Hartnäckige Hilfe I

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Jako sah sie verzweifelt an und das war ihr Antwort genug. "Kann ich dir noch irgendwie helfen?" Er blieb ihr die Antwort schuldig, denn der Polizist kam auf sie zu und hielt Jako das Klemmbrett hin.

"Das Ordnungsamt hat die Aussage der Dame bestätigt, daher wird keine Anzeige erstattet. Das Protokoll ist nur noch der Form halber, aber sie müssen trotzdem da unten unterschreiben."

Jako tat wie geheißen. Die Polizisten verabschiedeten sich, stiegen ein und fuhren davon. "Und jetzt?" Jako wandte sich erst ihr und dann dem Fewjar-Mobil zu. "Ich muss zu Felix ins Krankenhaus."

Sie nickte. "Sicher, aber nicht so, wie du aussiehst." Er sah sie zuerst verblüfft an und musterte sich dann selbst von oben. Zu seinem Ärger musste er feststellen, dass sie recht hatte.

Er war verschwitzt, schmutzig und roch garantiert auch nicht besonders angenehm. "Außerdem bezweifle ich, dass du in der Lage bist, Auto zu fahren." Sein Stolz hinderte ihn, ihr erneut recht geben zu müssen.

Mit zusammen gebissen Zähnen antwortete er, "Das schaff ich schon irgendwie." Sie nickte erneut. "Sicher. Aber glaubst du ich lasse es zu, dass du dich um den nächsten Laternenpfahl wickelst?"

Er stöhnte genervt auf. Dann drehte er ihr den Rücken zu, zog den Autoschlüssel aus der Hosentasche und lief zum Auto. Doch er war nicht schnell genug, denn bevor er sich's versah, hatte sie ihm den Schlüssel wieder abgenommen.

"Nix da. Ich fahre." Sie lief an ihm vorbei und schloss das Auto auf. "Ich hoffe du hast die Papiere dabei. Ach so, habt ihr eine Decke im Auto?" Jako stutzte und zuckte mit den Schultern.

"Wenn, dann im Kofferraum." Sie nickte und ging nach hinten. Jako beobachtete fasziniert, wie sie im Kofferraum kramte, eine Decke heraus zog und damit den Beifahrersitz abdeckte.

"So, damit machst du den Sitz wenigstens nicht schmutzig." Sie schlug die Kofferraumklappe zu und nahm auf dem Fahrersitz Platz. Bevor sie die Tür zu machte, sah sie ihn erwartungsvoll an.

"Steig ein. Ich dachte du wolltest ins Krankenhaus." Jako nickte und nahm wie automatisch neben ihr Platz. Ein erleichtertes Seufzen entkam seinen Lippen, als er sich in den bequemen Sitz sinken ließ.

Sir stellte sich Spiegel und Sitz passend ein und startete den Motor. Sie parkte aus und fuhr aus dem Wohngebiet. Jako beobachtete, wie sie konzentriert auf den Verkehr achtete und trotzdem immer wieder zu ihm herüber sah.

"Wie heißt du eigentlich?" Sie grinste und reichte ihm ihre Hand. "Katja." Er griff reflexartig danach. "Jako." Sie grinste breiter. "Stell dir vor, dass wusste ich sogar schon." Sein Blick verfinsterte sich.

"Jedenfalls danke, dass du mir geholfen hast." Sie nickte, während sie um die Kurve bog. "Gern geschehen. Und genau genommen bin ich noch dabei dir zu helfen." Jako stöhnte erneut genervt auf.

"Du musst immer noch einen Kommentar dazu abgeben, oder?" Sie nickte. "Jep." Jako wandte sich ab und starrte aus dem Fenster, während die Stadt an ihm vorbei zog. Er bemerkte nicht, wie ihm die Augen zufielen.

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt