Steffi fühlte sich nach dem Gespräch mit Ina deutlich besser. Sie war froh, dass Ina sie verstehen konnte. Dann würde Wincent das vielleicht auch? Sie nahm sich fest vor, mit ihm am nächsten Morgen darüber zu sprechen, damit es nicht mehr zwischen den beiden steht. Sie feierten noch bis spät in die Nacht und fielen dann todmüde ins Bett. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie zum Glück nur ein bisschen Kopfschmerzen. Und ein flaues Gefühl im Magen, was aber wohl eher an dem bevorstehenden Gespräch lag. Wincent schlummerte neben ihr noch so friedlich. Sie setzte sich auf, um einen Schluck zu trinken und beobachtete ihren Freund. Behutsam strich sie mit ihren Fingern über seinen Rücken. langsam regte er sich und drehte seinen Kopf zu ihr. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. “Du siehst so süß aus.” Sie streichelte ihm über den Kopf und strich ihm die Haare von der Stirn. “Gerade fühle ich mich noch nicht so süß, eher ziemlich zermatscht.” brummelte er und kuschelte sich mit seinem Kopf in ihren Schoß. Steffi kraulte ihm zärtlich den Kopf und strich über seine Haare. “Kannst du das bitte den ganzen Tag machen? Das ist so beruhigend. Meine Mom hat das früher auch immer gemacht, als ich noch klein war.” Steffi schwieg für einen Moment. Dann holte sie tief Luft. “Wincent? können wir nochmal über gestern sprechen? Also über unser Gespräch in der Wohnung?” Wincent blickte zu ihr auf. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. “Na klar. was möchtest du mir denn sagen?” er setzte sich ihr gegenüber. “Aber mach dir bitte keinen Stress ja? also nur, wenn du wirklich willst.” Steffi nickte. “Es tut mir Leid, dass ich dir da bisher nicht wirklich eine Antwort geben konnte. Die kann ich dir jetzt wahrscheinlich auch noch nicht ganz geben. Aber ich will dir auf jeden Fall meine Gedanken dazu mitteilen.” “Das freut mich.” Wincent lächelte sie aufmunternd an.
[2]. “Also, früher war für mich immer klar, dass ich mal ein Haus, ein Kind, einen Garten, eben eine Familie haben will. Als dann meine Beziehung damals in die Brüche gegangen ist, hat sich diese Vorstellung irgendwie auch verabschiedet und ich habe plötzlich ein ganz anderes Leben geführt, was ich auch wirklich geliebt habe. In dieses Leben hätten Kinder einfach gar nicht reingepasst und ich war mir fast sicher, dass ich das einfach nicht brauche. Und jetzt bist du in mein Leben gekommen und hast alles wieder auf den Kopf gestellt. Was auch gut so ist.” Sie atmete nochmal tief ein und schaute ihn an. Er saß vor ihr und hörte ihr gespannt zu. “Ich habe einfach so eine Angst davor, zu versagen.” sagte sie dann mit trauriger Stimme. “Aber das brauchst du doch überhaupt nicht. Warum denkst du das?” “Weil ich ja mein eigenes Leben irgendwie kaum im Griff habe.” murmelte sie und senkte den Kopf. “Steffi, schau mich mal an. Du bist so stark, und du meisterst so viel in deinem Leben. Guck doch uns mal an. Das ist sicher keine leichte Beziehung und es wird echt viel von uns abverlangt. Aber zusammen schaffen wir das doch. Weil es uns wichtig ist. Und du wärst doch nicht alleine. Ich bin immer bei dir. Und wenn wir uns irgendwann dazu entscheiden, eine Familie zu gründen, dann machen wir das zusammen.”
[3]Wincents Worte trafen Steffi tief im Herzen und berührten sie sehr. “Danke. Ich bin so froh, dich an meiner Seite zu haben. Aber das ist trotzdem so eine schwere Entscheidung, die ich mir einfach wirklich gut überlegen muss.” “Das kannst du doch auch, keiner verlangt von dir, dass du jetzt sofort weißt, ob und wann du Kinder haben möchtest. Für mich ist es einfach nur wichtig, ob du dir das denn überhaupt mal mit mir vorstellen könntest.” Er strich ihr über die Wange. Sie griff nach seiner Hand. “Reicht es dir, wenn ich dir jetzt sage, dass ich es mir grundsätzlich schon vorstellen könnte, wenn die Umstände dafür passen?” sie schaute ihn zögernd an. “Für den Anfang kann ich damit leben, ja,” er lächelte sie liebevoll an. “Und falls es dich beruhigt, in der aktuellen Situation kann ich es mir auch noch nicht vorstellen.” Steffi fiel ihm um den Hals. “Danke dir.” “Das ist doch selbstverständlich. Wir müssen einfach noch ein bisschen besser darin werden, offen über alles zu sprechen, was wir fühlen und denken, okay?” “Versprochen.” nuschelte Steffi in seine Schulter. “Sehr schön, dann würde ich dir jetzt gerne sagen, dass mein Gefühl mir sagt, dass wir jetzt miteinander schlafen sollten. Mit Verhütung natürlich.” grinste Wincent sie an und zog sie unter die Bettdecke.
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Auf Halbem Weg - Steffi (1)
FanfictionTeil 1 Steffi und Wincent Steffi (28) gerät durch einen dummen Streich in Kontakt mit Wincent Weiss, den sie bis dahin so gut wie kaum kannte. Wie kam es zu diesem Treffen und wie wird es ausgehen?