Kapitel 103

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Mein Erwachen wurde begleitet vom Sonnenschein, der in unser Zimmer schien. Tyrone hatte wohl schon die Vorhänge geöffnet. Dann musste ich eine Weile geschlafen haben, denn der nächste Tag hatte längst begonnen.

Ich drehte mich um, da ich ihm abgewandt da gelegen hatte. Tatsächlich war er noch hier und wach. Dabei hätte ich eher erwartet das er längst unterwegs war.

Er schenkte mir ein Lächeln, welches ich erwiderte, auch wenn ich noch verschlafen war. Seine gute Laune war unverkennbar, was bei ihm eine kleine Überraschung war.

Er nahm meine Hand, was mich meine Augen schließen ließ. Diese Funken waren jedes Mal ein Traum. Leise sagte Tyrone: "Guten Morgen, Aurela. Wie geht es dir heute?" Erst das erinnerte mich an den gestrigen Tag. Einen Moment lang hatte mein Hirn alles vergessen.

Der Angriff von seinem Vater, die Schwangerschaft und der angebliche Tod seiner Mutter. Gestern war einiges passiert. Bei dem ersten Erlebnis, konnte man dankbar sein, dass wir überhaupt noch lebten.

Meine Augen öffnete ich und sie fanden gleich die seinen. "Danke, gut und dir?" Es fehlte mir auch an nichts. Übelkeit war keine zu spüren, wobei die jeder Zeit kommen könnte.

"Ja, mir auch."

"Wieso bist du im Bett? Du wolltest doch kontrollieren, ob deine Mum wirklich tot ist." Die Verwirrung hörte man meiner Stimme an. Es wäre logisch und passend für meinen Mate, wenn er diese Aufgabe direkt am Morgen erledigt hätte. 

Er ließ meine Hand los und breitete seine Arme aus. Der stillen Einladung kam ich gerne nach in dem ich mich an ihn kuschelte. Beide Arme legte er fest um und meinte: "Das kann ich später auch noch machen. Ich wollte dich ausschlafen lassen und dabei bei dir bleiben."

Also hatte er den Bodyguard gespielt. Wenn ich schlief, vertraute er scheinbar niemanden. Dabei fühlte ich mich eigentlich sicher. Nur mein Mate hatte eine andere Meinung haben.

Nach einem Kuss auf den Kopf, merkte er an: "Ich lausche gerne den Herzschlägen der Kleinen. Sobald du sie hören kannst, wirst du das sicherlich genauso." Ich nickte leicht, so gut es eben in der Umarmung möglich war. Ich konnte es nämlich kaum erwarten, dass ich sie hörte. Tyrone hatte Glück ein Alpha zu sein. Er konnte das wesentlich länger genießen.

Er löste sich von mir damit seine Hand zu meinem Bauch finden konnte. Dabei waren die Zwillinge ganz klein, trotzdem tat er das. Ein Lächeln fand von alleine auf meine Lippen und er blieb auf meinen Bauch konzentriert. Es war unglaublich wie sehr ihn diese Nachricht freute. Tyrone hatte mit keinem Wort erwähnt, dass er schon unbedingt Kinder wollte. Denn seiner allgemeinen Reaktion nach, war dem so.

Ich wollte ansetzen und nachhaken, allerdings flüsterte er: "Jetzt möchte ich erst recht bei dir bleiben. Leider muss ich das mit meiner Mutter erledigen. Ich traue dem Frieden nicht." Er fing an mir sanft über den Bauch zu streicheln und wirkte ganz nachdenklich dabei.

"Du solltest aufhören dir so viele Sorgen zu machen. Wie wird das bitte, wenn die Kleinen auf der Welt sind? Drehst du dann vollkommen am Rad ab?" Sein Gesichtsausdruck wurde todernst, als er antwortete: "Das kann eine grausame Welt sein. Man kann nie vorsichtig genug sein."

"Wer ist schon wahnsinnig genug Tyrone Darkmoon anzugreifen? Und das würde man, wenn man auf deine Familie losgeht." Er streichelte weiterhin über meinen Bauch, nur meine Worte schienen ihn kein bisschen zu besänftigen. "Ich mag klar gestellt haben, dass dich besser niemand anfasst. Dennoch gibt es genug Verrückte auf diesem Planeten. Es ist schwer zu beurteilen, was auf uns zu kommt."

Meine Hand legte ich auf die seine, denn vielleicht fand er damit eher zur Ruhe.

"Aber wir machen alles gemeinsam und halten als Familie zusammen. Du stellst dir die Zukunft schlimmer vor als sie sein wird." Manchmal konnte er ein richtiger Pessimist sein, wobei man von ihm nichts anderes erwarten sollte. Er war nämlich das exakte Gegenteil von dem klassichen Sonnenschein.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt