Formalitäten II

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Sie nickte und tippte etwas in ihren Computer. "Dann haben wir ja fast alles, wir brauchen nur noch das Datum. Haben sie schon einen Wunschtermin?" Felix zuckte mit den Schultern, Jako folgte jedoch einer plötzlichen Eingebung.

"21. Juni, wenn es möglich ist." Die Mitarbeiterin nickte und sah auf ihren PC. "Da ist schon relativ voll, aber um 18:30 Uhr hätte ich noch einen. Das wäre dann auch der letzte Termin an diesem Tag."

Felix sah fragend zu Jako und dieser nickte begeistert. "Das wäre perfekt. Danke." Sie nickte, vervollständigte ihre Daten und druckte eine Terminbestätigung aus. "Diese Bestätigung können sie unter anderem bei Behörden vorlegen."

Jako und Felix runzelten die Stirn, daher deutete sie auf Jako. "Zur Beantragung eines neuen Personalausweises zum Beispiel." Die Augen der Beiden wurden groß und insbesondere Jako sah erschrocken drein.

Daran hatten sie noch nicht gedacht. Der Blick der Mitarbeiterin verriet, dass sie die selbe Vermutung hatte und sich ein Schmunzeln verkneifen musste. "Wir wären damit für heute fertig, haben sie noch Fragen?"

Beide schüttelten den Kopf und erhoben sich. "Vielen Dank." Sie verließen das Büro und traten in den Flur. Felix warf einen Blick auf die Uhrzeit und sah Jako dann skeptisch an, der bereits im Internet nach den Öffnungszeiten des Bürgeramtes suchte.

Er sah auf Felix Uhr und dann in dessen Gesicht. "Wir hätten noch Zeit hinzufahren, aber ich bezeifle, dass wir überhaupt drankommen." Felix nickte. "Wir sollten es trotzdem versuchen, ansonsten machen wir einen Termin."

Sie setzten sich in die U-Bahn und waren kurze Zeit später am Rathaus Neukölln. Sie erwarteten bereits, davor eine riesige Schlange zu sehen, doch der Platz war bis auf ein paar Fußgänger leer.

Auch im Eingangsbereich und vor dem Empfang stand niemand. "Hast du dich bei den Öffnungszeiten geirrt?", fragte Felix unsicher. Jako prüfte nochmal das Schild am Eingang und schüttelte den Kopf.

"Vielleicht gibt es ja irgendwo etwas umsonst und das verpassen wir gerade." Felix rollte mit den Augen und trat an den Tresen, schob dann aber Jako vor. Die beiden Damen am Empfang schmunzelten aufgrund des Schauspiels.

"Guten Tag. Ich muss einen neuen Personalausweis beantragen." Sie nickte und reichte ihm einige Formulare, die Jako fast widerstrebend entgegen nahm. "Diese füllen Sie bitte aus und dann brauchen sie noch ein aktuelles biometrisches Passbild."

Jako sah sie groß an. "Und wo bekomme ich das her, wenn ich keins haben." Sie deutete in den Wartebereich. "Dort drin finden Sie einen Automaten, hier ist ihre Wartenummer. Sie werden dann aufgerufen."

Jako nickte dankend und lief mit vollen Händen in Richtung Wartebereich, Felix folgte ihm grinsend. Jako hatte sich auf einem der hinteren Bänke ausgebreitet, als Felix ihm den Stift aus der Hand nahm.

"Geh du doch schon mal ein Foto machen, ich fülle das so lange für dich aus. Dann geht es etwas schneller." Jako sah aus, als wolle er vor Dankbarkeit gleich in Tränen ausbrechen. Er nickte und erhob sich.

Als Felix mit den Papieren fertig war, sah er auf und wunderte sich wo Jako blieb. Er räumte den Kram zusammen und ging zum Fotoautomaten, in dem Jako fast verzeifelt versuchte, den biometrischen Gesichtsausdruck zu imitieren.

Felix hielt den Vorhang beiseite, musste sich ein Lachen verkneifen und fragte mit erstickter Stimme: "Was genau machst du da?" Jako hob verzweifelt die Arme. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Frust und Resignation.

"Ich kann nicht so bescheuert gucken. Wie soll das gehen, Alter?" Felix überlegte. "Sie gerade in die Kamera." Jako tat wie geheißen. "Noch ein Stück tiefer, genau. Und jetzt stell dir vor, die Platten für unser neues Album können erst in sechs Monaten gepresst werden."

Jako's Miene zeigte eine Mischung aus Schock und Ärger, sowie Unglaube und spiegelten damit perfekt das gewünscht Bild. Als Jako das Ergebnis sah, blickte er zu Felix und legte dann den Kopf in die Hände.

"Ich mache so ein scheiß Foto nie wieder. Trotzdem danke." Felix zog grinsend die Abzüge aus dem Automaten und hielt sie Jako hin. Als dieser nicht reagiert, trat Felix in die Kabine und zog den Vorhang hinter sich zu.

Er griff nach Jako's Händen und zog ihn auf die Füße, nur um ihn gleich darauf an die Kabinenwand zu drücken. Felix ließ seine Lippen um Rand von Jako's Kragen über seinen Hals nach oben wandern.

Als er spürte, wie Jako ein Stöhnen entwischen wollte, verschloss er seine Lippen mit den seinen und dämpfte jeden Laut. Als Felix sich nach einiger Zeit wieder löste, sah Jako ein wenig derrangiert aus.

Draußen erklang ein Klicken und ein Signal an, dass die nächste Nummer aufgerufen wurde. "Das werden wohl wir sein." Jako nickte und sein Gesichtausdruck zeigte die geringe Begeisterung, die er empfand.

Felix griff um Jako herum und legt seine Hand auf dessen Po, sodass dieser mühsam ein Keuchen unterdrückte. "Wenn du jetzt noch ein wenig nett bist, gehen wir anschließend was Essen und du bekommst Abend auch noch eine Belohnung, einverstanden?"

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt