Als Steffi am nächsten Morgen wach wurde, war das Bett neben ihr leer. Musste Wincent heute doch ins Studio? Nein, er hatte ihr einen ganzen Tag zu zweit versprochen. Sie zog sich eins von seinen Shirt über und ging ins Wohnzimmer. Dort war schon der Frühstückstisch gedeckt. In dem Moment kam Wincent zur Wohnungstür rein und wedelte mit einer duftenden Brötchentüte. "Guten Morgen, du Schlafmütze" grinste er sie an. "Haha sehr witzig, nur weil du einmal vor mir wach warst." Sie trat auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Daran konnte sie sich echt gewöhnen. Leider war morgen schon ihr letzter Tag zusammen. Umso mehr freute sie sich auf den Tag heute. "Was machen wir denn heute?" "Ich dachte mir, wir fahren mal in die Berge. Von da oben hat man eine wahnsinnig tolle Aussicht auf München." Steffi liebte die Berge. Besonders zum Skifahren. Von Wincent wusste sie, dass auch er gerne Snowboard fuhr. Leider war es schon zu warm für Schnee.
[2] Als sie an dem Parkplatz der Seilbahn anhielten, wurde Steffi etwas nervös. Dort standen schon einige Menschen, die auf die Gondeln warteten. Es war das erste Mal, dass Wincent mit ihr zusammen in die Öffentlichkeit ging und sie war sich zunächst nicht sicher gewesen, ob sie dafür schon bereit war. Sie waren nicht zusammen, was würden wohl die Leute denken, wenn er erkannt wurde? Aber Wincent schien das nicht zu interessieren. Sie stiegen aus, kauften zwei Karten für sie Seilbahn und stellten sich in die Schlange. Zum Glück nahm keiner der Leute Kenntnis von ihnen und es war nicht so voll, so dass sie eine Gondel für sich alleine hatten. Steffi war begeistert von dem Blick aus der Gondel. "Ach, das habe ich auch vermisst. Dieses Jahr konnten wir leider nicht in den Skiurlaub fahren." Sie schaute in die Ferne. "ich würde dich ja gerne mal beim Skifahren sehen." "Kannst du gerne mal, aber dann nur von hinten." Nneckte ihn Steffi. "Da ist sich aber jemand sehr sicher." Wincent knuffte ihr in die Seite, zog sie dann zu sich ran und küsste sie. "Wie fahren jetzt noch ca. 20 Minuten, was machen wir beide denn jetzt allein hier drin?" Er grinste sie an und zog den Reißverschluss ihrer Jacke ein Stück auf. Er konnte einfach nicht die Finger von ihr lassen. "Wince, du spinnst doch!" lachte Steffi. "Bis ich meinen ganzen Kram ausgezogen hätte, wären wir fast oben. Und den Anblick möchte ich den anderen Gästen oben dann doch ersparen. Wobei ich schon auf die Bildschlagzeile gespannt wäre." Wincent rückte von ihr weg, verschränkte die Arme und tat beleidigt. "Ach du Schmolli, es geht nicht immer alles nach deiner Nase" Steffi stupste ihn an die Schulter. Die restlichen Minuten schauten sie schweigend aus dem Fenster.
[3] Oben angekommen staunte Steffi über die Aussicht. Zum Glück schien die Sonne und man konnte wirklich weit schauen. Wincent griff ihre Hand und sie gingen ein Stück weiter zu einer Aussichtsplattform. Im Augenwinkel sah Steffi, wie zwei Mädels, die scheinbar mit ihren Eltern hier oben waren, anfingen, zu tuscheln und in ihre Richtung schauten. Reflexartig ließ sie seine Hand los. "Was ist los?" Wincent schaute sie fragend an. Die Antwort kam prompt, allerdings nicht von Steffi. "Wincent?" Er drehte sich zu den Mädels um. "Oh mein Gott, du bist es ja wirklich. Ich fasse es nicht." kreischte eins der beiden Mädels. Und die andere: " dürfen wir ein Foto mit dir machen? Was machst du denn hier? Oh man, da hab ich ja nie mit gerechnet." "Klar können wir ein Foto machen. Und ich bin einfach hier, um mal die Aussicht zu genießen." "Bist du mit deiner Freundin hir?" Wollte die ältere von beiden wissen. Wincent ging nicht auf die Frage ein, sondern stellte sich lächelnd neben die beiden und schaute in die Kamera. "Oh mein Gott, danke!" "Kein Thema, ich wünsche euch noch einen schönen Tag." Er verabschiedete sich von den beiden und drehte sich wieder zu Steffi um.
[4] Die war in der Zwischenzeit schon weiter gegangen und stand etwas abseits der Aussichtsplattform. "Hey, sorry. Aber du weißt, wie wichtig mir der Kontakt zu den Fans ist." Sagte er entschuldigend. "Ach, alles gut. Das kann ich gut verstehen und die beiden haben sich ja echt voll gefreut. Ich wusste nur nicht, wie ich mich verhalten soll und wollte dich auch nicht in Schwierigkeiten bringen." "Das hast du nicht! Ich habe mich ja bewusst dazu entschieden, mit dir hier herzukommen. Genauso, wie ich mich jetzt bewusst dazu entscheide, dass hier zu tun." Er legte eine Hand in ihren Nacken und drückte seine Lippen vorsichtig auf ihre. Er spürte, wie sie anfangs zögerte, sich dann aber dem Kuss hingab. Er konnte verstehen, dass es für sie eine schwierige Situation war, noch sind sie ja irgendwie nicht zusammen und er wollte es auch nicht überstürzen. Sie hatte ihm gegenüber mal erwähnt, dass sie sich aufgrund ihrer Erfahrungen nicht mehr so schnell auf etwas neues einlassen wollte. Er wollte ihr die Zeit geben. Sie drehte sich in seinem Arm um, um nochmal einen Blick auf München im Tal zu werfen. Er hielt sie dabei weiter fest und drückte sein Kinn an ihren Kopf. So standen sie einfach da und genossen den Moment. "Ich hab dich lieb." flüsterte Wincent in ihr Ohr und drückte sie noch ein wenig fester. Steffi wurde ganz warm bei diesen Worten. "Ich hab dich auch lieb. Sehr sogar." Sagte sie kaum hörbar. Auch Wincents Herz machte bei ihren Worten einen Hüpfer. Er hatte sich wirklich in diese tolle Frau verliebt. Und sie hatte das gerade irgendwie erwidert. Sollte er hier gerade wirklich sein Glück in den Armen halten? So schnell wollte er sie auf jeden Fall nicht wieder loslassen.
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Auf Halbem Weg - Steffi (1)
Fiksi PenggemarTeil 1 Steffi und Wincent Steffi (28) gerät durch einen dummen Streich in Kontakt mit Wincent Weiss, den sie bis dahin so gut wie kaum kannte. Wie kam es zu diesem Treffen und wie wird es ausgehen?