Die restliche Fahrt verlief in vollkommener Stille, welche unangenehm war. Meine Unruhe stieg stets und mir wurde schlecht bei dem Gedanken an meine Zukunft. Egal was kam, es konnte nichts Gutes sein.
Aurore meldete sich kein einziges Mal, aber wir hatten auch beide genug zu verdauen. Ich nahm ihr das kein bisschen übel, weshalb ich sie genauso wenig angesprochen hatte.
Als das Auto zum Stillstand kam, war ich unendlich erleichtert. Diese Reise hatte sich wie eine grausame Ewigkeit angefühlt. Es waren einige Stunden bis zu seinem Territorium und wer weiß wie lange anschließend zu seinem Zuhause.
Tyrone schnallte sich gerade ab und stieg auch schon aus. Ich brauchte einen Moment, aber schnallte mich schließlich auch ab.
Zu meiner Überraschung öffnete er die Autotür und reichte mir ernsthaft seine Hand. So ein Arschloch er war, aber scheinbar konnte er in guten Momenten nett sein.
Um mir das Aussteigen zu erleichtern, nahm ich diese an und wagte den Kampf in diesem Kleid elegant aus dem Wagen zu kommen. Das war eine wahre Herausforderung, aber so irgendwie bekam ich es hin.
Mein gigantisches Glück in dieser Situation waren die eleganten Stoffhandschuhe, welche er trug. In einem anderen Fall könnte ich vermutlich die Funken spüren, von denen alle sprachen. Sobald Mates Hautkontakt hatten waren sie zu spüren und mein erster Schock ließ langsam nach, weshalb die Wirkung des Bands bald zu spüren sein könnte.
Als ich auf beiden Füßen stand, ließ Tyrone meine Hand los, wandte sich ab und setzte sich in Bewegung. In einem Befehlston sagte er: "Mitkommen."
Nach einem Augenverdrehen kam ich dem nach, da ich sowieso keine Wahl hatte. Während ich losging, sagte ich: "Übrigens danke für die Hilfe."
Aurore knurrte und fragte: "Warum dankst du dem Typen? Er hat uns praktisch entführt, auch wenn er uns aus dem Wagen geholfen hat, hat Tyrone keinen Dank verdient."
"Sorry, aber das kommt mir automatisch über die Lippen." Meine Mum hatte mich viel zu höflich erzogen und eigentlich sollte man sehr wohl für solche Dinge danken. Bei Glück behielt er dann ein positives Verhalten bei.
Ich hätte mich ja umgesehen, aber der attraktive Rücken vor mir, lenkte mich ab. Vermutlich konnte ich machen was ich wollte, aber das Mateband schlug langsam seine Krallen in mich. Immerhin fand ich sogar schon einen Rücken attraktiv. So einen dämlichen Gedanken hatte ich zuvor nie gehabt.
Erst als wir ein paar Stufen hinaufgingen, achtete ich auf den Boden und hielt mein Kleid leicht hoch, um nicht hinzufallen. Sie waren aus Marmor und breit, was mir vorab bekannt gab, dass wir es mit einem edlen Gebäude zu tun hatten. Mir wäre nämlich noch nie ein normales Haus untergekommen mit solchen Stufen.
Als Tyrone die Tür erreichte, hielt er inne und drehte sich zu mir. Ich hingegen fixierte mich auf die Haustür. Diese war sehr hoch und aus Holz, welches weiß angemalt war und ein paar goldene Schnörkel dienten als Verzierung. Wenigstens gab es da viel zu betrachten.
Tyrone sagte kalt: "Tu dir selbst einen Gefallen und sei nett zu meiner Mutter."
Seiner Mutter?
Durfte ich die Frau jetzt gleich kennenlernen, wenn er sie schon ansprach?
Oh Göttin.
Er drückte die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Tyrone hielt sie mir auf und deutete mir an vor zu gehen. Obwohl ich etwas perplex war, schafften es meine Beine mir zu gehorchen.
Ich ging an ihm vorbei, aber gab diesmal keinen Dank von mir. Sein Blick verfolgte mich, was meine Nervosität ansteigen ließ.
Diesmal sah ich mir meine Umgebung an und es war eine riesige Eingangshalle, wie erwartet hatten wir es mit keinem Standard von Haus zu tun. Aber die Alphas erbten stets die Grundstücke und meist blieben sie darin.
Tyrone meinte: "Ich werde dir dein Zimmer zeigen. Es ist bereits eingerichtet, nur Kleidung fehlt noch, da wir keine Ahnung von der Größe hatten."
Ja, das machte Sinn mit den Klamotten. Das mit dem Zimmer waren gute Nachrichten. Offensichtlich musste ich mir keines mit ihm teilen und hätte meine Ruhe.
Ich blieb mitten im Raum stehen und betrachtete meine Umgebung. Meiner Ansicht nach war das viel zu viel. Alleine der Kronleuchter an der Decke war zu pompös. Eine Malerei war an der Decke zu finden, wie es die früheren Königshäuser gerne hatten.
Ansonsten waren noch Pflanzen zu finden in Vasen, die als Kunstwerk durchgehen konnten.
Neben der Tür gab es eine Garderobe, bei der man sich nicht ganz entscheiden konnte, ob sie ins Bild passte. Bei dieser edlen Einrichtung, erwartete man keine Garderobe, wobei das eigentlich logisch war. Praktisch jedes Haus hatte so etwas.
Tyrone stellte sich neben mich und meinte: "Du wirst dich daran gewöhnen, trotzdem wäre es nett, wenn du dir wenigstens ein bisschen mehr Mühe gibst, was deinen Gesichtsausdruck anbelangt."
Um Aurores Plan nachzukommen, schenkte ich ihm keine weitere Beachtung. Irgendwie würde ich es schon schaffen ihn auf Abstand zu halten, um das Band so gut es ging zu unterdrücken.
Trotzdem versuchte ich eine neutrale Miene aufzusetzen, um ihn nicht weiter zu verärgern. Am besten kam ich seinen Bitten, eher Befehlen, nach. Mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit würden mir nämlich die Konsequenzen eher weniger gefallen.
Allerdings schien ihn das zu stören, denn der Alpha stellte sich direkt vor mich, packte mein Kinn und drehte mein Gesicht zu sich. Obwohl ich High Heels trug musste ich nach oben sehen, um den Blick dieser dunkelgrünen Augen zu erwidern.
Seine Mimik war weit von freundlich entfernt, dennoch musste man sagen, dass er gute Gene abbekommen hatte.
Seine schwarzen Haare wirkten seidig, weshalb es mich in den Fingern juckte durchzufahren, nur wäre das unfassbar unpassend. Sein drei Tage Bart rundete das Bild perfekt ab und ließ ihn noch männlicher wirken.
Er sagte leise, dennoch bedrohlich: "Aurela, du wirst mir zukünftig antworten, wenn ich etwas zu dir sage." Bei diesem kalten Blick blieb mir jegliches Wort im Hals stecken.
Eine mir fremde, weibliche Stimme, hörte ich fragen: "Tyrone? Bist du wieder zu Hause?"
Mit einem Seufzen ließ er ab von mir und trat einen Schritt zurück, während er sagte: "Dann stelle ich dir meine Mutter vor."
Hoffentlich war sie freundlicher als ihr Sohn, ansonsten hatte ich ein weiteres Problem.
Möge die Göttin mir beistehen.
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My heartless Mate | ✔️
WerewolfSie führte ein einfaches und normales Leben im Rudel. Sie war beliebt, von jedem gemocht und war ein wahrer Sonnenschein mit viel Liebe. Alles änderte sich in einer einzigen Nacht. Ein Ball, welcher für den tyrannischsten und mächtigsten Alpha abgeh...