Versorgungsorganisation

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Felix sah abwechselnd von seinem Teller zu Jako und wieder zurück. Er wollte aber nicht so schnell aufgeben, sondern nahm sich seine Gabel und spießte eine Nudel auf. Dann hielt er sich sich vor die Nase.

Jako verzog angewidert das Gesicht und deckte seinen Teller wieder zu. Felix musterte das undefinierbare Etwas, roch daran und legte dann die Gabel unangetastet wieder auf den Teller. "Nein, ich auch nicht."

Jako sah ihn mit großen Augen verzweifelt an. "Aber was machen wir jetzt, damit wir nicht verhungern?" Felix schüttelte lächelnd den Kopf. "Erstens werden wir so schnell nicht verhungern und zweitens hast du mehr Glück als ich."

"Du kommst morgen schon wieder hier raus. Ich muss das", er deutete auf das Essen, "noch die nächsten zwei Wochen ertragen." Jako sah ihn halb weh- und halb mitleidig an. Dann griff er nach seinem Handy auf dem Nachttisch.

"Dann werde ich jetzt dafür sorgen, dass ich du in den nächsten zwei Wochen gut versorgt bist." Felix runzelte die Stirn. "Was hast du... ?" Doch Jako unterbrach ihn, indem er den Zeigefinger hob.

"Feli? Hier ist Jako. Felix und ich brauchen dringend deine Hilfe. Ich werde auch auf jeden Fall Marie und Flo anfragen, aber du bist im Moment am nächsten dran. Hör zu... ." Felix grinste breit, schaltete ab und ließ ihn machen.

Sein Magen knurrte schon allein bei dem Gedanken an Feli's gutem Essen vor lauter Vorfreude. Er sah erneut aus dem Fenster und ließ seinen Blick über die gegenüber liegende Fassade schweifen.

Er bemerkte rechts von ihrem Zimmer direkt den Wartebereich für Besucher, der gleichzeitig auch der Aufenthaltsraum war. Erst jetzt bemerkte er die vier Personen, die, versunken in ein Gespräch, entspannt Platz genommen hatten.

Felix konnte seine und Jako's Eltern erkennen, jeder mit einem Kaffee vor sich. Er runzelte die Stirn und fragte sich, warum sie dort draußen saßen und nicht zu ihnen herein kamen. Er drehte sich zu Jako um, der gerade das Gespräch beendet hatte.

"Feli wird in einer Stunde hier sein und will uns mit einem 'Feli-Genesungs-Korb' verwöhnen." Felix schmunzelte über den Begriff und lächelte Jako dann dankbar an. "Das war eine gute Idee. Danke."

Jako trat zu Felix Bett, beugte sich hinab und küsste ihn lange. "Gern geschehen. Ich muss ja schließlich dafür sorgen, dass du bei Kräften bleibst. Wir haben schließlich noch eine Menge zu tun." Er grinste zweideutig.

Felix wurde unbewusst rot und zog Jako am Hemd zu sich herunter, um ihm ins Ohr zu flüstern. "Ich weiß, dass ich noch eine Menge zu tun habe. Aber pass auf, dass ich dir nicht trotzdem irgendwann nebenbei den Hintern versohle."

Jako erschauerte wohlig, konnte es sich aber nicht verkneifen, mit Unschuldsmiene und eben solcher Stimme zu fragen: "Aber Felix, womit habe ich denn das verdient." Felix Hand wanderte unter Jako's Hemd.

Dort, wo seine Finger bloße Haut berührte, spürten beide, wie sich die Gänsehaut bei Jako ausbreitete. "Das weißt du ganz genau." Felix griff nach dessen Kinn und nahm hungrig die weichen Lippen gefangen.

Jeglicher Widerspruch, der sich in Jako's Kopf geformt hatte, wurde ausgelöscht. Er klammerte sich an Felix fest, wie ein Ertrinkender an das rettende Ufer und stöhnte leise.

Ein Klopfen unterbrach ihre aufkommende Leidenschaft und Jako fluchte. "Wer kann das denn jetzt sein?" Aus Reflex warf Felix einen Blick aus dem Fenster in den jetzt leeren Aufenthaltsraum. Er seufzte. "Unsere Eltern."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt