Mittlerweile hatte sich Tyrone an die Bettkante gesessen und musterte mich. Er wog wohl ab was in mir vor sich ging, nur konnte ich das selbst kaum beantworten.
Seine Mum wollte meinen Platz als Luna haben, dafür war ihr sogar mein Tod recht.
Wenn sie abgehauen war, hatte sie sicherlich einen Plan was sie tun wollte. Mich zu besuchen dürfte auf ihrer Liste stehen, wie mein Ableben.
Was sollte man da überhaupt fühlen?
Ich hatte keine Ahnung und fühlte eigentlich gar nichts. Es war wie eine kleine Leere in mir, wodurch ich nichts empfinden konnte.
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen erwiderte ich den Blick von Tyrone. Der hatte wohl nur darauf gewartet, dass er wieder meine volle Aufmerksamkeit hatte, denn er sagte: "Ich habe darüber nachgedacht und es gut abgewogen. Ich bin der Ansicht, dass es besser wäre, wenn wir in ein neues Haus ziehen." Er nahm meine Hand in die seine und drückte sie leicht, als er fortfuhr: "Dieses Anwesen hat unzählige Geheimgänge und Verstecke, die meine Mutter kennt. Du zwar genauso, aber damit hat sie einen Vorteil. Sie kennt dieses Haus sehr gut und mit der Größe wird es unübersichtlich. Ich empfinde ein kleineres Gebäude sicherer."
Das machte alles Sinn, außerdem fühlte ich mich hier sowieso nicht zu hundert Prozent wohl. Vielleicht war das in einer anderen Unterkunft besser.
Ich nickte langsam um ihm eine Zustimmung zu geben. Tyrone veranlasste das dazu mir eine nähere Ausführung zu geben. "Ein Grundstück von dem kaum jemand weiß. Die Wachen werden natürlich eingeweiht. Die Wahl werde ich mit Bedacht fällen. Dir soll nämlich nichts passieren."
Die Funken, welche seine Berührung auslöste waren ein gutes Beruhigungsmittel, denn langsam meldete sich ein schlechtes Gefühl in meinem Magen. Es war schwierig sich hier sicher zu fühlen, egal ob ich darauf vertraute, dass mein Mate mich stets beschützen würde.
Amanda war vollkommen verrückt und verfolgte den puren Wahnsinn. Das würde praktisch jeden beunruhigen.
"Aurela, ich passe auf dich auf. Schon morgen werden wir umziehen. Die restlichen Vorbereitungen mache ich über den Mindlink mit den auserwählten Wachen, dann kann ich bei dir bleiben. Solange meine Mutter auf freiem Fuß ist, lasse ich dich ungern alleine."
Ganz leise antwortete ich: "Ok, danke." Man sollte es zu schätzen wissen, wenn man jemanden wichtig genug war, dass man beschützt wurde. Es war nämlich sicher nicht selbstverständlich.
In all dem gab es eine weitere Frage, die ich geklärt haben wollte. "Was ist mit Alpha Greymoon? Warst du überhaupt bei ihm?"
Tyrone war bald wieder hierher gekommen, da hielt ich es für unwahrscheinlich, dass er ihn überhaupt besucht hatte. Den alten Greymoon konnte das freuen, denn mein Mate legte kein freundliches Verhalten an den Tag, was diesen Mann anbelangte.
"Die Sicherheit meiner Luna ist wichtiger. Meine Mutter sollte man niemals unterschätzen. Deshalb habe ich Flynn diese Aufgabe übergeben, obwohl ich es eigentlich selbst machen sollte." Mich ließen seine Worte lächeln, damit machte er deutlich wie viel ich ihm bedeutete. Ich hatte es geschafft das Herz des kalten Alphas zu erwärmen. Er mag es ungern zugeben, dennoch sorgte er sich um mich.
Tyrone musterte mich so, was mich irritierte. In solchen Situationen fragte man sich automatisch, ob man etwas im Gesicht hatte oder sonst etwas falsch war.
Diesmal drückte ich seine Hand und fragte dabei: "Was ist? An was denkst du?"
"Es ist keine Garantie, sondern eine reine Theorie. Vielleicht würden meine Mutter ihre Pläne über den Haufen werfen, wenn wir das Band vervollständigt haben. Natürlich ist es möglich, dass sie auch ihren eigenen Sohn umbringt, allerdings ist es unwahrscheinlich. Wenigstens irgendwas bedeute ich ihr hoffentlich sehr wohl."
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My heartless Mate | ✔️
WerewolfSie führte ein einfaches und normales Leben im Rudel. Sie war beliebt, von jedem gemocht und war ein wahrer Sonnenschein mit viel Liebe. Alles änderte sich in einer einzigen Nacht. Ein Ball, welcher für den tyrannischsten und mächtigsten Alpha abgeh...