Der Freitag morgen verlief ähnlich, wie der Tag zuvor. Nur dass es dieses Mal Steffi war, die sich am Vormittag noch zu Wincent ins Bett kuschelte, um ihn zu wecken. "Wenn du Lust hast, komm doch nach deinem Feierabend rüber zu uns. Wir nehmen heute wieder nen Song auf, ich würde dir das gerne alles mal zeigen. Und heute Abend bestellen wir uns Sushi von meinem Lieblingsladen hier. Was hälst du davon?" Steffis Antwort war ein sanfter Kuss. Pünktlich um 15:30 Uhr verabschiedete sich Steffi von ihren Kollegen ins Wochenende und machte sich auf den Weg ins Studio. Sie war schon ganz gespannt. Und sie freute sich, dass Wincent ihr seine Arbeit zeigen wollte. Er ließ sie damit an seinem wichtigsten Punkt im Leben teilhaben und das bedeutete ihr sehr viel. Im Studio angekommen, saßen Wincent und Kevin gerade vor dem PC und diskutierten. Sie setzte sich zu Fabi aufs Sofa und beobachtete sie beiden. "Komm her, wir machen gerade den Refrain zum neuen Titelsong des Albums. Vielleicht irgendwann." Er winkte Steffi herbei und deutete ihr an, sie solle sich auf seinen Schoß setzen. Dann legte er seine Arme um ihre Hüfte und zeigte ihr genau, was sie ganzen Spuren auf dem Monitor zu bedeuten hatten. Kevin spielte diese Spuren immer wieder ab, bis sie sich für eine entschieden hatten. Steffi war begeistert, wo die beiden da Unterschiede hörten. Für sie klang es im ersten Moment alles gleich, aber Kevin erzählte ihr dann, worauf sie genau achten müsse. Dann ging es daran, die nächste Strophe einzusingen. Steffi setzte sich wieder aufs Sofa und Wincent stellte sich ans Mikro. Irgendwie war er in ihrer Anwesenheit ein bisschen nervöser, zugleich aber auch richtig happy, dass sie dabei war und sich so dafür interessierte.
[2] Einige Stunden und unzählige neue Tonspuren später war es endlich geschafft, der Song war komplett eingesungen. Jetzt musste Kevin nur noch ein bisschen am Feintuning arbeiten, aber das konnte er auch alleine. Er würde einfach verschiedene Versionen erstellen, aus denen Wincent dann auswählen kann. "Schluss für heute!" Ordnete er damit an und das ließ Wincent sich nicht zweimal sagen. Wieder in der WG sprang Wincent kurz unter die Dusche und Steffi studierte schonmal die Karte des Sushi-Lieferanten. Als Wincent aus dem Bad kam, hatte er nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt und seine nassen Haare hingen zerwuschelt im Gesicht. Der Anblick ließ Steffis Herz höher schlagen. Dieser Mann war einfach so unglaublich attraktiv und manchmal konnte sie es immer noch nicht fassen, dass er sich ausgerechnet für sie entschieden hatte. Wincent genoss Steffis Blick auf seiner nackten Brust. Sie sah so süß aus, wie sie da in seinem Hoodie auf dem Sofa saß und ihn glücklich anlächelte. Heute hatten sie den ganzen Abend für sich allein. Fabi war auf einem Geburtstag und würde erst spät nach Hause kommen. Endlich mal Zeit, um in Ruhe zu quatschen. Er war so neugierig, noch weiter hinter ihre Fassade blicken zu dürfen. Bisher lief alles so gut. Und der Sex mit dieser Frau war der Wahnsinn. Das war für Wincent schon ein wichtiger Punkt. Nachdem er sich etwas angezogen hatte, hüpfte er zu Steffi aufs Sofa, die schon eine Auswahl an Sushi getroffen hatte. Er fügte noch Kleinigkeiten hinzu und drückte auf bestellen. Die Wartezeit verbrachten die beiden damit, kuschelnd und knutschend auf dem Sofa zu liegen. Als das Essen kam, sprang Wincent auf und ging zur Tür. Steffi nahm eine weibliche Stimme wahr, die Wincent nach einem Autogramm fragte. Wenn Wincent dort öfter bestellte, war die Adresse bei dem Lieferdienst sicher schon bekannt und es war bestimmt kein Zufall, dass das Mädchen ihnen das Sushi brachte. Vor diesem Punkt hatte Steffi tatsächlich noch ein bisschen Angst. Was würden die Fans nur dazu sagen, wenn sie herausbekämen, was hier passierte.
[3] Beim Essen sprachen die beiden zunächst noch ein bisschen über die Arbeit im Studio. "Was hast du denn heute gemacht? So genau weiß ich eigentlich gar nicht, was du genau machst. Gestern war ich zu abgelenkt, als dir zuzuhören. Das tut mir leid." Er warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. "Ach, alles gut. Hab ich dir schnell verziehen." Und dann begann sie, von ihrer Arbeit zu erzählen und mit welchen Sorgen und Problemen die Mitarbeiter zu ihr kamen. Dadurch entwickelte sich ein richtiger Deep Talk und Wincent offenbarte ihr noch mehr aus seiner schwierigen Phase. Auch Steffi erzählte ihm von einigen Knackpunkten in ihrem Leben. Beide spürten, wie wichtig diese Offenheit und Ehrlichkeit war. Sie machten sich vor dem jeweils anderen verletzbar, aber schenkten sich dadurch auch ein großes Stück Vertrauen. Und es half beiden, sich besser verstehen zu können. Wincent hatte lange nicht mehr so offen mit jemandem über seine tiefsten Gefühle gesprochen. Es war schon spät nachts, als die beiden ins Bett gingen. Das Gespräch hatte Wincent sehr aufgewühlt und er war Steffi ein ganzes Stück näher gekommen. Jetzt wollte er sie nur noch ganz nah an sich spüren und festhalten.
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Auf Halbem Weg - Steffi (1)
FanfictionTeil 1 Steffi und Wincent Steffi (28) gerät durch einen dummen Streich in Kontakt mit Wincent Weiss, den sie bis dahin so gut wie kaum kannte. Wie kam es zu diesem Treffen und wie wird es ausgehen?