Ach ja, die Uni

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Auf dem Weg zurück in ihr Krankenzimmer begegnete Jako Carol. "Hey Jako, alles klar?" Jako überlegte kurz. "Kann ich dich um einen Gefallen bitten? Also nichts kompliziertes diesmal, hoffe ich."

Sie grinste und sah ihn mit erhobenen Augenbrauen erwartungsvoll an. "Ich brauche für Felix Uni eine Bescheinigung, dass er hier im Krankenhaus liegt. Er hätte nämlich eigentlich Prüfung und da die Ärztin sagte, er müsse noch hier bleiben. Naja... ."

Sie nickte. "Das nennt sich Liegebescheinigung und klar stelle ich die für euch aus. Sie beinhaltet aber nur das Beginndatum und keine Prognosen über voraussichtliche Dauer. Nach der Entlassung bekommt er noch eine Endgültige."

Jako nickte und lächelte. "Das wäre super, dankeschön." Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Problem, ich bringe sie euch nachher mit deinen Entlassungspapieren. Und jetzt ab ins Bett, dein Essen wird sonst kalt."

Er grinste und nickte. "Ja, Mama." Sie winkte ab und ließ ihn stehen. Jako betrat das Zimmer und sah überrascht in Richtung Felix Bett. Der saß aufrecht und aß langsam eine Suppe. Jako lächelte erleichtert und trat sofort zu ihm.

"Ich bin froh, dich essen zu sehen." Felix stoppte mit dem Löffel in der Luft und legte ihn dann nachdenklich wieder in die Schüssel zurück. Jako sah ihn verwirrt an, während Felix kurz schwieg und dabei auf seinen Tablett sah.

"Nein." Er sah zu Jako auf. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diesen Satz noch nie von dir gehört habe." Jako sah ihn überrascht an, dann wurde sein Blick finster. Währenddessen nahm Felix grinsend seinen Löffel wieder auf.

"Du bist doof." Felix zuckte mit den Schultern und aß in aller Ruhe weiter. Jako setzte sich, Felix zugewandt, auf seine Bettkante und öffnete skeptisch die Abdeckung seines eigenen Essens.

Der Anblick von matschigem Gemüse in grauem Kartoffelbrei und farbloser Soße ließ ihn erschauern. Er schloss die Abdeckung wieder, nahm sich stattdessen die Götterspeise und begann zufrieden zu löffeln.

Felix beobachtete ihn kopfschüttelnd. "Sei froh, dass du so wählerisch sein darfst. Du kannst heute Abend essen was du willst, ich muss noch zwei Wochen auf mein eigenes Essen verzichten."

Jako verzog das Gesicht. "Nicht nur du. Und ich glaube, unseren Mitbewohnern werden deine Kochkünste ebenso fehlen. Aber du brauchst dir um deine Versorgung keine Sorgen machen. Ich werde mich heute Abend gleich darum kümmern."

"Ich will nach den zwei Wochen schließlich noch was zum kuscheln an dir haben." Felix wurde rot und lächelte verlegen. "Meine Mutter hat mich vorhin übrigens an etwas erinnert, dich betreffend." Felix sah ihn neugierig an.

"Und das wäre?" Jako legte seinen Löffel hin, schob sein Tablett beiseite und ging zu Felix, um sich auf dessen Bettkante zu setzten. Felix Blick wurde skeptisch, als Jako ihm seinen Löffel aus der Hand nahm und ebenfalls das Tablett beiseite schob.

Er legte seine Hände auf Felix Schultern. "Nicht aufregen, okay?" Felix rollte mit den Augen, wusste aber nicht so ganz, was er davon halten sollte. "Hast du schon mal daran gedacht, dass du nächste Woche deine Diplomarbeit abgeben musst."

Felix sah ihn einen Moment verständnislos an. "Und außerdem deine Abschlussprüfungen hast?" Dann machte es bei Felix klick und er war froh, nichts mehr in der Hand zu haben. Er packte Jako's Oberarme.

"Jako... . Ich... . Was soll ich nur tun? Ich... ." Jako schüttelte ihn sanft. "Ganz ruhig, Alter. Tief durchatmen, Felix. Wir bekommen das schon irgendwie hin. Carol gibt mir eine Bescheinigung, dass du im Krankenhaus liegst."

"Damit gehe ich zu deiner Uni und kläre das. Und im Notfall kann ich dich ja nochmal hier anrufen. Du kannst auch gern deinen Laptop hier haben, damit du an deiner Arbeit weiter schreiben kannst. Aber nur, wenn du dich nicht überanstrengst."

Felix nickte und versuchte, sich zu beruhigen. Er merkte, dass seine Erschöpfung wieder überhand nahm und ließ sich in sein Kissen sinken. Er lächelte Jako müde an. "Danke." Dieser erwiederte das Lächeln. "Immer."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt