Kapitel 38

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Funken.

Sie waren an meinen Armen zu spüren und das fühlte sich herrlich an. Damit war es noch kuscheliger und ich musste ein glückliches Seufzen von mir geben. Es war wie in einer rosa Blase, die zu herrlich war, um überhaupt zu existieren. 

Ein leises Grummeln war zu hören und das ließ mich geschockt die Augen aufreißen. Gewaltsam wurde ich in die Realität gerissen, was wie ein Kübel mit eiskalten Wasser in mein Gesicht war.

Dieses Gefühl empfand ich nur bei einer Person und das war der Tyrann höchstpersönlich. Meine Augen wanderte nach unten, dabei durfte ich feststellen, dass Tyrone seine Arme um mich gelegt hatte. Er lag direkt hinter mir, wodurch wir uns berührten. An der Stelle hatte ich Glück, dass ich eine lange Hose trug, ansonsten würde ich noch mehr dieser Funken spüren. 

Wieso war er mir überhaupt derart nahe?

Offensichtlich hatte er sich zu mir gelegt, denn ich befand mich weiterhin auf meiner Bettseite. Sein Verhalten machte absolut keinen Sinn, denn im Normalfall mied er mich. Eine Ausnahme dürfte der Kuss sein, denn diesen hatte Tyrone begonnen.

Meine Gedanken fingen zu rasen an, obwohl es eigentlich lediglich zwei Optionen gab. Entweder stellte ich  mich tot oder ich versuchte mich aus diesem Griff zu befreien. Die zweite Möglichkeit hatte den Nachteil, dass ich ihn eventuell weckte, dabei konnte ich auf eine Unterhaltung verzichten. 

Die Empfindung dank seiner Arme um mich, erschwerte das Nachdenken, dennoch gab ich mir Mühe.

Wie bitte sollte ich damit umgehen?

Leider standen an der Wand mir gegenüber keine Antworten, dabei suchte ich verzweifelt danach. 

Schließlich handelte ich in meiner leichten Panik. Ich versuchte Tyrones Arme um mich zu lösen, was durchaus schwierig war. Er hatte einen starken Griff, welcher selbstverständlich fester wurde. 

Bei dieser Realisation musste ich ein genervtes Stöhnen unterdrücken. Ich hatte es schlimmer, statt besser gemacht. Entweder fand ich einen anderen Trick oder würde warten müssen, bis Dornröschen wach wurde. 

Sofort aufzugeben war keine Option für mich, weshalb ich einen weiteren Versuch wagte. Irgendwie musste ich diesen Mann loswerden können. 

Ich hielt inne, als ein leises Knurren zu hören war und anschließend sagte er in einer verschlafenen Stimme: "Mate." Sie klang rau und unwillkürlich stellte es mir die Gänsehaut auf. 

Eine Bewegung zu machen wäre sicherlich illegal, daher entschied ich mich ruhig zu bleiben. Irgendwann musste er mich freilassen, dann konnte ich Abstand gewinnen. 

Diese anschließende Stille war grausam, da war ich fast dankbar für meinen lauten Herzschlag, aber eben nur fast. Dadurch verriet ich meine innere Gefühlswelt zu sehr. 

Nach einer Weile meinte Tyrone: "Ich habe gedacht, dass wir geklärt hätten, dass du nie wieder vor mir zurückweichen sollst." Seine Stimme klang mittlerweile wacher und er fuhr fort: "Und du hast dich heute Nacht sofort entspannt, als ich mich zu dir legte."

Wundervoll, dann hatte meine schlafende Version mich verraten. Beim Erwachen hatte ich dieses Gefühl auch als wunderschön empfunden.

"Deine Anwesenheit ist sehr ungewohnt für mich. Diese plötzliche Nähe erst recht, denn eigentlich suchst du eher das Weite, um mich zu meiden."

Natürlich bekam ich keine direkte Antwort, stattdessen sagte er: "Wenn du möchtest machen wir heute einen kleinen Ausflug. Dein Verlangen dich zu verwandeln dürfte stetig ansteigen." 

Wir.

Ich hatte wirklich das starke Verlangen mich zu verwandeln, aber einen Tag mit ihm gemeinsam zu verbringen löste wenig Freude aus. Das war wie eine Überraschung, welche jeder Zeit schlecht enden konnte. 

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt