Kapitel 30

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"Vielleicht sollten wir mal so langsam aufstehen. Das Wetter sieht so schön draußen aus." Entschied Steffi und stand auf. "Wir könnten auch einfach den ganzen Tag im Bett liegen" entgegnete Wincent, immer noch in die Decke eingekuschelt. "Herr Weiss, wir können noch so viel Zeit im Bett verbringen. Aber jetzt will ich auch noch ein bisschen was erleben." "Also ich finde, in diesem Bett können wir auch noch so einiges erleben." Er sah sie mit einem Dackelblick an. "Du bist so ein Quatschkopf. Also ich gehe jetzt was frühstücken und dann raus. Wenn du unbedingt was in deinem Bett erleben willst, musst du das leider alleine." Wincent warf mit einem Kissen nach ihr. "Man man, das ist ja anstrengend mit dir." Mühselig schälte er sich aus dem Bett.  Eigentlich war er froh, dass Steffi auch so aktiv war. Grundsätzlich war er ja auch ein Adrenalin-Junkie und brauchte jemanden an seiner Seite, der eben auch für jeden Spaß zu haben war. Er suchte den Boden nach seinem Shirt ab, konnte es aber nicht finden. Wer weiß, wo sie es gestern im Eifer des Gefechts hingeschleudert hatten. Er zog sich schnell ein neues aus dem Schrank und als er in die Küche trat, sah er, wo sein Shirt abgeblieben war. Steffi sah verdammt heiß darin aus, zumal sie nur einen Slip trug und ihr Po nur halb von dem Shirt bedeckt war. Sie stand gerade am Kühlschrank und suchte nach etwas zum Frühstücken. Er stellte sich hinter sie und packte ihr an den Hintern. "Das Shirt steht dir." Raunte er ihr ins Ohr. Am liebsten hätte er sie sofort gepackt und zurück ins Bett geschleppt. Was machte diese Frau nur mit ihm? Steffi schloss den Kühlschrank. "Ja so ein schwarzes Shirt hat schon ne krasse Wirkung auf andere." Sie lachte. Es gefiel ihr, von Wincent so begehrt zu werden. Aber sie musste auch Mal stark bleiben und konnte sich von ihm nicht ständig um den Finger wickeln lassen. "Ihr habt nix mehr im Kühlschrank, was für ein Frühstück reicht. Wo ist Fabi, wenn man ihn Mal braucht." scherzte sie. "Dann lass uns doch einfach beim Bäcker ein Brötchen rausholen und dann gehen wir ein bisschen an der Isar spazieren. Was meinst du?" Wincent wich von Ihr zurück, hielt aber ihre Hand fest. "Gute Idee, dann ziehe ich mir Mal was vernünftiges an." Steffi marschierte zurück ins Schlafzimmer. "Ich weiß nicht, was du gegen schwarze T-Shirts hast." lachte Wincent und folgte ihr. 

[2]"Gute Idee, dann ziehe ich mir Mal was vernünftiges an." Steffi marschierte zurück ins Schlafzimmer. "Ich weiß nicht, was du gegen schwarze T-Shirts hast." lachte Wincent und folgte ihr. Beim Bäcker wurde Wincent schon freundlich begrüßt. Herr Weiss, schön Sie mal wieder hier zu sehen. Dieses Mal in netter Begleitung. Was darfs denn sein?" Die ältere Dame hinter dem Tresen schaute sie beiden erwartungsvoll an. Beide suchten sich ein belegtes Brötchen und einen Coffee to Go aus und verließen wenig später die Bäckerei. "Da bist du also schon bekannt, ja?" grinste Steffi ihn an. "Ähm, ja. Möglicherweise hole ich mir da öfter mal was to Go. Da vorne ist ne Bank, lass uns dahin gehen. Als sie mit ihrem Frühstück fertig waren, nahm Wincent ihre Hand und sie gingen weiter Richtung Isar. Es fühlte sich für ihn so schön an, mit einer Frau Hand in Hand hier lang zugehen. Normalerweise war hier auch nicht viel los, so dass sie relativ ungestört waren. Es kamen ihnen hauptsächlich Rentner entgegen, die sie nur freundlich anlächelten.  In diesem Moment fühlte er sich gerade wie ein ganz normaler fast 30 Jähriger, der mit seiner Freundin spazieren ging. Doch das sollte nicht lange so bleiben. 

[3] "Hey Wincent! Können wir ein Foto mit dir machen?" Kamen plötzlich drei junge Mädels von der Seite auf die beiden zugelaufen. Wincent drehte sich zu ihnen um uns begrüßte sie. "Oh Gott, das ist so aufregend. Können wir ein Foto mit dir machen?" Die drei standen ganz aufgeregt vor ihm und zückten ihr Handy. Eine nach der anderen stellte sich neben ihn und er macht brav mit jeder ein Foto. Steffi stand daneben und beobachtete das Spektakel. Sie selber war nie Fan von einem Sänger oder so gewesen und konnte den Hype deswegen nicht so ganz nachvollziehen. Aber die drei wirkten so glücklich. "Soll ich noch ein Foto von euch allen machen?" Fragte sie und steckte ihre Hand nach nem Handy aus. "Oooohja das wäre soooo lieb" trällerten die drei im Chor. Dann stellten sie sich neben ihn, jede dabei bedacht, ihn irgendwie zu berühren. Steffi machte das Foto und reichte es den Mädels zurück. Diese bedankten sich und gingen davon. Zum Glück kamen keine Fragen mehr von den Mädels. "Da muss ich mich echt noch ein bisschen dran gewöhnen, dass ich dich zeitweise wohl teilen muss." "Das wirst du. Die meisten Fans sind echt super nett und wollen dann auch nur kurz ein Foto. Oft sind sie viel zu aufgeregt, um noch lange zu quatschen." Er griff wieder nach ihrer Hand. "Mach dir keine Sorgen, ich gehöre nur dir ganz allein." Sie schlenderten noch eine Stunde an der Isar entlang und blieben dabei zum Glück ungestört. 

[4] "Guck Mal, da vorne. Ist das nicht so ein Escape Room, in dem du auch arbeitest?" Wincent zeigte auf ein Gebäude vor ihnen. "Ja du hast Recht. Hast du Lust?" fragte Steffi. Sie arbeitete nicht nur in einem Escape Room, sie spielte auch gerne privat. "Jo, ich wollte das schon immer mal machen. Und mit dir habe ich ja die Expertin an meiner Seite." Er gab ihr einen Kuss auf die Seite der Stirn. "Zu zweit ist es meistens echt schwierig. Wollen wir nicht noch jemanden fragen? Was ist denn mit Fabi?" "Ich rufe ihn mal an." Während Wincent mit Fabi telefonierte, schaute Steffi, wann die nächste Möglichkeit zum Spielen wäre. "Fabi könnte in 30 Minuten hier sein. Er würde noch nen Kumpel mitbringen, bei dem er gerade zockt." "Ja cool, vier Leute sind doch perfekt. In 45 Minuten wäre auch der nächste Raum frei." Steffi freute sich, als sie endlich die Location betraten. Hier war sie in ihrem Element. Das fiel Wincent auch auf und er genoss es, sie dabei zu beobachten. Es zeigte ihm nochmal eine neue Seite an seiner Freundin. Sie wurden von dem Spielleiter freundlich begrüßt und in das Spiel eingeführt. Wenig später befanden sie sich im Raum und begannen zu Rätseln. Nach 50 Minuten hatten sie es endlich geschafft. "Das war echt cool, das sollten wir öfter machen!" Wincent war ganz begeistert und konnte Steffis Liebe dazu langsam nachvollziehen. "Wollen wir noch irgendwo was essen gehen? Ich glaube hier in der Nähe ist ein super Asiate. Der ist relativ klein, aber richtig gut." schlug Wincent vor. Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden. 

Auf Halbem Weg - Steffi (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt