Kapitel 18

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"Ok, Beta von Tyrone und wie heißt du?" Das hatte er mir verschwiegen und diese Info wäre ganz toll.

Kurz bevor er bei mir ankam, stand ich auf, um mich ordnungsgemäß vorzustellen. Da ließ meine gute Erziehung grüßen.

Als er vor mir stand, reichte er mir seine Hand, welche ich annahm. "Ich bin Flynn und du musst Aurela sein." Wie schön, dann war wenigstens ihm mein Name bekannt.

Wir schüttelten unsere Hände und dabei antwortete ich: "Ja, das hast du richtig erkannt. Schön dich kennenzulernen." Scheinbar war es das wirklich, denn bis jetzt war der Beta nett und hatte sogar ein Lächeln im Gesicht, welches ich erwiderte.

Aurore kommentierte das Ganze in dem sie sagte: "Er ist scharf." Eine unnötige Aussage, vor allem da wir theoretisch längst unseren Mate gefunden hatten.

Aber ja, sie hatte durchaus recht. Flynn schien gute Gene abbekommen zu haben. Seine braunen Haare waren leicht gelockt und sie hatten die perfekte Länge dafür, weder zu lang noch zu kurz. Seine braunen Augen trugen etwas Warmes in sich und er hatte leichte Grübchen, die ihn noch sympathischer wirken ließen. Im Gegenzug hatte er markante Gesichtszüge und einen drei Tage Bart.

Wir ließen unsere Hände los und dank seiner Größe musste ich zu ihm aufsehen.

"Und wie geht es dir hier bis jetzt?" Dann erkundigte er sich noch nach meinem Wohlbefinden. Mit ganz viel Glück hatten wir diesmal tatsächlich ein freundliches Gesicht getroffen.

Ich nickte und gab die höfliche Antwort: "Ganz gut, ich kann mich nicht beklagen." Dabei war das Gegenteil der Fall und ich wollte unbedingt nach Hause. Nur würde ich ihm das nie ins Gesicht sagen. Alleine da Alpha und Beta meist beste Freunde waren. Das würde er an Tyrone weitergeben und dann hatte ich ungefähr eine Tonne an Problemen mehr.

"Eine neue Gegend muss trotzdem am Anfang beängstigend sein, aber ich bin sicher, dass du dich schnell einlebst."

"Mit Sicherheit."

Aurore musste natürlich ihren Senf dazu geben, in dem sie sagte: "Oder wir hauen ab und bauen uns irgendwo im nirgendwo ein eigenes Leben auf. Wir züchten unsere eigenen Pflanzen, ernähren uns ohne Fremdeinwirkung und regeln alles selbst. Als Licht verwenden wir selbsthergestellte Kerzen oder Feuer."

Göttin, meine Wölfin hatte eine blühende Fantasie und stellte sich das alles wesentlich leichter vor, als es war. Um diese Unterhaltung zu beenden, folgte keine Antwort von mir.

Vereinfacht wurde das von Flynn, der mit seinem Daumen zur Tür deutete. "Soll ich dir die Gegend zeigen oder lieber eine Führung durchs Haus?"

Darüber musste ich keine Sekunde nachdenken und kannte die Antwort sofort. So spannend war dieses Anwesen auch wieder nicht und mit der Zeit würde ich mich darin zurecht finden, deshalb konnte ich auf diese Führung verzichten.

"Die Gegend wäre toll. Ich bin neugierig, wie es in diesem Rudel ist oder aussieht."

Sein Lächeln wurde breiter, also freute es ihn, dass ich Interesse daran hatte. Dabei war das sinnvoll, da ich eine Verbündete oder Verbündeten suchte. Freundschaften schlossen sich nicht von nichts. Dafür musste ich rausgehen und Leute kennenlernen.

"Dann sollten wir los. Es ist ein riesiges Rudel, aber ich zeig dir die nahe Umgebung, dort wirst du dich meistens aufhalten, wenn du nach draußen gehst."

Ja, das klang wundervoll. Vielleicht bekam ich eine Meterzahl gesetzt, wie weit ich mich entfernen durfte. Das sollte ich später nachhaken, um Ärger zu vermeiden.

Ich nickte und antwortete: "Sehr gerne."

Flynn setzte sich in Bewegung und ich folgte ihm. Es war ein kleines Glücksgefühl, dass ich dieses Gebäude verlassen durfte. Die frische Luft würde mir gut tun.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt