Auf Halbem Weg - Steffi (1)

Kapitel 38

Nachdem sie fertig waren, klingelte es auch schon an der Tür. Sie gingen runter und unten warteten die beiden schon. Steffi machte eine kurze Vorstellungsrunde. Collin reichte ihm die Hand und Liv nahm ihn freudestrahlend in den Arm. "Oh mein Gott" rutschte ihr etwas quietschend raus. "Du siehst ja wirklich so aus wie im Fernsehen." Collin verdrehte die Augen. Wincent lachte und sie machten sich auf den Weg. 5 Minuten später waren sie bei Micha angekommen. Jan war auch schon da und er war auch der erste, der alle freudestrahlend in den Arm nahm. Nach einer weiteren Vorstellungsrunde besorgte Micha erstmal eine Runde Bier für alle. Alle hatten viel zu erzählen und Wincent integrierte sich schnell in die Gesprächsrunde. Steffi spürte, wie Micha und Collin ihn genau prüften und auch durch unterschiedlichste Fragen aus der Reserve zu locken versuchten. Wincent nahm es mit Humor und konnte ebenso gut kontern. Nach ein paar Stunden verabschiedete Lara sich von ihnen, da sie morgen früh aufstehen musste, sie war mit der Moderation der Morgenshow dran. Steffi und Liv standen auf, um sich noch ein neues Getränk aus der Küche zu holen. Jan folgte den beiden und schloss hinter sich die Tür. "oh mein Gott, Steffi. Wincent ist ja toll. Ich liebe ihn jetzt schon. Wenn er noch Single wäre, würde ich mich doch glatt an ihn ranmachen." Er funkelte sie strahlend an. "Finger weg, das ist meiner" lachte Steffi. "Aber mal ernsthaft, mögt ihr ihn?" Liv nickte heftig. "Ohja, er ist ja wirklich richtig sympathisch und bodenständig." Sie strich Steffi über den Arm. " Ich freue mich wirklich für euch." 

[2] Als die drei zurück ins Wohnzimmer gingen, hatte Micha bereits die nächste Mischung Rum Cola serviert und die drei diskutierten über Motorräder. Klar, Collin und Micha fuhren auch, genau wie Wincent. "Ey Steff, wir haben Pläne!" strahlte Wincent sie an. "Na ich weiß nicht, ob das bei euch Dreien was gutes heißt." Sie schaute in die Runde. "Na klar, wir machen nächstes Jahr unsere Alpenüberquerung zu dritt" Micha klang richtig euphorisch. "Warum hast du denn nicht gleich gesagt, dass Wincent auch ne Maschine hat? Dann hätten wir ihn doch direkt noch netter gefunden" stieg Collin mit ein. Das war ja nicht zu glauben, da ließ sie die drei kurz alleine und schon wurde er in ihre Reisepläne eingebunden. Auch wenn das jetzt nach einer Schnapsidee klang, wusste sie, dass Micha und Collin das Ernst meinten. Und so wie sie Wincent inzwischen kannte, würde er auch alles versuchen, das möglich zu machen. Ihr Herz machte einen riesen Hüpfer. Es tat so gut zu sehen, wie ihre Jungs ihren Freund in ihre Runde aufnahm. Gerade bei den beiden hatte sie echt Angst gehabt, dass sie Wincent vielleicht nicht sofort akzeptieren würde. Für die drei gab es an dem Abend auch kaum noch ein anderes Thema. "Und was machen wir dann eigentlich in der Zeit?" fragte Liv. "Wir suchen uns mit Lara ein schönes Alpenhotel und machen Wellness, während die Jungs durch die Berge gurken." "Na dann steht der Plan doch. Wenn wir rechtzeitig planen, kann ich das auch mit meinen Terminen nächstes Jahr koordinieren. Ich informiere schonmal meine Managerin." "Oh der feine Herr hat eine Managerin, reicht ne Freundin nicht?" lachte Micha. Zum Glück verstand Wincent seinen Humor und ging darauf ein. "Nene, Steffi muss ja erstmal ihre eigenen Termine koordiniert kriegen. Mit ihr als Managerin wäre ich aufgeschmissen." "Na schönen Dank auch." Steffi musste lachen. "Haha dann hast du sie auf jeden Fall auch schon richtig kennengelernt." Micha prostete ihm zu. "Ihr seid mir echt ganz tolle Freunde." Steffi schüttelte den Kopf. Aber sie hatten ja Recht, Terminkoordination war nicht unbedingt ihre Stärke. 

[3] Micha schenkte eine weitere Mische nach. "Jemand Bock auf Mario Kart?" Das war klar, ab einem gewissen Punkt wurde immer die Konsole angeschmissen. "Ich bin raus." Verabschiedete Jan sich. Steffi drückte er noch einen Kuss auf die Wange. "mach's gut, meine Süße." Wincent schaute sie an. "Er darf dich so nennen, ja?" "Jaa, und auch nur er." Sie gab Wincent einen kurzen Kuss. "Und jetzt zeig mal, was du so drauf hast." Kurze Zeit später waren alle in das Rennen auf dem Bildschirm vertieft. Wincent schaute immer mal wieder zu Steffi rüber. Sie war total verbissen, zu gewinnen. Und sie war echt gut. Scheiße man, was konnte diese Frau eigentlich nicht? Und warum war sein Glas eigentlich schon wieder voll? Micha war wirklich ein sehr aufmerksamer Gastgeber. Die nächste Mischung würde er aber mal ein bisschen langsamer trinken, schließlich wollte er morgen bei Steffis Eltern fit sein. Wenn es da nur halb so entspannt aufgenommen wie hier wurde, war er schon froh. Steffi hatte nicht übertrieben, als sie meinte dass die Leute alle super entspannt sind. Er konnte verstehen, warum sie sich so gut verstanden und er war sich auch sicher, dass die beiden Jungs gut auf sie aufpassen würden und sicher nicht jeden Kerl an ihrer Seite akzeptieren würden. Dafür haben sie ihn am Anfang schon ziemlich aufs Korn genommen. Er mochte alle jetzt schon gerne und war so erleichtert, dass seine Berühmtheit absolut keine Rolle spielte. Außer vielleicht bei Liv ein bisschen, was ihn überhaupt nicht störte. Und die Idee mit der Motorrad Tour hatte ihn richtig heiß gemacht. Er würde wirklich versuchen, dass das klappt. 

[4] Nach einigen Partien später machten sich Steffi und Wincent dann auch auf den Weg nach Hause. Vielleicht torkelten sie auch ein bisschen. Wincent hatte seinen Arm um Steffis Schulter gelegt. "Deine Freunde sind super, war'n geiler Abend. Aber Micha schenkte ja immer gut ein oder?" "Jaa mit dem sollte man nur versuchen, mitzuhalten, wenn man trainiert ist." lachte Steffi. "Aber du hast dich gut geschlagen." "Und du warst ja fast unschlagbar bei Mario Kart. Steckt da ein kleiner Nerd in dir? Gefällt mir." "Vielleicht ein bisschen" Steffi zuckte mit den Achseln. "Ich bin hauptsächlich mit Jungs aufgewachsen, da blieb mir nichts anderes übrig." "Also Micha und Collin sind echt chillig. Da brauche ich mir wohl keine Sorgen machen, wenn du mit denen unterwegs bist." "Absolut nicht. Und sie scheinen dich echt zu mögen, sonst hätten sie dich nie direkt auf ihre Tour eingeladen." Wincent blieb stehen. "Aber jetzt mal ohne Spaß. Ich hätte da echt Bock drauf. Und ist doch ne mega Idee, wenn ihr auch mitkommt." Er drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. Zuhause angekommen, schliefen beide schnell ein.