Kapitel 44

7.7K 427 48
                                    

Nach der Dusche fühlte ich mich zehnmal besser, da konnte Wasser wahre Wunder wirken. Mein Kopf war klarer geworden und ich fühlte mich frisch.

Gerade verließ ich das Badezimmer und da stellte sich mir die Frage, was ich heute machen könnte. Sofern mich niemand besuchen kam, würde mein Tag aus lesen bestehen. Ein Glück, dass mir der Alpha wenigstens diese Beschäftigung gegeben hatte.

Apropos der Tyrann höchstpersönlich, der stand vor dem Fenster und sah hinaus. Ich empfand seine Anwesenheit als seltsam, denn ich hatte damit gerechnet, dass er längst weg wäre. In seinem Job dürfte er genug zu tun haben.

Wenn man sein vorheriges Verhalten bedachte, war ich mir unschlüssig, ob ich ihn wirklich hier haben wollte. Alleine sein konnte nämlich wundervoll sein.

Mitten im Raum blieb ich stehen, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich reagieren sollte. Gestern war alles anders gewesen, heute wurde ich mit der kalten Schulter bestraft. In mir war das starke Bedürfnis ihn darauf anzusprechen, nur könnte das eine dumme Idee sein. Wer weiß wie mein Mate darauf reagieren würde.

Ich begnügte mich damit seinen Rücken anzuhimmeln, obwohl ich mich abwenden wollte. Allerdings fiel mir das schwer bei diesem attraktiven Mann.

Damit diese grausame Stille ein Ende fand, sagte ich: "Yasmina hat erzählt, dass deine Mutter allen irrtümlicher Weise von einer großen Hochzeit berichtet, zu der jeder eingeladen sein wird."

Tyrone grummelte und antwortete: "Ja, sie ist übergeschnappt. Meine Mutter sitzt bereits an der Planung. Also falls du wirklich heiraten willst, und das nach deiner Vorstellung, dann solltest du selbst mit der Planung beginnen."

Seine Aussage traf mich unerwartet. Einfach so beiläufig oder desinteressiert informierte er mich darüber, dass ich unsere Hochzeit planen könnte, wenn ich wollte. Ihm schien das vollkommen egal sein.

Ich verschränkte meine Arme und versuchte meine Wut im Griff zu behalten. Sarkastisch sagte ich: "Bei deiner freundlichen Art hat man definitiv das große Bedürfnis dich zu heiraten." Während Tyrone sich zu mir drehte, fuhr ich fort: "Also nein danke. Eine Hochzeit können wir uns sparen, denn es wäre Zeit- und Geldverschwendung." Ich setzte noch ein falsches Lächeln auf, mit dem meine Aussage hoffentlich unterstrichen wurde.

Diesmal war es keine Überraschung, denn irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass er im nächsten Moment direkt vor mir stehen würde. Ich erwiderte seinen Blick und das mit derselben Kälte, zumindest versuchte ich es. Aber ich dürfte jämmerlich dabei scheitern, wenn man diesen Mann zum Vergleich hatte. In Kombination mit Wut, die unverkennbar war, wurde sein Anblick noch einschüchternder. Trotzdem hielt ich dem stand und zog mich nicht zurück.

Sein Knurren hatte nicht den gewünschten Effekt, denn es steigerte lediglich meinen Wunsch ihm die Stirn zu bieten. Dabei hatte er sicherlich beabsichtigt mich damit zu verängstigen.

Tyrone nahm mein Kinn in seine Hand und fing an: "Du hast scheinbar keine Ahnung, was für einen Effekt du auf mich hast. Wie dringend ich dich markieren möchte, Aurela." Sein Blick wanderte bei seinen Worten zu meinem Hals, an die Stelle, wo der Biss stattfand.

Danach hob er mich abrupt hoch, was mir ein Keuchen entlockte, denn das hatte mich erschreckt. Automatisch schlang ich meine Beine um ihn, damit ich Halt hatte.

Er fuhr unbeirrt fort: "Wie unbedingt ich dich packen will und..." Mein Mate setzte sich in Bewegung und nun wurde mir mulmig zumute. Vermutlich hatte ich übertrieben und ihn zu sehr provoziert.

Erst nach einem Knurren, und als wir vor dem Bett ankamen, fügte er hinzu: "...dich auf unser Bett werfen will." Kaum hatte er das ausgesprochen, setzte Tyrone es in die Tat um. Einen Aufschrei konnte ich mir verkneifen, aber sah ihn entsetzt an. Seine Augen waren sehr dunkel, was selten ein gutes Zeichen war.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt