben, die sonst keiner von ihnen machen möchte."

Ich errötete bei seinen Worten. Er findet mich hübsch?

„Ja, so in etwa." flüsterte ich leise.

Wir verließen den Aufzug und ich begleitete ihn zu seinem Auto.

"Vielen Dank für deine Unterstützung. Ruf mich an." meinte er Augen zwinkernd, als er mir die Hand reichte. Als er seine wegzog hinten blieb das Gefühl, das ich noch immer etwas in der Hand hielt. Ich hatte einen Zettel auf der Handfläche liegen, stellte ich fest, als ich wieder im Foyer meine Hand öffnete und den Zettel unschuldig auf meiner Handfläche lag.

Das kribbelige Gefühl, welches ich seit seiner Berührung hatte, verbreitete sich nun auch in meinem Bauch. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mich vor Freude aufzuschreien.

Ich konnte nach meiner Rückkehr auf die Etage endlich Feierabend machen, mit fast 3 Stunden Verspätung.

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Zu Hause, in meiner WG mit zwei Freundinnen, war ich erst einmal alleine und nutzte die Gelegenheit, um ein Bad zu nehmen.

Anschließend lag ich auf der Couch im Wohnzimmer und spielte mit meinem Handy rum. Romans Nummer hatte ich längst einge­speichert und es fehlte nur noch der Mut ihm eine Nachricht zu schreiben. Ich riss mich zusammen und fing an zu tippen.

J: Hi, hier ist Julian. Der Praktikant von Interviewtermin heute.

R: Hallo, Julian! Schön, dass du dich meldest.

Wir schrieben einige Zeit hin und her, bis ich plötzlich folgende Nachricht erhielt:

R: Wollen wir uns morgen zum Abendessen treffen?

Ich verschluckte mich an prompt an meiner eigenen Spucke und lief knallrot an. Mein Herz raste vor Aufregung. Er will mich tatsächlich ausführen?

J: Gerne. Wann und wo?

Das morgen Samstag ist machte die Sache einfacher und wir waren uns schnell einig, bevor wir uns für heute verabschiedeten.

Meine Mitbewohnerinnen freuten sich genauso über mein Glück, wie ich, als sie kurz darauf nach Hause kamen.

* * *

Am nächsten Abend stand ich, nach einer Stunde vor Schrank und Spiegel, vor der Haustür der WG und wartete darauf, dass ich von Roman abgeholt werde.

Der Opel, zum Glück, hielt nach nur 5 Minuten Wartezeit vor mir.

Ich stieg selber ein und wurde drinnen von einem glücklich grinsenden Roman begrüßt.

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Angekommen am Restaurant öffnete Roman mir, ganz der Gentleman, erst die Autotür, schließlich die Tür des Restaurants und schloss seine Präsentation des aufmerksamen Gentlemans mit dem Zurechtrücken meines Stuhles ab.

"Auf einen schönen Abend!" waren Romans Worte, als wir mit unseren Getränken miteinander anstießen.

* * *

Auf diesen Abend folgten noch einige weitere, sowie Outings in der Öffentlichkeit.

Genau drei Jahre nach unserem ersten Date machte mir mein persönlicher Keeper einen Heiratsantrag im selben Restaurant, wie damals beim ersten Date, und ich nahm diesen überglücklich an.

Ich hatte angefangen unsere Geschichte zu Papier zu bringen, um anderen Mut zu machen und sie an unserem Glück teilhaben lassen zu können. Es wird aber naoch einige Zeit dauern, bis es veröffentlicht wird. Es fehlen noch so viele Kapitel, die wir erst selber erleben müssen, bevor ich sie auf dem Papier festhalte.




Das Wort 'Keeper' hat zwei verschiedene Bedeutungen, erstens Torwart und zweitens werden so auch Personen beschreiben, die auf dauerhafte Beziehungen aus sind und diese entsprechen pflegen (Gegensatz zum Player).

Heute gibt es eins der Pairs, die ich schon ganz cute finde, aber nicht Hardcore shippe. Ich finde aber, das sie zu dieser Geschichte gut passten.

Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Vote da.

LG
Ju

(13.07.2020)

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