Kapitel 77

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Nach dem Tyrone mir die Spritze verabreicht hatte, wurde mir die benötigte Auszeit gegönnt. Mein Mate hatte nämlich ein paar Dinge zu klären, die dank mir gestern liegen geblieben waren. Dann hatte er den heutigen Morgen mit mir verbracht, dadurch hatte sich Arbeit angehäuft bei all dem Stress um uns.

Ich hatte mich dazu entschieden den Nachmittag im Bett zu verbringen und ein bisschen zu schlafen. Manchmal war es schön der Realität zu entfliehen, vor allem wenn man nichts daran ändern konnte.

Gegen Abend hielt ich es nicht mehr aus, weshalb ich mir das Haus genauer ansehen wollte. Es wäre interessant zu wissen was Tyrone sich als ideales Plätzchen für uns ausgesucht hatte.

Das Schlafzimmer traf meinen Geschmack, denn es war schlicht gehalten und in hellen Farben. Das riesige Himmelbett stand an der hinteren Wand in der Mitte. Aus dem selben Holz war eine Kommode, wie ein Schrank im selben Raum.

Das dazugehörige Badezimmer war mir schon bekannt, dank meinem Eisbad. In meinem Wahn hatte ich zwar wenig davon mitbekommen, aber dafür gab es die Besichtigung danach. Eher als ich vorhin duschen gewesen war, denn dort gab es eine Badewanne, wie eine Dusche. Die allgemeine moderne Art punktete, noch mehr mit den hellgrauen Fließen, die hatten es mir angetan. Ansonsten war hauptsächlich die Farbe weiß vertreten, was man als klassisch bezeichnen konnte.

Überraschend hatte ich den begehbaren Kleiderschrank gefunden, nicht dessen Existenz, sondern dass darin bereits Klamotten waren. Wie ich es längst vermutet hatte, wurde dieses Haus wer weiß vor wie langer Zeit von Tyrone für eine spontane Flucht vorbereitet. In dem Fall kam uns das zugute, denn diese übereilte Abreise hatte es gegeben. Da war es von Vorteil, dass mein Mate gerne voraus dachte. Aber als Alpha tat er das sicherlich allgemein.

Gerade verließ ich das Schlafzimmer und trat auf den leeren Gang hinaus. Dort für Deko oder Pflanzen zu sorgen würde ich zu meiner Aufgabe machen. Sobald Ruhe eingekehrt war, würde ich mich darum kümmern.

Nach hinten waren einige Türen zu sehen. Ich vermutete dahinter hauptsächlich Gästezimmer, die im Grunde wenig spannend war. Das Erdgeschoss erweckte größere Neugier in mir, da machten sich meine Füße wie von alleine auf den Weg zur Treppe. Jene bestand aus demselben Holz wie die Türen in diesem Haus. Der Architekt hatte wert auf Details gelegt und das alles harmonisch zueinander war.

Da ich keinen Stress hatte, ging ich langsam nach unten und sah mich dabei um. Die Deko fehlte allgemein, was gut war, denn dem würde ich mich gerne widmen. Dann konnte ich dem Ganzen eine persönliche Note geben.

Unten angekommen bog ich rechts ab und der erste Raum auf der linken Seite hatte einen offenen Bogen als Eingang. So hatte man direkt einen Einblick auf das dahinter. Ein Wohnzimmer erwartete mich dort, allerdings kam ich nur bis zum Türbogen, denn dann hörte ich eine Stimme über den Mindlink sagen: "Mate, du wagst es sogar aus unserem Schlafzimmer."

Ich lehnte mich zurück, damit ich auf den Gang hinaus spähen konnte, dennoch musste sich Tyrone in irgendeinem der Räume befinden, ansonsten wäre er bereits in meinem Sichtfeld. Gut, wenn er per Mindlink mit mir sprach, könnte er genauso gut im oberen Stock sein.

In mir begann die Diskussion, ob ich schon bereit war ihm gegenüber zustehen. Leider konnte ich es nicht ewig hinauszögern. Außerdem hatte ich ihn gerne in meiner Nähe, mit dem vervollständigten Band wurde dieses Verlangen größer. Ewig könnte ich den Abstand nie ertragen.

Ich verkniff mir ein Seufzen und machte mich auf den Weg in den hinteren Teil des Hauses. Ich vermutete ihn dort irgendwo, was bestätigt wurde als ich genauer nachfühlte. Ein Vorteil des Matebandes, denn ich konnte ihn sofort ausfindig machen und das auf den Zentimeter genau.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt