Ich sah diese Brust vor mir an und war unfähig aufzusehen und da gab es nur einen Gedanken in mir.
Er hatte mich.
Um mich herum, hörte man entsetzte Aufrufe, aber auch erleichtertes Aufatmen. So ziemlich jeder dürfte froh darum sein, nicht die Auserwählte zu sein und, dass ich es war.
Ich.
Es war ausgerechnet ich.
Bei all den möglichen Optionen musste es ernsthaft ich sein. Mein Leben entpuppte sich soeben als ein Alptraum oder schlechter Scherz. Es musste ein Fehler sein, denn das konnte niemals wahr sein.
Nein, das musste falsch sein.
Dieselbe dunkle Stimme fragte mich: "Wohin wolltest du, meine Luna?"
Seine Luna?
Mates gut und recht, aber deshalb sprang ich ihm nicht freudig in die Arme. Eine Antwort würde er genauso wenig erhalten, denn dazu war ich unfähig, wenn ich es nicht mal schaffte meinen Kopf zu heben.
Es war der pure Schock in mir, dennoch spürte ich das Band zwischen uns, was mir mitteilte, dass es kein Fehler war.
Wir waren Mates.
Sein Geruch war ein weiterer Hinweis, dass er diese eine Person war.
Der Mann war an keiner Antwort interessiert, denn er trat einen Schritt zurück und gab in einer kalten Tonlage den Befehl: "Mitnehmen."
Im nächsten Moment wurde ich links wie rechts am Oberarm gepackt und das unsanft.
Irgendwo hörte ich nebenbei meine Mum verzweifelt meinen Namen rufen, nur brachte das genau gar nichts.
Mein Schicksal war in Stein gemeißelt und dem musste ich mich wohl oder übel fügen.
Ich hätte meine Klappe halten können, aber das wäre niemals ich, weshalb ich mich losreißen versuchte und dabei wütend sagte: "Lasst mich gefälligst los. Ich gehe freiwillig mit."
Ich würde mir auf keinen Fall meine Würde nehmen lassen und, wenn man mich hier rausschliff, dann wäre das vieles, aber niemals würdevoll.
Alpha Darkmoon sagte: "Prinzessin, vor einer Minute hatte es eher danach ausgesehen, dass du abhauen wolltest. Obwohl deiner Wölfin klar gewesen sein dürfte, dass du meine Mate bist."
Und wie ihr das klar gewesen war. Sie war auch diejenige, die mir das Abhauen empfohlen hatte. Allerdings würde ich das verschweigen, denn ich wollte meine Lage nicht verschlimmern.
Nun wagte ich es doch aufzusehen und meine Augen trafen auf die seinen. Seine waren in einem dunklen Grün, was ich noch nie gesehen hatte. Diese Farbe war atemberaubend.
Weniger eindrucksvoll war dieser eiskalte Gesichtsausdruck mit seiner Körpergröße kombiniert musste man praktisch Angst vor ihm haben. Außerdem strahlte er diese Dominanz und Macht aus, bei der einem ein Schauer über den Rücken laufen könnte.
Ich sah ihn ernst an und antwortete mit fester Stimme: "Ich gehe freiwillig mit."
Er mag gruselig sein und eigentlich meldete sich die Angst in mir, aber ich würde keine Schwäche zeigen und wie ein unterwürfiger Hund alles mit mir machen lassen. Seine Männer sollten mich endlich loslassen.
Während Alpha Darkmoon sich umdrehte und losging, meinte er: "Ein Fehltritt und ich lasse dich in Ketten legen."
Tatsächlich ließen seine Männer mich abrupt los, weshalb ich mich daran machte ihm zu folgen. Ansonsten wäre er ja so charmant mich an die Leine zu legen, wie einen Hund.
Wie gedacht war er nicht aus romantischen Gründen an einer Mate interessiert, ansonsten wäre das ganz anders verlaufen.
Wir gingen an den ganzen Leuten vorbei, aber ich sah niemanden davon wirklich an, denn diese mitleidigen oder erleichterten Blicke konnte ich mir ersparen.
Das Einzige was ich tat, war meinen Kopf nach hinten zu drehen, denn dort war die Stimme meiner Mum hergekommen. Sie oder meine Familie ein letztes Mal zu sehen täte gut.
Aurore lenkte mich ab in dem sie sagte: "Wenn wir draußen sind und weg von den ganzen Leuten, sollten wir erneut eine Flucht versuchen. Sobald wir auf seinem Territorium sind, haben wir nämlich verloren."
Meine Wölfin war ernsthaft gegen unseren Mate. Klar, er war keine angenehme Gesellschaft, dennoch hätte ich mit einer anderen Reaktion ihrerseits gerechnet. Aber damit würde ich mich später befassen.
Während ich weiterging und die gottgleiche Gestalt vor mir von hinten betrachten durfte, antwortete ich: "Den Versuch ist es auf jeden Fall wert. Ich warte den geeigneten Moment ab, um mich zu verwandeln und in den Wald zu laufen."
Ich war eine der schnellsten Läuferinnen in unserem Rudel, weshalb ich meine Chance erkannte. Sie war klein, aber da.
Göttin.
Mein erstes Treffen mit meinem Mate hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Aktuell konnte ich mich nicht mal auf dieses Band zwischen uns konzentrieren oder dieses richtig wahrnehmen. Ich hatte zu viele Gedanken gleichzeitig und konnte keinem wirklich folgen.
Am wichtigsten war ihm zu entwischen, weshalb ich krampfhaft versuchte alles andere auszublenden. Ich musste einen kühlen Kopf bewahren und Taktik zeigen.
Ich hätte mit Aurore vorab einen Plan ausarbeiten sollen. Nur war ich zu sehr davon überzeugt gewesen, dass ich einen anderen Man als Mate hatte.
Tja, da hatte ich mich geirrt.
Mit jedem weiteren Schritt stieg die Panik in mir. Diese ganze Aufmerksamkeit, welche man mir schenkte, machte alles kein Stück besser.
Das nächste Problem war, dass natürlich mehrere Rudelmitglieder von Alpha Darkmoon anwesend waren. Es gab nicht nur die zwei, zwischen welchen ich ging.
Vermutlich grenzte es eher an Wahnsinn, wenn ich wagen würde davon zu laufen. Sie würden mich einholen und danach hätte ich großen Ärger am Hals.
Aurore meinte: "Wir würden unser Leben lang bereuen, wenn wir die Flucht nie versucht haben."
"Oder die Strafe wird so groß sein, dass wir es ein Leben lang bereuen das getan zu haben."
Beides war eine mögliche Option. Außerdem riet mir mein Bauchgefühl die Idee mit der Flucht zu verwerfen. Meist konnte ich darauf vertrauen, weshalb es vernünftig wäre, das umzusetzen.
Als Alpha Darkmoon durch die Tür trat, welche im aufgehalten wurde, hämmerte mein Herz noch schneller. Es fühlte sich danach an, als wäre mein Leben vorbei, sobald ich dieses Gebäude verließ.
Meine Wölfin sagte verzweifelt: "Aurela, ich will nicht zu ihm. Wir haben genug über diesen Mann gehört, weshalb uns beiden klar sein dürfte, dass wir keine weiteren Details wollen. Bitte, lass uns weglaufen."
Es war eine große Entscheidung und ich hatte eine viel zu kurze Zeitspanne, um mir zu überlegen, was mein nächster Schritt wäre.
Keine Ahnung, was zur Hölle ich machen sollte.
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My heartless Mate | ✔️
WerewolfSie führte ein einfaches und normales Leben im Rudel. Sie war beliebt, von jedem gemocht und war ein wahrer Sonnenschein mit viel Liebe. Alles änderte sich in einer einzigen Nacht. Ein Ball, welcher für den tyrannischsten und mächtigsten Alpha abgeh...