Menschen im Leben der Fewjar's

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"Auf eine geile Tour!", rief Jako und hob seine Bierflasche. Alle am Tisch Sitzenden taten es ihm gleich und stießen mit ihm an. Sie hatten es endlich geschafft. Nach langer Planung und dem üblichen Chaos stand der Tourplan.

Und er hatte Jako und Felix fast an den Rand ihrer Nerven getrieben. Zuerst hatte Steve sie nicht begleiten können, daher hatten sie überlegt, die Songs umzuschreiben oder einen neuen Bassisten zu suchen.

Zum Glück war ihnen Michael mehr zufällig über den Weg gelaufen und so mussten sie nur geringfügige Änderungen an den Songs vornehmen. Außerdem hatten sie die Playlist den neuen Alben von Fewjar und DNZR angepasst.

Andre sollte mit seinen neuen Songs ihre Vorband machen, schaffte es aber nicht vor dem zweiten Tourabschnitt alle Lieder fertig zu stellen. Stattdessen verzichteten sie, außer bei einem Konzert, auf einen Vor-Act.

Für einen die Herbst-Tour hatten sie zwei Transporter und das Fewjarmobil, um sich und ihr Equipment ans Ziel zu bringen. Für die Spring-Tour konnte ihre Plattenfirma einen Bus organisieren, der für alle und alles Platz bot.

Ihr Plattenfirma war auch neu. Felix und Jako hatten lange mit sich gerungen, einen Plattenvertrag zu unterschreiben. Sie wollten sich nichts vorschreiben lassen und sich nicht einschränken.

Zum Glück fanden sie Leute die ihnen erlaubten, genau so weiter zu machen, wie sie wollten und sie trotzdem mit allem was sie brauchten unterstützten. Jako und Felix waren dafür häufig mehr als dankbar.

Auch für ihre Bandmitglieder, denn diese brachten sich mehr ein, als es die Fewjar's jemals von ihnen verlangt hätten. Doch auch so fanden sie wieder sehr gute Freunde, wenn auch wieder nur noch mehr Bekloppte.

Felix gewann sowieso manchmal den Eindruck, dass sich um sie herum nur verrückte Leute sammelten. Sie waren alle unglaublich freundlich und hilfsbereit und hatten bemerkenswerte Talente.

Dennoch würde keiner von ihnen ohne Befund beim Psychologen wieder heraus kommen und einen Teil würde man wahrscheinlich sofort einweisen. Dennoch wollte er keinen von ihnen jemals wieder missen.

Dennoch schob Felix einen Teil der Schuld dafür seinem Mann zu. Jako war zwar ein liebenswerter, beeindruckender und nach Felix persönlicher Meinung auch verdammt heißer Mann.

Aber auch er war definitiv nicht in der Kategorie normal zu finden und hin und wieder fragte Felix sich, was er eigentlich getan hatte, um in seinem Leben nur solchen Menschen zu begegnen.

Personen, die er mehr als alles andere liebte und schätze, die ihn aber auch regelmäßig in den Wahnsinn trieben. Dafür hatte in den Wochen vor der Tour sein Mann übrigens ausreichend gesorgt.

Dafür und für regelmäßige Ausfälle aufgrund seiner Gesundheit. Jako, darauf hatte Felix immer wieder hingewiesen, hatte sich zuviel zugemutet. Er wollte immer überall sein und alles unter Kontrolle haben.

Zu Beginn hatte die Kombination aus Stress und Schlafmangel nur für regelmäßige Erkältungen gesorgt. Als diese sich jedoch aufgrund der fehlenden Ruhe zu einer Lungenentzündung verschlimmert hatten, hatte Felix die Reißleine gezogen.

Er hatte Jako, ohne Erklärung zu ihren Freunden ans Bett gefesselt und die Vorbereitungen der Tour auf Eis gelegt. Wortwörtlich ans Bett gefesselt und das für ganze vier Wochen. Sehr zur Erheiterung ihrer Mitbewohner.

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt