Auf Halbem Weg - Steffi (1)

Kapitel 141

“Geht es dir wirklich gut?” fragte Wincent mit besorgtem Blick. “Naja, Ich glaube die Schmerzen kommen erst noch so richtig, meinte der Arzt auch schon. Und ich will hier nicht alleine bleiben heute Nacht.” sagte sie mit etwas trauriger Stimme. “Und vor allem will ich nicht, dass unser Urlaub so jetzt zuende geht. Das ist doch kacke.” “Ich will dich hier auch nicht alleine lassen, aber es ist schon sinnvoll, dass du zur Beobachtung hier bleibst. Und ich bin morgen früh sofort wieder da! Hat der Arzt denn schon Näheres gesagt?” “Ja, ich soll am Montag direkt zum Arzt und mit ihm abklären, wie lange ich krankgeschrieben werde.” Sie hielt das geschiente Handgelenk hoch. “Damit kann ich erstmal kein Auto fahren und nicht arbeiten.” “Das kriegen wir alles hin, mach dir da keine Sorgen.” Insgeheim war Wincent froh, dass Steffi erstmal nicht zur Arbeit konnte, die weitere Ruhe und der Abstand zur Arbeit würde ihr sicher gut tun. “Was hälst du denn davon, wenn du die nächste Woche komplett bei uns in München bleibst? Ich habe mit Kevin jetzt eh einiges für das Album vor und dann hätte ich dich in meiner Nähe.” “Du willst mich doch nur kontrollieren.” “Ja da habe ich sicher auch allen Grund zu.” lachte Wincent. Inzwischen kannte er Steffi zu gut, um zu wissen, dass sie sich wahrscheinlich nicht wirklich ausruhen würde, wenn sie alleine zuhause wäre. Außerdem konnte er ihre Anwesenheit besonders jetzt gut gebrauchen, denn die Studiotage schlauchten ihn immer sehr. Steffi konnte ihn dafür etwas runterholen und ablenken, wenn er einen freien Kopf brauchte. “Aber ich muss doch zum Arzt.” überlegte Steffi. “Jaaaa stimmt, die gibt es ja in München auch nicht. Mist. Sowas Doofes aber auch.” sagte Wincent nachdenklich. “Ach du Blödkopf.” “Aber mal Ernst. Ein Kumpel von Kevin ist Sportmediziner, der guckt sich das sicher mal an. Ich frage Kevin morgen mal.” “Das ist super lieb, aber du weißt, dass ich dieses ganze Vitamin B Ding nicht so gerne mag.” Wincent strich ihr mit der Hand vorsichtig über die Stirn. “Überleg es dir, ja? Aber ich hätte dich wirklich gerne noch ein bisschen in meiner Nähe. Ich hatte echt Angst, dass ich das nicht mehr kann.” bei den letzten Worten wurde Wincents Stimme brüchig. “Hey, ich bin ja hier. Und ich denke drüber nach, okay?” 

[2] Bei den letzten Worten wurde Wincents Stimme brüchig. “Hey, ich bin ja hier. Und ich denke drüber nach, okay?” Wincent drückte ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn, als Fabi mit Pizza zur Tür kam. Die drei quatschten noch ein wenig über den Urlaub und verdrückten dabei die Pizza. Danach wurde Steffi müde und die Jungs verabschiedeten sich. Wincent wühlte sich in dieser Nacht hin und her und fand keinen ruhigen Schlaf. Immer wieder hatte er die Bilder vom Zusammenstoß und dem Blut im Schnee im Kopf. Es war zwar nichts schlimmeres passiert, aber trotzdem hatte er einfach Angst um sie gehabt. Hoffentlich überlegte sie es sich und würde erstmal mit ihm nach München kommen. Er griff zu seinem Handy und scrollte durch die Bilder, die sie in den letzten Tagen gemacht hatten. Es waren auch ein paar Selfies dabei und auf allen strahlten sie glücklich in die Kamera. Die Sonne schien im Hintergrund und der Schnee glitzerte. Er schickte eins der Fotos an Steffi mit einem ♥ und “Ich liebe dein Strahlen auf dem Bild”. Kurze Zeit später bekam er eine Antwort. “Das ist echt ein schönes Foto, du fehlst mir. Ich liebe dich.” Steffi lag also auch noch wach in ihrem Krankenhausbett. Am liebsten wäre er sofort zu ihr gefahren und hätte sie fest in seine Arme geschlossen. Aber dazu musste er sich wohl noch bis morgen gedulden. Gleich morgen früh würde er sie abholen, damit sie sich noch ein wenig im Hotel ausruhen konnte. Sie würden schon einen Tag früher abreisen und dann direkt zu Wincent und Fabi in die WG fahren. Als er das Handy zur Seite legen wollte, sah er noch eine Nachricht aufblinken, dass er in einem Beitrag markiert wurde. Oh man, so spät nachts noch?

[3]  Er öffnete die Benachrichtigung, und sah das Foto, was er vorhin Steffi geschickt hatte. Sie hatte es auf Insta geteilt und dazu einen kurzen Text geschrieben: “Mit der Sonne um die Wette strahlen? können wir! Es war ein traumhafter Urlaub! ♥ #skiurlaub #schnee #berge #couplegoals”. Wincent musste sofort lächeln und drückte auf “Gefällt mir”. Zu gerne würde er es reposten, aber er musste etwas aufpassen, dass er nicht zu viel aus seinem Privatleben an die Öffentlichkeit brachte und sein Profil nicht mit Pärchenfotos überschüttete. Stattdessen suchte er eins der Videos raus, was Steffi von ihm gedreht hatte, als er gerade die Piste runterfuhr. Das packte er in die Story und packte ein selbstgemaltes Herz drauf. Er konnte es sich aber nicht nehmen lassen, Steffi ganz klein in der Ecke zu markieren und ebenfalls den #couplegoals zu nutzen. Soll doch jeder wissen, mit wem er hier war. Die Nachrichten und Reaktionen auf die Story las er dann aber nicht mehr, sondern legte das Handy weg und freute sich auf morgen. Dann schlief er relativ schnell ein.