Kapitel 75

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Da mein Mate offensichtlich nichts besseres zu tun hatte als mich dumm anzusehen, tauchte ich mit dem Kopf unter Wasser. Die Kälte tat gut, wobei mir etwas einfallen würde, was noch besser helfen würde. Der dazu nötige Mann befand sich sogar im selben Raum.

Eine simple Berührung meines Mates würde diese unerträgliche Hitze lindern.

Aurore gab ein tiefes Seufzen von sich und meinte: "Vermutlich rechnete Tyrone mit mehr Zeit. Ich hab dir ja gesagt, dass wir ihn vorwarnen sollten." Meine Antwort war ein Knurren an sie, denn mehr wäre unnötig.

Ich tauchte auf und holte tief Luft. In mir herrschte die Anspannung, denn jede Sekunde könnte mich eine neue Schmerzwelle überrollen, außer natürlich der feine Herr hielt es für nötig zu mir zu kommen.

Mein Blick landete auf ihm und Tyrone räusperte sich. Scheinbar hatte er sich gefangen und war gewillt mir seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Zumindest kam er langsam auf mich zu und erklärte: "Es gibt Neuigkeiten, nur interessieren die dich vermutlich gerade kein bisschen."

Sarkastisch stellte ich die Frage: "Wie kommst du nur auf diese absurde Idee?"

Mein Körper fühlte sich an als würde er unter Feuer stehen, da interessierte es mich herzlich wenig was ansonsten passierte. Schon mal von dem schmerzhaft starken Verlangen in mir abgesehen, da war es schwer einen klaren Gedanken zu fassen.

"Dein Sarkasmus ist unverkennbar, dennoch müssen wir etwas besprechen." Bei diesen Worten gab ich ein lautes, tiefes Knurren von mir und lehnte den Kopf zurück. Vielleicht lenkte es mich ab die Decke anzustarren und nicht mehr das perfekte Gesicht meines Mates. Es war nämlich vollkommen egal was dieser Mann tat, es machte mich alles an ihm scharf. Die Hitze in mir schürte das stark an.

Aufgebracht rief ich: "Es ist mir sowas von egal was dort draußen passiert!"

Mich überrolte die nächste Welle voller Schmerz, die mich die Zähne zusammen beißen ließ und mein Gesicht verzog sich von alleine. Nur wurde es diesmal von Tyrone gemildert, da er eine Hand auf meine Wange legte und mit seinem Daumen darüber streichelte, während er mit seiner anderen Hand die meine nahm. Es waren vielleicht nur kleine Berührungen, trotzdem linderten sie die Qual.

Ich gab ein leises Stöhnen von mir, aber mein Körper verlangte nach mehr. Das reichte bei weitem nicht aus um mein Verlangen zu stillen.

Tyrone blieb ruhig und erklärte: "Nein, du würdest mich hassen, wenn ich nichts sage. Halte bitte kurz durch." Er hatte leicht reden, wobei er den Schmerz genauso spürte. Und der Geruch meiner Hitze machte ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit wahnsinnig.

Bevor ich ihn anschreien konnte, dass er endlich zum Punkt kommen sollte, fuhr mein Mate fort: "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder möchte meine Mutter zu deiner Familie, weshalb sie über die Grenze möchte. Oder sie will, dass wir das denken, damit ich deine Seite verlasse und zu deiner Familie reise, um sie zu beschützen."

Bei dieser unnatürlich hohen Körpertemperatur war es schwer klar zu denken. Es dauerte eine kurze Weile bis ich kapiert hatte was genau das bedeutete.

Meine Familie.

Die Verrückte wollte entweder zu ihnen gelangen oder es war ein billiger Trick um Tyrone loszuwerden. Ohne ihn in meiner Nähe wäre es wesentlich leichter an mich heranzukommen. Zumindest hielt ich ihn für den besten Bodyguard. Mich umzubringen war einfacher, wenn mein Mate mir fern war.

Ich senkte meinen Kopf und sah in seine Augen. Darin war absolut keine Kälte zu finden, allerdings waren sie wesentlich dunkler als sonst, was der Lust zu verschulden sein dürfte.

Meine Hitze hatte wirklich den ungünstigen Moment erwischt. Noch schlimmer hätte man diesen Mist nicht treffen können.

Nach einem Räuspern schaffte ich es neutral zu fragen: "Was ist dein Plan?" Mein Hirn war zu nichts zu gebrauchen, jedoch hatte er hoffentlich eine Ahnung wie wir das am besten handhabten.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt