Der Sturm dauerte an, was das perfekte Wetter zum Kuscheln war. Vor allem wenn man ansonsten nicht wirklich was zu tun hatte. Die aktuelle Lage mussten wir abwarten. Zumindest bevorzugte Tyrone es, wenn wir weiterhin versteckt blieben.
Das neue Bett war unglaublich bequem, dann an ihn gekuschelt zu sein machte es noch besser. Die Dunkelheit der Nacht umgab uns, die bei Werwölfen mit Nachtsicht wenig störte.
So schön diese Zweisamkeit war, da gab es weiterhin den ein oder anderen Gedanken im Hinterkopf. Es gab zu viele ungelöste Probleme um sich vollkommen entspannen zu können.
Seit einer Weile war es still zwischen uns, dadurch gab es genug Zeit über alles nachzudenken. An angenehmer Nebeneffekt war Tyrone der mir über die Seite streichelte. Seine Hand war dabei unter meinem Shirt, damit wir beide die Funken spüren konnten.
Egal wie sehr wir einander beruhigten, irgendwann kam der Punkt an dem man wieder etwas sagen wollte. Diesmal war es Tyrone, welcher die Ruhe beendete.
"Wo bleibt dein Versuch mich umzustimmen? Ich habe mit einem größeren Widerstand gerechnet. Leugne es gar nicht erst, mir ist nämlich bewusst wie unbedingt du dich mit meiner Mutter unterhalten möchtest."
Alleine wegen meiner Neugier wollte ich das. Amanda hatte offensichtlich etwas zu sagen. Ohne einem Gespräch würden wir nie erfahren was genau das war. Tyrone musste doch selbst gespannt sein was die Verrückte genau wollte.
Ich tätschelte mit meiner Hand seine Brust und erklärte: "Von dieser Meinung bist du nicht abzubringen. Du hast das vorhin deutlich gemacht. Jegliche Diskussion wäre eine Zeitverschwendung, außerdem kann ich dich verstehen. An deiner Stelle würde ich gleich reagieren, also kann ich dir schlecht Vorwürfe machen."
Egal wie ungern ich das zugab, aber seine Entscheidung war nachvollziehbar. Egal wie sehr es mich in den Fingern juckte mit dieser Frau zu sprechen. Und irgendwo hatte er Recht. Amanda hatte vielleicht mit jemanden eine Allianz schließen können oder sie verfolgte sonst einen Plan.
"Danke für dein Verständnis, Mate." Langsam hatte ich mich an diesen Kosenamen gewöhnt, dennoch empfand ich ihn als förmlich. Deshalb folgte meine Antwort: "Sehr gerne, Alpha Darkmoon."
Tyrone hielt inne und ich durfte auf seine Reaktion gespannt sein. Ihn zu ärgern konnte wie ein kleiner Nervenkitzel sein, was unsere Beziehung im Grunde allgemein war.
"Aurela, du gehörst zu den wenigen Ausnahmen, die mich bei meinem Vornamen ansprechen dürfen. Dann möchtest du wirklich den Titel anwenden?"
Ich löste mich von ihm und richtete mich auf damit ich ihn ansehen konnte. Als seine Mate wollte ich hoffen, dass ich nicht die formelle Anrede verwenden musste.
Da er scheinbar mein Problem nicht ganz verstand, zumindest ließ sein Gesichtsausdruck darauf vermuten, erklärte ich ihm das gerne. "Du klingst formell, wenn du mich Mate nennst. Zum Vergleich wollte ich diese höfliche Anrede verwenden. Vielleicht kannst du es jetzt besser nachvollziehen."
"Dabei ist das nie böse gemeint, sondern ein Kompliment. Wie du weißt habe ich meine Schwierigkeiten mit Herzlichkeiten. Ich bin keine Person mit der man Blumen pflücken oder Schmetterlinge fangen geht." Mein Lachen war unaufhaltsam, denn diese Vorstellung hatte er sofort los getreten. Mein Hirn konnte nicht mal anders außer sich Tyrone bei diesen Tätigkeiten vorzustellen.
Meine Reaktion veranlasste ihn dazu mich zu packen, zurück auf die Matratze zu drücken mit seiner Hand an meinem Hals. Ich verstummte sehr schnell, denn mit seinem Handeln hatte er mich erschreckt. Trotzdem tat er mir kein bisschen weh, dank dem hatte ich mich bald wieder gefangen. Mein Mate spielte lediglich mit mir.
Er merkte an: "Holz fällen, das könnten wir gemeinsam unternehmen. Das stand sowieso auf deinem Lebensplan." Ich hob fragend eine Augenbraue und musterte ihn genau. "Hältst du das ernsthaft für eine vernünftige Idee? Ausgerechnet mir willst du den Umgang mit einer Axt beibringen. Jeder der mich kennt würde dir davon abraten."
Mein Blick wie der Gesichtsausdruck wurden erwidert, als er fragte: "Hast du keine Bedenken bei unserer Position?" Natürlich musste er umlenken und mich auf meine Lage hinweisen. Um dem Nachdruck zu verleihen gab er sogar ein leichtes Knurren von sich.
In all dem war mir bewusst, dass das als Spaß gemeint war. Seine Liebe zu mir konnte ich fühlen, in ihm gab es keine negative Empfindung mir gegenüber. Das war der Grund, warum ich absolut keine Angst empfand, die wäre auch unberechtigt.
"Nein, ich bin sicher, dass du mir nie weh tun würdest. Umbringen steht seit der Vervollständigung unseres Bandes außer Frage. Also kann ich entspannt bleiben." Bevor ich eine Antwort erhielt, beugte Tyrone sich zu mir, um mir einen kurzen Kuss zu geben. Anschließend meinte er: "Vielleicht bin ich ein Arschloch, aber ein bisschen unterhaltsam war deine Angst auf jeden Fall."
Mit seinen Worten forderte er einen Kampf praktisch heraus, welchen er gerne haben konnte. Ich wagte den Versuch in dem ich mit den Händen, die seine um meinen Hals los werden wollte. Ich zerrte daran und obwohl ich meine übernatürlichen Fähigkeiten anwandte, hatte mein Handeln keinen Effekt auf ihn.
Tyrone neckte mich lediglich, denn er knurrte erneut. Ich zögerte keine Sekunde dieses bedrohlich zu erwidern. Egal ob das seine wesentlich eindrucksvoller war.
Ich zerrte weiterhin an seiner Hand, denn aufgeben konnte ich später auch noch. Meine Beine schlang ich um ihn, weil ich versuchen wollte unsere Position zu ändern. Wenn ich über ihm wäre, hätte ich eher das Gefühl die Oberhand zu haben. Deshalb wollte ich ihn damit aus dem Gleichgewicht bringen und auf den Rücken werfen.
Leider veränderte sich genau gar nichts an meiner Lage. Ich blieb unter ihm und Tyrone bewegte sich keinen Millimeter.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sagte er: "Mir scheint du bist heute verspielt, Mate." Auf das letzte Wort legte er eine Betonung, die mich wenig ruhiger stimmte.
Mit einem Seufzen ließ ich ab von ihm, denn ich musste nun Plan B umsetzen, welcher mir spontan eingefallen war. So zu tun als würde ich aufgeben war dafür ein guter Anfang.
"Alpha Darkmoon, du hast deine Kraft bewiesen. Wie wäre es mit einem Kuss als Zeichen des Friedens?"
"Luna Darkmoon, das kaufe ich dir kein bisschen ab. Du hast etwas anderes geplant, dennoch kannst du den Kuss gerne haben."
Anschließend beugte er sich zu mir und kurz darauf trafen unsere Lippen aufeinander. Die Funken würde ich zu meinem Vorteil nutzen um ihn abzulenken. Mit meinen Händen fuhr ich über seine nackte Brust, hinunter zu seinem Bauch. An der Stelle musste ich mir selbst eingestehen, dass mich diese selbst ablenkten.
In solch einem Moment vergaß man gerne was man vorhatte, eher verwarf man die Idee. Dann konnte man sich dem anderen voll hingeben und es genießen.
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My heartless Mate | ✔️
WerewolfSie führte ein einfaches und normales Leben im Rudel. Sie war beliebt, von jedem gemocht und war ein wahrer Sonnenschein mit viel Liebe. Alles änderte sich in einer einzigen Nacht. Ein Ball, welcher für den tyrannischsten und mächtigsten Alpha abgeh...