Es fiel gerade mal die Haustür hinter uns zu, schon küsste Tyrone mich und diesmal war es wesentlich leidenschaftlicher. Verborgen vor öffentlichen Augen konnte man auch gleich ganz anders miteinander umgehen.
Mir selbst sprach ich allgemein wenig Rationalität zu, da die Hitze kurz bevorstand. Aber in diesem Moment war mir das vollkommen egal. Ich hatte einfach diesen riesigen Drang in mir ihn zu markieren.
Der Kuss musste kurz gehalten werden, da die Leidenschaft es automatisch auslöste, dass meine Wolfszähne ausfuhren. Es wäre eine Unmöglichkeit sie zurückzuhalten, weshalb ich meine Lippen von den seinen löste.
Mein Mate erkannte das Problem gleich und fragte: "Wo ist dein Wunsch nach minimaler Romantik hin? Vorhin erst hast du darauf bestanden." Das könnte mir gerade nicht egaler sein. Bei dem starken Verlangen in mir, konnte er sich die Romantik schenken.
Ich verkniff mir ein genervtes Knurren und antwortete: "Vergiss sie. Ich will einfach nur das Bündnis vervollständigen."
Er deutete um uns und fragte: "Du willst dir nicht mal das Haus ansehen? Es könnte allgemein unser zukünftiges Zuhause werden." Es war eine realistische Möglichkeit, dass er mich lediglich ärgerte mit seiner Fragerei. Für ihn war es auch leichter, da mein Mate mich längst gebissen hatte.
Meine Augen verdunkelten sich, weil mich dieser Mann innerlich auf 180 brachte. Mein Kiefer schmerzte und es tat fast schon weh so unbedingt wollte ich ihn markieren.
Da fand ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, was mir mitteilte, dass er mich ärgerte. Teilweise war es schwer zu fassen, denn ausgerechnet der grummelige Eisbär konnte verspielt sein. Nur hatte er dafür den falschen Tag gewählt.
Ich setzte ein falsches Lächeln auf, wahrte meine Fassung, zumindest äußerlich, und trat einen Schritt von ihm zurück. "Sehr gerne. Die Inneneinrichtung interessiert mich gerade brennend." Es mag die pure Lüge sein, jedoch würde ich mich nicht wie eine Verrückte verhalten.
Dennoch durfte Tyrone sich darauf freuen, dass er dafür irgendwann eine kleine Revanche bekommen würde.
Allerdings wurde ich überrascht, denn den Abstand zwischen uns beendete er und hob mich hoch. Meine Beine schlang ich dabei automatisch um ihn. Dabei meinte er: "Nein, lass uns keine weitere Zeit verschwenden. Ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen." Ein bisschen beleidigt war ich auf jeden Fall, weshalb ich fragte: "Was wenn ich jetzt nicht mehr will? Du hast die Stimmung ruiniert."
Mit seinen Augen deutete er auf meinen Mund, was im Grunde alles sagte. "Deine Wolfszähne sind noch zu sehen. Ich zweifle daran, dass dir die Lust vergangen ist."
Die nervigen Dinger waren ein Problem, weil ich ihn zu gerne geküsst hätte. Wobei das wieder möglich wäre, sobald ich den Biss vollzogen hatte.
Trotzdem fragte ich: "Und du willst es nicht?" Wenn dann sollten beide voll dabei sein, ansonsten fühlte es sich falsch an.
Die Antwort bekam ich nicht in Form von Worten, denn viel zu schnell machte er sich auf den Weg ins Schlafzimmer. Zumindest landete ich kurz darauf auf einem Bett. Dem Raum selbst schenkte ich wenig Beachtung, vor allem da Tyrone kurz darauf über mir war.
Er beugte sich zu mir und flüsterte: "Doch, ich hab dich längst gebissen, was Beweis genug sein sollte, Mate." Anschließend platzierte er einen Kuss genau an die Stelle, an welcher er die Markierung vollzogen hatte. Obwohl das längst abgeschlossen war, löste diese Berührung immer noch ein Kribbeln in meinem gesamten Körper aus. Ein Stöhnen fand dabei von alleine über meine Lippen.
Ein Klingeln interessierte mich kein bisschen, denn der unerwünschte Gast sollte einfach verschwinden. Wir hatten hier nämlich Wichtigeres zu erledigen.
Nur Tyrone hielt inne und erklärte: "Das muss Yasmina sein. Sie hatte den Auftrag ein paar unserer persönlichen Gegenstände einzupacken, weil wir beide direkt los mussten."
Ich gab ein frustriertes Knurren von mir, denn es könnte mir nicht egaler sein. Mein Kiefer tat verdammt weh und ich wollte diesen Mann einfach nur markieren. Die restliche Welt konnte von mir aus tun was sie wollte.
Wieso war sie überhaupt derart schnell? Hätte Yasmina dafür nicht länger brauchen sollen?
Scheinbar war sie derselbe Fan davon das Gaspedal ihres Autos durchzudrücken. Wobei das wie egal war, denn sie stand vor der Tür, was eine Tatsache war.
Meine Augen hielt ich geschlossen, aber mir war bewusst, dass Tyrone noch über mir war. Mein Mate gab mir einen Kuss auf die Nase und meinte: "Wir klären das schnell mit ihr, danach gehöre ich ganz dir."
Natürlich machte das Sinn und war logisch, trotzdem meldete sich in mir die Wut. Es fühlte sich ans als hätte die gesamte Welt etwas gegen uns. Frustrierend beschrieb diese Lage am besten.
Ich schubste Tyrone von mir, denn wir sollten es einfach hinter uns bringen. Während ich mich aufsetzte, sagte ich: "Geh du vor, weil ich mich zuerst beruhigen sollte." Das wäre wesentlich leichter, wenn er einen gewissen Abstand zu mir hatte. Dann würden sich meine Wolfszähne hoffentlich endlich wieder einziehen lassen. Allgemein sollte ich mich ein bisschen erden.
"In Ordnung, Mate. Ich halte es kurz."
Er stand vom Bett auf und mich erreichte das schlechte Gewissen. Yasmina hatte uns einen großen Gefallen getan und handelte in unserem Interesse. In dem Fall wäre es gemein, wenn wir sie direkt abwimmelten. Außerdem konnte sie nach dem Stress sicherlich eine kurze Pause vertragen.
Deshalb rückte ich an den Rand des Bettes, während ich erklärte: "Nein, wir sind gastfreundlich. Yasmina hat das verdient. Außerdem bin ich, im Gegensatz zu dir, kein Arschloch." Er wagte es ernsthaft leise zu lachen, weshalb er meinen Blick des Todes zugeworfen bekam.
Mit einem wütenden Schnauben stand ich vom Bett auf und machte mich auf den Weg das Zimmer zu verlassen. Ein weiteres Klingeln war zu hören, diesmal ertönte es länger. Der wartende Gast schien stetig ungeduldiger zu werden.
Die Treppe konnte ich links von der Tür finden und auf diese steuerte ich zu. Tyrone folgte mir kommentarlos, was ich als stille Zustimmung auffasste. Es war auch schwer zu leugnen, denn er konnte ein grummeliger Eisbär sein.
Ich eilte die Stufen ins Erdgeschoss hinunter, dabei war das dritte Klingeln zu hören. Tyrone hörte ich hinter mir sagen: "Wenn jemand unhöflich genug ist so oft zu klingeln, darf ich es wohl auch sein. Inklusive der Tatsache, dass ich der Alpha bin."
"Nein, wir sind nämlich nett zu unseren Rudelmitgliedern. Vor allem zu jenen, die zur Familie gehören. Gut, auch nur Yasmina." Der Rest dieser Sippe war nämlich vollkommen verrückt und trachtete nach meinem Leben.
Endlich kam ich bei der Tür an, welche ich mit Schwung aufriss. Wie erwartet kam Yasmina in mein Sichtfeld, die mit erhobener Augenbraue vor mir stand. Die Begrüßung blieb aus, stattdessen meinte sie: "Mir ist bewusst, dass ihr jetzt ein Haus für euch alleine habt, trotzdem könntet ihr schneller die Tür öffnen. Noch mehr, weil ihr mich erwartet habt."
Meine Wolfszähne waren glücklicherweise zurückgezogen, damit verriet ich mich nicht. Deshalb hielt ich die Tür auf und antwortete: "Danke, dass du gekommen bist."
Mit dem Daumen deutete sie hinter sich als sie das Haus betrat, wobei mein Mate ihre Aufmerksamkeit hatte. "Es ist alles in meinem Wagen. Ich wünsche viel Spaß beim entladen."
Ich schnappte ihr Handgelenk und zog sie schon mit mir. "Dann suchen wir die Küche, damit ich dir etwas zu trinken anbieten kann. Obwohl wir erst herausfinden müssen, was hier überhaupt vorrätig ist."
"Gerne."
DU LIEST GERADE
My heartless Mate | ✔️
WerewolfSie führte ein einfaches und normales Leben im Rudel. Sie war beliebt, von jedem gemocht und war ein wahrer Sonnenschein mit viel Liebe. Alles änderte sich in einer einzigen Nacht. Ein Ball, welcher für den tyrannischsten und mächtigsten Alpha abgeh...