Feiern auf der Seeterrasse

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Felix verwickelte Jako erneut in einen langen Kuss, bis sich hinter ihnen jemand vernehmlich räusperte. Kathrin tippte Felix auf die Schulter, der ihr einen milde interessierten Blick über die Schulter zuwarf. "Ja?"

Sie lächelte und deutete in Richtung Mitte des Parks. "Ich unterbreche ja ungern diese sehr romantische Liebesszene, aber eure Gäste warten auf euch." Felix seufzte, nickte und wandte sich wieder Jako zu.

Der war der Unterhaltung mehr oder weniger aufmerksam gefolgt und hatte immer noch einen ziemlich abwesenden, verklärten Blick im Gesicht. Felix musste ein Lachen unterdrücken und strich ihm noch einmal über die Wange.

Jako blinzelte und fokussierte seine Sicht auf Felix. "Mmh?" Nun musste Felix doch lachen und hörte Kathrin hinter sich einstimmen, bevor die Kamera erneut klickte. "Komm Prinzessin, wir werden erwartet."

Er reichte Jako den Arm und dieser hakte sich unter. Sie näherten sich langsam dem Hauptsee und damit dem Zentrum des Parks, Felix atmete tief ein und seufzte aufgrund der angenehm kühlen Luft.

Das Wasser glitzerte in der Sonne und rings herum konnte man Menschen am Ufer auf den freien Flächen liegen sehen. Jako führte Felix zu einer Brücke, die den Haupt- vom Ostsee trennte.

Sie bestand aus einer ungewöhnlichen Holzkonstruktion, denn ihre Pfleiler richteten sich wie Speere in den Himmel und waren daher von weitem gut sichtbar. Auch hier stellte Kathrin sie regelmäßig für Foto's in Position.

Als Felix leise Musik über den See schallen hörte, sah er Jako fragend an. Dieser grinste, nickte und führte ihn die verschlungenen Wege entlang. Je weiter sie liefen, desto vielfältiger wurde die Geräuschkulisse.

Zu der Musik gesellten sich die Stimmen vieler Menschen. Lachen, Stühlerücken und Gläserklingen bildete in Felix Ohren eine wunderbaren Symphonie, die bereits jetzt angenehme Gefühle hervor rief.

Auch Jako wurde immer aufgeregter, denn für ihn bedeuteten diese Klänge Freude, Liebe und Ausgelassenheit. Eben alles, was man mit einer Zusammenkunft von Familie und Freunden zu einem freudigen Anlass verbindet.

Als sie die letzte Landzunge umrundeten und langsam die Seeterrasse in Sicht kamen, blieb Felix plötzlich stehen. Jako wurde mit einen Ruck ebenfalls zum Halt gebracht und lächelte Felix an.

Dieser starrte mit offenen Mund auf das Bild, dass sich ihm bot. In der Mitte der Seeterrasse stand ein Restaurant, das Felix an die obere Hälfte einer runden Austernschale erinnerte und genauso strukturiert war.

Das graue, wellenartige Aussehen der Fassade war aber nicht unangenehm, sondern passte sich gut in die Umgebung ein. In die Lücken der dreieckigen Muschelränder waren Fenster eingesetzt worden.

Die gesamte Terrassenfläche vor dem Gebäude war mit Sonnenschirmen, Tischen und Stühlen bedeckt. Die weißen Tischtücher mit den blauen Akzenten leuchteten weit über den See und bildeten einen beeindruckenden Kontrast zu dem Grün und Grau.

Am Rand der Terrasse, direkt am Wasser war eine Bar zu sehen die, wie es schien, schon recht gut frequentiert war. Rechts neben dem Restaurant war eine Bühne aufgebaut, auf der Felix einen Teil ihrer Instrumente erkennen konnte.

Unglaublich viele Menschen: Familie, Freunde, aktuelle und ehemalige Studien- und Arbeitskollegen und noch so einige Andere tummelten sich auf der Terrasse und ließen Felix Jako verblüfft ansehen.

"Ich wusste gar nicht, dass wir so viele Leute kennen." Jako lachte laut auf. "Das hab ich auch gedacht, als ich die Gästeliste fertig gestellt und dann immer noch ein Paar vergessen hatte."

Er warf Felix einen unsicheren Blick zu. "Gefällt es dir?" Dieser schnitt zuerst eine Grimasse und drückte dann Jako's Hand, um sich selbst zu beruhigen. "Es gefällt mir sehr und den Rest werde ich schon überleben."

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