Das Debut-Konzert I

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Wochen vergingen und die Jungs hatten sich in ihre Arbeit vergraben. Die Planungen und Proben für die Konzerte waren abgeschlossen und alle waren bereit und voller Vorfreude auf das Debut-Konzert.

Musikvideos und Roomsessions waren gedreht und veröffentlicht worden, ebenso wie ihr gemeinsames Album. Einzig der Release von Felix Album stand noch nicht fest, aber damit wollte dieser sich noch Zeit lassen.

Warum, wusste er zwar selbst nicht, aber er war sich sicher, dass es das Richtige war. Jako studierte weiterhin, war aber auch nicht mehr weit von seinem Abschluss und dem harten Arbeitsleben entfernt.

Das Alles, von den vielen kleinen Nebenprojekten ganz zu schweigen, nahm die Zeit der Beiden stark in Anspruch. Das Leben sorgte immer wieder für schöne, wie auch weniger schöne Augenblicke.

Zusammengefasst betrachtet mussten Jako und Felix aber feststellen, dass sie keinen einzigen Augenblick davon hätten missen wollen. Denn alles was sie erlebt hatten, hatte sie zu diesem Moment geführt: dem Debutkonzert.

Jako und Felix standen zusammen mit Andre, Davis und Steven im Bi Nuu, einem kleinen Club in Kreuzberg und warteten darauf, dass die Stunde Null schlug. Die Instrumente waren aufgebaut und alle entsprechend nervös.

Flosn, der zum Filmen her bestellt worden war, merkte nicht, wie er Jako damit nur noch nervöser machte. Dieser saß auf dem Sofa, versuchte lockere Sprüche mit Davis zu wechseln und sich zu entspannen.

Doch alle seine eigenen Methoden halfen nichts. Draußen konnte man hören, wie Leute langsam in den Club strömten, jubelten und irgendetwas riefen. Flosn war ebenfalls nach draußen verschwunden.

Die drei Bandmitglieder beschäftigten sich mit ihren Handys oder sich selbst und bemerkten daher nicht, dass Jako vor Aufregung fast unter der Decke hing. Als es erneut draußen kreischte, sprang er hektisch auf.

Gleichzeitig ging die Tür auf und Felix trat ein. Er hatte eben noch mit Kathrin, ihrer Hochzeitsfotografin und jetzt Konzertfotografin, die letzten Details bezüglich den gewünschten Bildern vom Auftritt besprochen.

Er keuchte überrascht auf, als Jako sich auf ihn warf und seine Arme fest um ihn schloss. Behutsam erwiederte Felix dessen Umarmung und zog ihn in eine Ecke des Raumes, die von den Sofas ein Stück entfernt war.

"Bist du nervös?" Jako nickte nur und kitzelte Felix mit seinen langen, offenen Haaren. "Schlimmer als während des Haare färbens?" Felix konnte ein Grinsen in seiner Stimme nicht unterdrücken.

Jako zuckte zurück und funkelte ihn böse an. "Du bist ein Idiot, Felix Denzer." Doch dieser grinste nur noch breiter und legte seine Lippen sanft auf die seines Gegenüber. "Ich liebe dich auch, Jakob Denzer."

Dann strich er Jako durch die langen, jetzt blonen Haare und genoss das weiche Gefühl unter seinen Finger. Jako hingegen hatte unter Felix Berührung die Augen geschlossen und brummte wohlig.

Für eine Weile vergaß er sogar, warum es ihm bis eben so schlecht ging. Das dauerte allerdings auch wieder nur sehr kurz, denn als Flosn die Tür aufmachte und verkündete, dass es nur noch wenige Minuten seien, kam die Aufregung mit einem Schlag zurück.

Jako begann zu zittern und hielt sich an Felix fest. Dieser war zwar selbst aufgeregt, wollte aber dennoch nicht, dass es seinem Mann schlecht ging. Auch wenn er wusste, dass es nur vorübergehend sein würde.

"Sieh mich an." Jako folgte Felix Wunsch und sah dabei aus, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. "Wir schaffen das." Felix sagte das mit so viel Überzeugung, wie er trotz eigener Nervosität aufbringen konnte.

Er wusste, dass es so wahr, dennoch stieg sein Lampenfieber mit jeder Minute exponentiell an. Felix legte seinen Arm um Jako und drehte sich zu den Anderen Herum. "Band? Wollen wir noch einen coolen Kreis bilden?"

Die Anwesenden nickten, versammelten sich in der Mitte des Raumes und legten ihre Arme umeinander. Nachdem Andre von den gestammelten Worten die Nase voll hatte, brüllte er ihren Schlachtruf heraus.

"WIR SIND DIE KRASSESTEN FICKER DER WELT!" Nun musste auch Jako lachen und Felix schüttelte den Kopf. Flosn und ihre Bandmitglieder verließen im Gänsemarsch den Backstagebereich in Richtung Bühne.

Jako und Felix, die noch zurück geblieben waren, hielten sich an den Händen und genossen den kurzen Moment der Zweisamkeit. Felix lächelte Jako an und gab ihm einen Kuss. "Wollen wir, Herr Denzer?" Jako nickte.

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt