Am Spreeufer I

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Zwei Wochen später trat Felix aus dem Eingangstor seiner Uni, atmete tief durch und lächelte. Er hatte es geschafft. Heute war endlich seine letzte Prüfung gewesen und er hatte ein gutes Gefühl.

Felix sah in den Himmel und seufzte. Wenn er die Ergebnisse bekam und bestanden hatte, war er offiziell fertig mit seinem Studium und konnte sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren. Er wischte sich die Haare aus dem Sichtfeld.

Inzwischen war es Mitte Mai und die Sonne schien warm und klar. Da es noch früher Nachmittag war, hatte er sich mit Jako verabredet, um einen entspannten Trip durch die Stadt unternehmen zu können.

So zur Feier des Tages. Felix schaute auf sein Handy, als er Schritte neben sich vernahm. Er sah auf und in das lächende Gesicht seines Verlobten. Dieser zog ihn an sich und gab ihm einen kurzen Kuss.

"Hey. Wie war die Prüfung?" Jako griff nach Felix Hand und begann, in Richtung S-Bahnhof zu laufen. "Eigentlich ganz okay, ich denke ich habe es ganz gut gemacht." Jako drückte seine Hand und strahlte.

"Hört sich doch super an! Was willst du zur Feier des Tages machen?" Felix überlegte. "Lass uns eine Mate holen und uns an die Spree legen, was hälst du davon?" Jako nickte, daher holten sie am Bahnhof nur Getränke und liefen dann weiter.

Das schöne Wetter hatte die Berliner an die frische Luft gelockt und dementsprechend voll waren die Straßen. Jako sah sich um und sog jedes noch so kleine Detail in sich auf. Er liebte diesen Trubel und diese Lebendigkeit.

Felix Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. "Weißt du noch, als wir hier SPAM gedreht haben? Da war es genauso warm und auch so viel los. Und der arme Niklas stand mit seinen schwarzen Klamotten in der prallen Sonne."

Jako nickte, lief aber weiter. An der Spree angekommen brauchten Sie noch eine Weile, um einen halbwegs freien Fleck zu finden, an dem sie sich setzen konnten. Gutes Wetter hatte in der Hauptstadt auch seine Nachteile.

Felix setzte sich ins noch grüne und weiche Gras und ließ sich sofort auf den Rücken sinken, den Arm entspannt unter den Kopf gelegt. Jako hingegen saß aufrecht und beobachtete das glitzernde Wasser der Spree, das ruhig an ihnen vorbei floss.

Gedankenverloren legt er die kühle Mateflasche in seinen Nacken und spürte nicht, wie die Tropfen seine Haut hinunter rannen. Er bemerkte es erst, als Felix Lippen seine Haut berührten, weil dieser sie weg küsste.

Ein leises Stöhnen entkam seinen Lippen und Jako lehnte sich automatisch der Berührung entgegen. Felix nahm ihm die Mateflasche aus der Hand und legte sie beiseite. Dann lehnte er sich zurück und zog Jako mit sich.

Jako's Kopf kam auf Felix Bauch zur Ruhe, doch sein Blick fixierte weiter das Wasser. Felix ruhiger Atem und das sanfte Streicheln der Hand seines Partners durch seine Haare, ließen ihn schläfrig werden.

"Wie weit seid ihr denn mit euren Vorbereitungen?" Felix Stimme holte ihn ins hier und jetzt zurück. "Wir sind fast fertig, nur noch ein paar Kleinigkeiten." Sie hatten sich in der letzten Woche kaum bis gar nicht darüber unterhalten.

Die Arbeit und das Lernen hatten Felix gefordert und auch Jako war mit ihren Projekten und den Vorbereitungen gut eingespannt gewesen. Sie hatten sich meist nur kurz morgens und dann wieder zum Abendessen gesehen.

Und am Abend hatten sie die gemeinsame Zeit für ihre Musik und die Zweisamkeit genutzt, die Jako manchmal liebevoll Stressabbau getauft hatte. Heute war ihr einziger ruhiger Tag, denn morgen stand ein Besuch bei Felix Eltern an.

"Ich freue mich auf das Wochenende." Jako's leise Stimme hatte einen leicht melancholischen Unterton. "Es ist das letzte Mal, dass wir unsere Eltern vor der Hochzeit sehen." Felix brummte zustimmend.

Am Samtag war die Geburtstagsfeier bei seinem Vater und am Sonntag waren sie bei den Joiko's zum Mittagessen eingeladen. Die Einladungen hatten sie bereits versandt, daher war die Aufregung entsprechend groß. "Bist du nervös?"

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt