“Hey Steffi, wie war dein Abend gestern noch? Du hast dich ja gar nicht mehr gemeldet? Was ist gestern noch passiert? Wie geht es weiter? Du musst mir alles erzählen!” natürlich war Jula neugierig. “Ach, ich weiß auch nicht, ich bin verwirrt. Das driftet hier irgendwie in eine Richtung ab und ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Ich weiß doch auch nicht, was ich will.” seufzte Steffi. “Aber ich weiß, was du brauchst! Eine Flasche Wein und jemanden zum quatschen. Eigentlich bin ich heute mit Doro zum Fussballgucken gucken verabredet, aber ich kann ihr auch absagen, wenn du möchtest.” bot Jula an. “Ne lass mal, vielleicht brauche ich auch einfach euch alle heute. Irgendwann muss ich die anderen ja auch mal einweihen. Zumal ich euch da eh noch etwas beichten muss.” “What? Was musst du beichten? Man Steffi, nun erzähl doch endlich.” “Ich fahre nächstes Wochenende zu ihm...also wenn das für euch ok ist, wir sind ja eigentlich verabredet.” “Man du Dummbirne, natürlich ist das für uns in Ordnung. Aber jetzt rück doch mal mit der Sprache raus. Läuft da was zwischen euch?” “Nein, bisher nicht...Jula kommt einfach gegen 18 Uhr her und dann erzähle ich es euch, ok?” kurze Zeit später blinkte ihr Handy auf. Eine WhatApp von Jula in der Mädelsgruppe: Leute! Gefühlschaosbesprechung mit Wein um 18 Uhr bei Steffi. Sie braucht uns! Dafür liebte Steffi Jula. Sie wusste genau, was sie jetzt brauchte. Zum Glück musste sie jetzt erstmal zur Arbeit, und konnte sich dort ablenken.
[2] Pünktlich um 18 Uhr stand die ganze Horde vor ihrer Tür. Wie selbstverständlich marschierten sie ins Wohnzimmer, holten die Weingläser aus dem Schrank und machten es sich auf dem Sofa gemütlich. Steffi holte noch schnell ihr Handy aus dem Schlafzimmer. Vielleicht schrieb Wincent ihr ja nach dem Interview noch. Als sie ins Wohnzimmer trat, sah sie die Mädels, wie diese auf dem Sofa lümmelten und sich über die bisherigen Wochenendereignisse austauschten. Sie war so froh, diese Rasselbande zu haben, ihre eigene kleine Crew. Als sie sich vor das Sofa auf den Fussboden zu Doro setzte, verstummten sie und blickten Steffi neugierig an. “Dann mal los, was ist passiert? Sag bitte nicht, dass es mit Anton zu tun hat.” “Nein nein, keine Sorge, der ist Geschichte. Aber mit nem Kerls hats trotzdem zu tun.” Jetzt hatten sich alle aufrecht hingesetzt und schauten sie gebannt an. Klar, an ihrem Single- und Liebesleben waren sie alle wahnsinnig interessiert. Kein Wunder, bis auf Doro waren alle Mädels in Langzeitbeziehungen und kannten sich mit Flirten, Tinder und neuen Dates überhaupt nicht aus. Steffi nahm noch einen Schluck Wein und dann begann sie, die ganze Story zu erzählen. Als sie fertig war, mussten alle das erstmal verdauen. Auch Jula war still. Kathi war die erste, die sich wieder gesammelt hatte. “Also das ist jetzt wirklich der Wincent Weiss, den wir ständig im Radio hören?” “Jaaa genau der.” Jula hatte ihre Worte auch wiedergefunden. “Ich war ja gestern mit Steffi da auf dem Konzert, hab den sogar kurz kennengelernt, durfte ich euch nur nicht sagen. Jetzt bin ich aber froh, dass ich es darf. Das hätte ich nicht länger ausgehalten. Also Mädels ich sag euch, das ist ne richtige Sahneschnitte. Steffi, du musst ihn dir klarmachen.” “Ich will ihn mir aber nicht ‘klarmachen’. Eigentlich war ich fein mit der Situation, wie sie war. Zumindest, bis wir uns gestern wieder gesehen haben.”
[3] “Was sagt denn dein Gefühl? Könntest du dir mehr als eine Freundschaft vorstellen? Und weißt du, wie er dazu steht?” Nicole brachte es auf den Punkt. Steffi seufzte. “Nein, eben nicht. wir haben nicht über den Abend gestern gesprochen. Er hat mir nur gesagt, wie schön er es die beiden Tage mit mir fand und das er sich auf mich freut, wenn ich am Wochenende komme. Aber man kann sich ja auch auf eine gute Freundin freuen.” “ Also für mich klingt das so, als wenn er in einer ähnlichen Lage ist, wie du.” sagte Doro neben mir. “Ich kann ihn da absolut nicht einschätzen. Ich weiß ja nicht, ob er sich noch mit anderen Mädels trifft. Auswahl hätte er ja genug, wenn ich das auf den Konzerten und bei Meet & Greets so gesehen habe. Und meistens suchen sich Künstler doch auch jemanden aus der Branche, oder. Vielleicht braucht er auch einfach nur jemanden, mit dem er ab und zu quatschen kann.” Doro legte eine Hand auf Steffis Oberschenkel “Dann nutz doch das Wochenende, um das herauszufinden. Sprich es offen an, wie du dich fühlst, damit du weißt, woran du bist. Und dann kannst du immer noch gucken, in welche Richtung es geht und ob du das so möchtest, bevor es zu spät ist.” In dem Moment brummte ihr Handy. “Hat er geschrieben?” fragte Jula aufgeregt. Steffi schaute auf ihr Handy und nickte.
[4] Sie merkte, wie ihr plötzlich ganz warm wurde und ihr Herz etwas schneller schlug. Sie öffnete den Chat. “Interview überstanden. Ich hoffe, es war nicht so stressig bei dir auf der Arbeit. Hab noch einen schönen Abend. Wir hören uns morgen nach dem Konzert 😘.” las Steffi vor. “Ist das aufregend.” Jula wippte auf dem Sofa hin und her und klatschte in die Hände. “Er denkt an dich und will dich morgen wieder hören. Und er schickt dir ein Kuss-Emoji, das ist doch klar, wie er das sieht.” Jula war nicht mehr zu bremsen. “Süße, mach dir nicht so einen Kopf. Wenn ihr euch seht, solltest du das wirklich ansprechen, da hat Doro völlig recht. Wenn bei ihm da wirklich keine anderen Absichten hinter stecken, sollte er zumindest wissen, was er damit bei dir auslöst.” Da hatte Nicole absolut Recht, diesen Fehler wollte sie nicht noch einmal begehen. Sie wusste, wie verletzend es war, sich monatelang Hoffnungen zu machen, nur um dann zu hören “zum vögeln reicht es, aber eine Beziehung kann ich mir nicht vorstellen”. Aber dazu musste sie eben auch ihrem Gegenüber mitteilen, wie sie fühlte. Und umso mehr sie mit den Mädels über Wincent sprach und je mehr sie über die Tage nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass sie längst mehr als nur eine Freundschaft wollte. Nachdem alle gegangen waren und Steffi schon im Bett lag, öffnete sie nochmal den Chat mit Wincent. Immer wieder las sie die Nachricht. dann tippte sie auf antworten: "Sorry, dass ich jetzt erst antworte, hatte eben noch Besuch von den Mädels. Auf der Arbeit lief alles gut. Bis morgen. Schlaf gut 😘" kaum hatte sie die Nachricht abgeschickt, kam auch schon eine Antwort: "🥰" Ein Schwall voller Glücksgefühle durchströmte Steffis Körper. Sie grinste ihr Handy an, legte es auf ihrer Brust ab und atmete tief ein. Dann drehte sie sich um und schlief zufrieden ein.
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Auf Halbem Weg - Steffi (1)
FanfictionTeil 1 Steffi und Wincent Steffi (28) gerät durch einen dummen Streich in Kontakt mit Wincent Weiss, den sie bis dahin so gut wie kaum kannte. Wie kam es zu diesem Treffen und wie wird es ausgehen?