My heartless Mate | ✔️

Kapitel 22

Unser Ziel war ein größeres Dorf mit einigen Geschäften. Wir hatten jenes schnell zu Fuß erreicht und schon jetzt war ich begeistert davon. Es war perfekt, dass ich ohne einem Auto hierher kommen konnte. So könnte ich das des Öfteren tun und hatte eine gute Beschäftigung.

Flynn hatte mittlerweile eine ernstere Miene auf und das schob ich darauf, dass er vor dem Rudel den Titel wahren wollte. Vermutlich waren sie in der Öffentlichkeit allgemein weniger locker. Wobei Tyrone das mit hoher Wahrscheinlichkeit nie war. Bei ihm war es schwer vorzustellen, dass er jemals entspannt sein könnte.

Mein Blick wanderte die Runde und es waren viele Leute unterwegs. Die meisten schienen gute Laune zu haben, zumindest machte es den Eindruck. Wir befanden uns in einer Fußgängerzone, da waren lauter Läden nebeneinander und weiter vorne konnte ich ein Shoppingcenter ausmachen, denn das stand groß darüber.

Allgemein wirkte alles modern und gut erhalten. Es war offensichtlich ein wohlhabendes Rudel und der Alpha achtete darauf. Wobei nicht gesagt war, welchen Zustand das restliche Territorium hatte. Dennoch war dieses Plätzchen wunderschön. 

In der Mitte des Platzes war ein großer Brunnen, der mit all den Fontänen eine Show bot. Rundherum waren Bänke und dort saßen einige Leute. Es war wohl ein allgemeiner Treffpunkt, an dem man sich gerne aufhielt.

Das Wetter war zwar kühl, aber die Sonne schien und die paar Strahlen machten es angenehmer.

Ich wurde aus meiner Beobachtung gerissen, als Flynn fragte: "Wie fällt das Urteil bis jetzt?" Ich blieb stehen und nickte anerkennend. "Das ist wirklich unglaublich. Du zeigst mir ein richtig nettes Plätzchen."

"Ich kann beruhigen, dass unser Rudel allgemein so ist. Da gibt es sicherlich einige Schauergeschichten über uns, nur entspricht das Wenigste davon der Wahrheit. Tyrone kümmert sich gut um sein Rudel und das gesamte Territorium."

Wenn man die Umstände bedachte, hatte er bestimmt die Mittel dazu. Auf jeden Fall bekam er das gut hin und ich war erstaunt, dass dieser Mann das überhaupt tat. Irgendwo in den tiefen seiner dunklen Seele musste etwas Gutes sein.

Aurore räusperte sich und meinte: "Vielleicht haben wir ihn falsch eingeschätzt."

"Oder wir sind unfassbar naiv und wollen nicht wahr haben, dass unser Mate ein grausamer Alpha ist. Tja, was davon stimmt werden wir herausfinden. Option zwei halte ich für wahrscheinlicher bei uns zwei naiven Dingern."

Ihr tiefes Seufzen sprach Bände, da brauchte es keine weiteren Worte. 

Ein kleiner Stich in mein Herz war es, als ein Pärchen an uns vorbeiging, die sich gerade hochverliebt ansahen. Sie hielten Händchen und hatten die Finger verschränkt. Sie wirkten vertraut und niemanden könnte entgehen, wie gern sie sich hatten. Offensichtlich waren das Mates, die ihr Glück gefunden hatten. Etwas das man mir leider nicht gönnte. 

Ich zwang mich wegzusehen und widmete mich dem Aussicht vor mir. Ich sollte mich auf die aktuelle Aufgabe fokussieren und keinen traurigen Gedanken nachhängen.

Der Beta ging bereits weiter, weshalb ich es ihm gleich tat. Er meinte: "Es freut mich, wenn du positiv überrascht bist. Du kannst mir glauben, dass du kein bisschen enttäuscht wirst."

Die pure Euphorie könnte ich trotzdem nie empfinden, da das Heimweh anwesend war. Am liebsten wäre ich sofort aufgebrochen und hätte den Nachhauseweg angetreten. Das Zuhause von meinem Herzen, denn ansonsten war es mittlerweile das Anwesen von Tyrone.