Kapitel 43

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Man durfte sich sicher sein, dass ich ewig lang wach im Bett lag. Insgeheim wartete ich darauf, dass Tyrone endlich nach Hause kam. Ein paar Zweifel waren auch nach dem Gespräch mit Yasmina geblieben. Vielleicht milderten sich diese, sobald ich meinen Mate vor mir hatte.

Wieso sprach er davon, dass wir bald die Akzeptanz durchzogen, aber dann passierte nichts?

Klar, davor hatte es mir gegraut, dennoch schürte das jetzt große Zweifel. Im idealen Fall führte ich ein richtiges Gespräch mit ihm, am besten über alles. Es konnte hilfreich sein, wenn man endlich alles klar stellte. Bei uns gab es zu viele verschwommene Grenzen.

Keine Ahnung, was all das war oder sein sollte.

Ich grummelte frustriert und fragte: "Aurore?" Mit Glück war sie genauso wach, dann konnten wir gemeinsam leiden.

Leider blieb es still, was ein schlechtes Zeichen war. Wenigstens hatte sie mittlerweile die volle Erzählung der letzten Erlebnisse. Da ich Yasmina davon berichtet hatte, hatte meine Wölfin alles gehört. Zwei Fliegen mit einer Klatsche.

Fluchend setzte ich mich auf und schlug dabei die Decke zurück. Es war schwer still zu halten, wenn im inneren ein Sturm wütete.

"Aurela, ich bin hier." Ihre Stimme zu hören war eine unglaubliche Erleichterung. Gerade brauchte ich sie mehr als sonst. Manchmal hatte man einfach jemand anderes dringend nötig. Alleine klarzukommen war grausam.

Sie hatte wohl meine Gedanken belauscht, denn sie sagte: "Eigentlich solltest du froh sein, dass Tyrone es nicht getan hat. Mit der Akzeptanz des Bandes wären wir der Vervollständigung einen Schritt näher. Danach würde nur noch der Biss fehlen, dann wäre es endgültig."

In meiner Verzweiflung vergrub ich meine Finger in meinen Haaren und zog leicht daran. Zu wehleidig war ich nicht, trotzdem hörte ich damit auf, als ich dem Schmerz vernahm.

"Aurela, es ist alles in Ordnung. Du musst dich nicht selbst fertig machen. Tyrone hatte bestimmt seine Gründe. Vielleicht wollte er uns mehr Zeit geben, damit wir uns an die neue Umgebung gewöhnen können. Es hat sich unsere gesamte Welt auf den Kopf gestellt. Er wirkt kalt, aber vielleicht sollten wir ihm doch ein Herz zusprechen."

Keine Ahnung, wie ernst sie das meinte. Es war möglich, dass meine Wölfin das behauptete, damit ich mich beruhigte und keinen Nervenzusammenbruch erlitt.

Meine Hände ließ ich sinken, allerdings hatte ich mit den Tränen zu kämpfen. All die angestauten Gefühle wollten nun raus. Sie hatte recht, alles stand Kopf.

Ich biss mir auf die Unterlippe und fing an: "Ich vermisse unser Zuhause. Meine Familie, Gina und einfach alles. Es gibt fast nichts, was ich nicht vermisse. Ich will mein Leben zurück, vor allem möchte ich nach Hause. Meine Mum umarmen, während sie mir versichert, dass all dieser Wahnsinn ein schlechter Traum war."

Ich schlug mir eine Hand vor den Mund, als ein Schluchzen über meine Lippen kam. Die erste Träne suchte ihren Weg meine Wange hinunter, welche ich fallen ließ. Meine Augen schloss ich, wodurch sich weitere Tränen lösten.

Bevor meine Wölfin etwas erwidern konnte, setzte ich meine Rede fort: "Kaum jemand will mich überhaupt hier haben. Meine sogenannte Schwiegermutter will mich töten. Der Rest dieser Familie wünscht mir sicherlich dasselbe. Ausgeschlossen dürfte unser Mate sein, aber am Ende hat er auch keine Ahnung, was er will."

Es folgte ein weiteres Schluchzen, da mich der Schmerz der letzten Tage richtig einholte.

"Einerseits will er mich, andererseits möchte Tyrone keine Mate. Zumindest lässt sein Verhalten darauf schließen. Dann sind wir eingesperrt, ohne Sicht auf Besserung. Der einzige Trost ist Yasmina, die ist wirklich nett."

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt