Brüderlicher Beschützerinstinkt

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Mitternacht war weit überschritten, als Jako und Felix beschlossen, die Feier zu beenden. Die meisten Gäste waren bereits nach Hause gegangen und nur die trainierten Partygänger waren noch da.

Unter anderem ihre Mitbewohner und einen Teil der 301er. Als ihre Trauzeugen hatten Melanie und Carol immer wieder dafür gesorgt, dass für die Gäste Fahrmöglichkeiten nach Hause oder in die Hotels organisiert wurden.

Dementsprechend erschöpft saßen beide an ihre Partner gelehnt und waren kurz vor dem einschlafen. Jako und Felix traten auf ihren jeweiligen Gegenpart zu und überreichten ihnen eine Rose als Zeichen der Dankbarkeit.

Carol lief rot an, während Melanie nur verblüfft lächelte. "Wir danken euch für alles, was ihr heute Abend für uns getan habt." Carol zuckte nur mit den Schultern und gähnte, Melanie nickte weiterhin lächelnd.

"Gern geschehen. Aber schließlich wärt ihr ohne uns aufgeschmissen gewesen." Die Umstehenden lachten und Jako und Felix ließen sich auf die letzten verbliebenen freien Stühlen fallen.

Die meisten Möbel waren vom Personal schon weggeräumt worden und das Lagerfeuer bereits runter gebrannt. Nur die kleine Gruppe saß vor dem nicht mehr ganz so hell erleuchteten Restaurant auf der Terrasse.

Der Mond neigte sich bereits wieder dem Horizont zu und spiegelte sich zusammen mit den Sternen im See. Die Luft war kühl, aber noch nicht unangenehmen. Die Anwesenden sprachen leise miteinander oder träumten vor sich hin.

Jako beobachtet lächelnd, wie Melanie sich an Niklas lehnte und entspannt die Augen schloss. Dieser legte seine Hände um sie und warf dann Jako einen fragenden und etwas unsicheren Blick zu.

Doch Jako nickte nur lächelnd und lehnte sich dann selbst an Felix. Dieser hatte ebenfalls den Blick streifen lassen. Über die Spacies, die mit ihren Partnerinnen kuschelten und Kathrin und David, die sich die Bilder auf der Kamera ansahen.

Hin zu Flo, der eine offensichtlich schlummernde Ina im Arm hielt und sich leise mit Frodo und Olli unterhielt. Über Marie und Manu, die zusammen mit Andre und Stephanie ein eigenes Grüppchen bildeten und angeregt quatschten.

Überrascht fiel Felix auf, wie nah Andre und seine Schwester zueinander gelehnt saßen und damit sehr zufrieden wirkten. Als er merkte, wie Jako sich an ihn lehnte, legte Felix reflexartig die Arme um seinen Mann.

Er konnte das für ihn doch recht merkwürdige Paar aber nicht aus den Augen lassen und war sich nicht sich, was er davon halten sollte. Felix gönnte sowohl seiner Schwester als auch Andre das Glück.

Und er war sich ziemlich sicher, dass sie mit Andre nicht das selbe Schicksal erleiden würde, wie mit ihrem vorherigen Freund. Dennoch empfand er so eine Art Beschützerinstinkt, über den er selbst verblüfft war.

Felix schüttelte lächelnd den Kopf. Ja, er liebte seine Schwester und würde sie beschützen. Und er würde auch mit Andre noch reden. Aber Felix beschloss, den Dingen seinen Lauf zu lassen und zu sehen, was passierte.

Stattdessen neigte er seinen Kopf und gab Jako einen Kuss auf die Stirn. Dieser reagierte nicht und Felix bemerkte, dass Jako ebenfalls eingeschlafen war. Felix beschloss, das es Zeit wird, nach Hause zu gehen.

Er machte Frodo und Olli auf sich aufmerksam. "Wärt ihr so lieb, für uns alle ein Taxi zu besorgen. Ich glaube es wird Zeit, nach Hause zu gehen." Sie nickten und aktivierten ihre Handys.

Felix zog Jako auf die Füße und schüttelte ihn sanft. "Komm, Prinzessin. Wir werden uns drin noch verabschieden und dann geht es nach Hause." Jako klammerte sich an ihn, gähnte und gab ihm dann einen Kuss. "Gute Idee."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt