Kapitel 29

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In diesem dunklen Zimmer auf dem Bett zu liegen und an die Decke zu starren ließ einen gut nachdenken. Es mag kein spannender Anblick sein, aber das half bei Überlegungen. 

Warum wurde aus praktisch allem ein Geheimnis gemacht?

Offensichtlich wurde mir viel verschwiegen und vermutlich hatte niemand vor das zu ändern. Man würde mich weiterhin im Dunkeln lassen, außer ich würde anfangen zu schnüffeln. 

Aurore räusperte sich und meinte: "Das hast du längst. Du hast die Kommode von Tyrone durchwühlt und ein Fotoalbum durchgeblättert. Du bist ohne Reue in seine Privatsphäre eingedrungen."

Ich stöhnte genervt und schlug mir eine Hand gegen die Stirn. "Heilige Göttin, es waren nur die ersten paar Seiten und nicht gleich das ganze Fotoalbum und ich gebe zu, dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Man sollte eigentlich die Finger von fremden Sachen lassen."

"Einsicht ist der beste Weg zur Besserung. Aurela, es besteht noch Hoffnung für dich."

Vermutlich würde sie mir das noch ewig vorhalten. Dabei hatte mein Mate praktisch darum gebeten, wenn er mich in sein Zimmer brachte und dort einsperrte. Man konnte dann erwarten, dass jemand neugierig wurde. Vor allem, wenn man von Geheimnissen umzingelt wurde. Wer weiß, vielleicht ging das Ganze noch tödlich für mich aus, weil ich keine Ahnung hatte wer der Feind war. Oder wie böse dieser überhaupt werden könnte.

Meine Hand nahm ich von meinem Gesicht und setzte mich seufzend auf. Ich könnte zwar weiterhin seine Sachen durchwühlen, nur hatte mich längst das ungute Gefühl erreicht. Außerdem war es genauso ein Risiko, dass man mich erwischte.

Für Aurore war das vorherige Thema scheinbar auch schon abgehakt, denn sie sagte: "Wir sollten uns etwas Bequemes zum Schlafen suchen und ins Bett legen. Vielleicht bekommen wir es hin ins Land der Träume zu flüchten. Das wäre eine kleine tolle Auszeit."

"So ungern ich dich in die Realität hole, aber ich bekomme kein Auge zu. Tyrone könnte jeden Moment ins Zimmer kommen und da sollten wir wachsam sein. Im Schlaf ist das etwas schwierig."

Meine Wölfin konnte gerne eine Diskussion starten, jedoch würde sie diese verlieren. In dieser Umgebung fand man keine innere Ruhe. Ich misstraute Tyrone und hatte Angst vor ihm. Er mag behaupten, dass er mir nicht weh tun würde, dennoch hegte ich Zweifel.

Ich schwang meine Beine über die Bettkante, denn etwas Angenehmes zum anziehen wäre tatsächlich eine tolle Idee. Dieses verdammte Kleid nervte langsam. So schön diese gerne waren, irgendwie wurden sie dadurch meist unbequem.

Aurore fragte: "Meinst du er hat Pyjamas? Die sind zwar sicherlich zu groß. Gut, das sind für uns all seine Klamotten, aber irgendwas müssen wir anziehen."

Der böse Alpha und ein Pyjama. Irgendwie passte diese Vorstellung nicht, dabei war das etwas Alltägliches.

Ich stand von seinem Bett auf und ging auf die Tür zu meiner Linken zu. Da der Kleiderschrank in diesem Zimmer fehlte, musste er einen begehbaren haben.

Hm, vielleicht fand ich darin ja interessante Dinge.

Aurore rief: "Nein! Ungezogene Aurela! Hör auf mit dem Schnüffeln! Das kann nur schlecht enden und bringt uns eine Menge Ärger ein! Lass es einfach!"

"Ist ja gut. Vermutlich sind darin sowieso ausschließlich Anziehsachen. Selten ist ein Kleiderschrank wirklich ein Versteck."

Wobei das gerne verwendet wurde. Irgendwo musste man auch den versteckten Dreck aufbewahren. Die wahre Goldmiene könnte allerdings sein Büro sein. Diese Räumlichkeit wäre die Beste.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt