Auf Halbem Weg - Steffi (1)

Kapitel 25

Den nächsten Morgen verbrachten die beiden noch lange im Bett. Steffi hatte einen Zug um 13 Uhr gebucht. So hätten sie wenigstens noch den Vormittag zusammen, und sie wäre erst spät zuhause und kann dann direkt schlafen gehen. "Wann kommst du denn das nächste mal? Den nächsten Monat bin ich erstmal überwiegend hier." Steffi prüfte ihren Kalender, und wann sie wieder zwei Tage Home Office machen könnte. "Das erste Mai Wochenende sieht gut aus. Das ist schon in zwei Wochen." Wincents Mund formte sich zu einem Lächeln. In den nächsten Tagen lag eh viel Arbeit vor ihm, da würde er die Zeit schnell rumbekommen. "Sehr schön." Dann kuschelten sich die beiden nochmal unter die Decke und verloren sich in einer leidenschaftlichen Knutscherei, bis Steffi schließlich los musste. Wincent brachte sie mit dem Auto zum Bahnhof. Er hielt kurz vorher in einer Seitenstraße. "Ich will dich noch einmal unbeobachtet küssen." Er beugte sich zu ihr auf den Beifahrersitz, legte eine Hand auf ihren Oberschenkel und gab ihr einen sehnsüchtigen Kuss. Steffi vergrub eine Hand ein seinen Haaren und drückte seinen Kopf fest gegen ihren. Langsam lösten sich ihre Lippen und er drückte seine Stirn an ihre. "Du machst mich echt verrückt." Lächelte er sie an. Steffi wusste nicht, was sie sagen soll. Am liebsten hätte sie sich um seinen Hals geschmissen und wäre hier geblieben. Aber das ging nicht. 

[2] im Zug dachte sie nochmal an all die schönen Momente, sie sie gemeinsam erlebt hatten. Es fühlte sich an, wie ein Traum. Aber sie freute sich auch ein wenig auf ihren normalen Alltag. Am Wochenende würde sie sich auch endlich mal wieder mit ihrer Freundesclique treffen, die sie alle über die Arbeit im Escape Room kennengelernt hatte. Bis auf Jan waren alle inzwischen vergeben und brachten auch ihre Partner regelmäßig zu ihren Treffen mit. Steffi hatte damit kein Problem, sie mochte alle. Sie erwischte sich bei dem Gedanken, wie es wäre, wenn sie irgendwann auch Wincent mitnehmen könnte. Dass er ein berühmter Musiker war, würde die meisten wahrscheinlich gar nicht interessieren. Die Jungs kannten ihn sicher nicht Mal. Aber sie war sich sicher, dass sie sich gut verstehen würden. Hoffentlich wäre es bald möglich, dass er sie auch Mal wieder in Bremen besuchen könnte.

[3] Wincent schaute Steffi glücklich hinterher und machte sich dann auf den Weg ins Studio. Das Wochenende mit Steffi hatte ihm so ein gutes Gefühl gegeben, dass er jetzt voller Elan am Album weiterarbeiten wollte. Aber das konnte er sich erstmal abschminken. Als er ins Studio kam, saßen Kevin, Fabi und Noah am Tisch und schauten ihn neugierig an. "Wince, mit wem strahlst du denn um die Wette? Fabi hat mir gerade von deinem Damenbesuch erzählt! Und, wie war es? Was ist sie für eine? Nur fürs Wochenende?" Grinste Noah. Wincent warf Fabi einen ernsten Blick zu. Der Dude konnte auch nichts für sich behalten. Er wusste, dass die Jungs eh nicht locker lassen würden. Und vielleicht tat es auch gut, mit jemandem über das Erlebte zu sprechen. Also setzte er sich zu ihnen und begann zu erzählen. Kevin strahlte ihn dabei die ganze Zeit an. Er hatte Wincent lange nicht mehr abseits der Bühne so glücklich gesehen. Er hoffte nur inständig, dass sie wirklich an ihm als Mensch interessiert war. Zumindest wirkte es auf ihn so. “Bro, du magst Steffi wirklich gerne, oder? Ihr seid echt knuffig zusammen. Könntest du dir eine Beziehung mit ihr vorstellen? Sie scheint da wirklich ernste Absichten und viel Verständnis mitzubringen.” “Ja, sie ist wirklich toll. Es fühlt sich richtig an, ich kann mit ihr so viel Spaß haben, es ist einfach alles so vertraut mit ihr. Sie bedeutet mir echt was. Auch wenn wir uns noch gar nicht so lange kennen, sind wir irgendwie schon aufm halben Weg zu einer Beziehung.” Die beiden schauten sich an. “Dann solltest du es ihr sagen. Und ich weiß auch schon, wie.” Kevin grinste triumphierend.