Oma's am Buffet

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Nach der Dankesrede wurden Jako und Felix zur Eröffnung des Buffets sofort nach drinnen geschickt. Der Innenraum des Restaurant war hell und offen, mit viel Weiß und grünen Pflanzen gestaltet.

Hier waren ebenfalls ein paar Tische aufgestellt und entsprechend dekoriert. Besonders die älteren Familienmitglieder des Hochzeitspaares hatten sich hier niedergelassen und unterhielten sich fast lauter, als die Personen draußen.

Als Jako und Felix den Raum betraten, wurden sie unter großem Hallo begrüßt, beglückwünscht und dann prompt gefragt, wann es denn endlich etwas zu Essen gäbe. Felix lachte laut auf, während Jako nur kopfschüttelnd schmunzelte.

Er umarmte seine Oma, die Älteste in der ganze Runde und reichte ihr dann einen Arm. "Komm Oma, wir gehen zusammen ans Buffet." Breit lächelnd und dankbar nickend ergriff Oma Joiko den Arm ihres Enkels und ließ sich auf die Beine helfen.

Mit einem zufriedenen Lächeln sah Felix dem ungleichen und doch harmonischen Paar hinterher und beugte sich dann zu seiner Oma hinunter, die im Rollstuhl saß. "Omi? Möchtest du selbst schauen oder soll ich dir was holen?"

Sie tätschelte ihm den Arm und richtete dann die Jacke ihres Hosenanzugs. "Ich werde mich doch von meinem Enkel an seinem besonderen Tag nicht bedienen lassen. Schieb mich einfach vor die Tafel. Ich nehm mir schon, was ich brauche."

Bevor Felix wiedersprechen konnte, hatte sie ihren Teller vom Platz genommen, hielt ihn auf ihrem Schoß fest und sah ihn erwartungsvoll an. Felix lachte erneut, löste die Bremse von ihrem Rollstuhl und schob sie zum Essen.

Jako und seine Oma waren inzwischen am Buffet angekommen, hatten bisher aber kaum ihre Teller beladen. "Und was ist das?" Felix konnte an Jako's Blick sehen, dass ihm diese Frage in den letzten Minuten schon häufiger gestellt wurde.

"Das sind Pommes aus Süßkartoffeln." Die alte Dame lehnte sich besorgniserregend weit nach vorn, um die orangebraunen Stäbchen ausgiebig zu begutachten. "Und die sollen wirklich schmecken?"

Jako, der Mühe hatte seine Oma festzuhalten, rollte mit den Augen. "Ja, Oma." Felix schob seine Großmutter neben ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Oma hingegen lehnte sich vor und nahm sich ein Paar der besagten Pommes.

"Sei doch nicht so zimperlich, Helga. Probier doch einfach mal." Doch Jako's Oma ließ sich auch davon nicht überzeugen und zog ihren Enkel weiter an der gedeckten Tafel entlang zu ihr bekannteren Speisen.

Felix und seine Oma warfen sich einen Blick zu. Während die ältere Dame nur den Kopf schüttelte, musste Felix sich erneut ein Lachen verkneifen. "Was willst du noch?, fragte er, während er den Rollstuhl weiter am Buffet entlang schob.

Nachdem die älteren Herrschaften sich bedient hatten und nun auch die Gäste von draußen langsam in das Restaurant strömten, griff Jako sich noch schnell zwei Gläser mit Dessert und zwei Löffel, bevor er Felix winkte, ihm zu folgen.

Dieser war ein wenig überrumpelt, tat aber wie geheißen Jako. Felix wurde vom ihm raus zu einer Bank ein wenig Abseits der Tische und mit einem guten Blick auf den Hauptsee, dessen Oberfläche in der Sonne glitzerte, gewunken.

Jako reichte ihm ein Dessertglas und einen Löffel, bevor er selbst vorsichtig ein wenig Creme und Früchte heraus nahm, in den Mund schob und genussvoll stöhnte. "Überzeugt mich.", meinte Felix schmunzelnd und tat es ihm gleich.

Er nahm ebenfalls eine Portion der hellen Creme mit Himbeeren und ließ sie sich auf der Zunge zergehen. Mit Freude schmeckte er Mascarpone, echte Vanille und frische Himbeeren und seufzte zufrieden.

"Das ist köstlich." Jako nickte und kratze schon am Boden des Glases, so schnell hatte er gegessen. "Aber ich wollte eigentlich auch noch was Richtiges essen." Felix putze nun auch sein Dessert gründlich aus, bevor er das Glas beiseite stellte.

Jako stellte seins daneben und lehnte sich an Felix, der seinen Arm um dessen Schulter legte. "Ich weiß. Aber während alle Essen haben wir noch was vor." Neugierig sah Felix zu seinem Ehemann.

"Was denn?" Jako sah auf und warf ihm einen schelmischen grinsenden Blick zu. "Lass dich überraschen, aber es dauert eh noch ein wenig." Jako warf einen Blick übers Wasser. "Die Sonne steht noch zu hoch."

Felix folgte seinem Blick zum hellen Ball am Himmel, schätze den Sonnenuntergang aber nicht mehr als eine Stunde entfernt ein. "Du willst wohl die blaue Stunde nutzen?" Jako lehnte sich wieder an ihn und gähnte.

"Auch die, ja." Doch Felix Neugier war zu groß, als dass er jetzt keine Fragen hätte stellen können. "Und wann müssen wir los?" Jako blieb still, daher befürchtete Felix, er wäre eingeschlafen.

"Das wirst du schon sehen.", antwortete Jako nach einer kurzen Zeit mit vor Müdigkeit rauer Stimme und hatte entspannt die Augen geschlossen. "Wir werden zum richtigen Zeitpunkt abgeholt."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt