Hochzeitsstyling III

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Nach Felix Worten herrschte eine angenehme Stille im Raum, da jeder der Beiden seinen eigenen Gedanken nachhing. Die Tür ging auf und Dana und Vanessa kehrten ins Wohnzimmer zurück.

Felix musterte sie und lächelte dann anerkennend. "Ihr seht gut aus." Dana nickte nur, während Vanessa sich einmal um sich selbst drehte und dann übertrieben poste, bevor sie über sich selbst lachen musste.

"Danke Felix, mein Lieber. Aber jetzt kommen wir zum Highlight des heutigen Tages!" Dana holte die Kleiderhülle und legte sie vorsichtig der Länge nach auf das Sofa. Felix holte tief Luft und zwang sich, nicht die Augen zu schließen.

"Tu nicht so, als ob wir dich gleich in ein Clownskostüm stecken wollen." Dana's Stimme klang halb ermahnend, halb amüsiert. Felix warf ihr einen skeptischen Blick zu. "Da ich nicht weiß was ihr so geplant habt, könnte das durchaus sein."

Sie gab ihm einen leichten Schlag auf die Stirn, während Kathrin und Vanessa lachten. Dana zog den Reißverschluss der Hülle nach unten und zog den Bügel mit dem sehnsüchtig erwarteten Kleidungsstück heraus.

Nach dem Felix kurz den Atem angehalten hatte, stieß er diesen verblüfft wieder aus und bekam große Augen. Auf den ersten Blick sah das was er vor sich hatte aus, wie er einen Hochzeitsanzug erwartet hatte.

Er bestand aus drei Teilen, Hose, Hemd und einer Art Sakko. Die Hose und das Sakko waren in einem dunklen Ton gehalten, der auf den ersten Blick Schwarz wirkte, aber im Sonnenlicht leicht blau schimmerte.

Das Hemd war langärmlich und so weiß, das es fast ins Bläuliche überging. Alles Dreies war aus einem groben Baumwollsstoff, doch nur das Hemd war mit dezenten Mustern verziert. Das Sakko hatte nicht wie üblich lange Ärmel.

Sie endete kurz über den Ellenbogen und waren weit geschnitten. Es hatte außerdem statt eines normalen Knopfes in der Mitte eine schmale, silberne Schnalle mit dem eingeprägten Symbol eines stilisierten Bären.

Überall im Sakko, der Hose und dem Hemd waren kleine Perlen in unterschiedlichen Holztönen eingearbeitet. Dezent und gut platziert, sodass sie das Outfit vervollständigten, es aber nicht zu überladen wirken ließen.

Völlig sprachlos strich Felix vorsichtig über den leicht rauen Stoff, der sich jedoch nicht unangenehm anfühlte. Dana ließ ihm einen Moment Zeit, das Kunstwerk zu würdigen, bevor sie ihm den Bügel in die Hand drückte.

"Wir gehen nochmal kurz raus, damit du dich umziehen kannst. Anschließend bekommst du noch ein paar Accesoires und dann erst darfst du in den Spiegel sehen." Felix nickte abwesend.

Er erwachte aus seiner Trance, als er das Klicken der Wohnzimmertür hörte. Vorsichtig nahm er das Sakko vom Bügel und legte es auf das Sofa, bevor er ebenso behutsam in Hemd und Hose schlüpfte.

Wie zu erwarten passten die Sachen perfekt, ohne zu eng oder zu weit zu sein. Felix fühlte sich sofort wohl und besah sich die Muster auf einem Ärmel. Symbole, etwa in Fingernagelgröße, verteilten sich gleichmäßig.

Sie waren in einem hellen Blau, welches dem von verblassten Tätowierungen glich, die er bei seinem Vater aus seiner Armeezeit gesehen hatte. Sie waren, wie er es nicht anders erwartet hatte, abstrakt.

Felix konnte neben ein paar Linien, die vielleicht Schriftzeichen sein konnten, aber auch ein paar Figuren und Tiere erkennen. Er fand den Bären wieder, eine Art Pferd, verschiedene Vogelsymbole und sogar eine menschliche Silouette.

Das Alles kam ihm irgendwie bekannt vor, aber sein Kopf wollte ihm die Antwort nicht so richtig rausrücken. Stattdessen griff Felix nach dem Sakko und zog es sich ebenfalls an.

Es war weiter geschnitten als zuerst gedacht und erinnerte ihn an einen Poncho. Felix war froh, dass es so locker saß, denn dann würde er in der Sonne und vor Aufregung vielleicht nicht ganz so schwitzen.

Auch wenn der Gedanke an das Kommende ihn sofort nervös werden ließ. Sein Kopfkarussel wurde aber durch das Klopfen an der Tür unterbochen und Dana lugte durch den Türspalt.

"Fertig? Wow, das sieht echt gut aus!" Sie trat auf ihn zu und lief einmal komplett um Felix herum, um ihr Werk zu begutachten. "Dafür, dass ich es dich nicht mal vorher anprobieren lassen konnte, passt es echt gut."

Dann griff Dana nach einen schwarzen Stoffbeutel, den sie vorher auf dem Sofa abgelegt hatte und löste die Kordel, die ihn verschlossen gehalten hatte. "Hier." Sie drückte Felix an breites, silbernes Armband in die Hand.

Es war Eines von der starren Sorte, welches an der unteren Seite offen war, um es leichter an den Arm zu bekommen. Auf der Oberseite bildete feine schwarze Linien ein breites, kreisförmiges Muster, in dessen Mitte wieder der Bär eingearbeitet war.

Felix legte es sich, wie von Dana angewiesen, um den linken Arm und bekam dann eine Kette in die Hand gedrückt. Diese bestand aus einem kurzen, dünnen Lederband, an welches ein kleines Medaillon geknotet war.

Auch dies trug wieder den Bären und Dana befestigte es relativ eng um Felix Hals. "So, zeig dich nochmal, perfekt." Sie nickte zufrieden und lächelte dann anerkennend. "Willst du dich jetzt mal sehen?"

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt