Müde und bockig

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Nachdem Stefan und Julian sich auf ihr Zimmer begeben hatten, trafen nach und nach die restlichen Gäste ein. Felix und Frodo wurde unter großen Hallo begrüßt und Letzterer musste fast jedes Mal wieder seinen Spitznamen erklären.

Nachdem die Joiko's ihm auch die Ankunft von Jako's großem Bruder gemeldet hatten, war es gegen Abend und Felix völlig erschöpft vom Nichtstun. Frodo warf ihm einen mitleidigen Blick zu, bevor er sich erhob.

"Dir ist schon klar, dass du noch nicht schlappmachen kannst. Wir haben schließlich noch ein bisschen was für euch geplant." Felix überlegte, ob er als Antwort seufzen oder aufstöhnen sollte, ließ es aber bleiben.

Stattdessen legte er auf dem Sofa in der Lobby den Kopf auf die Lehne und schloss die Augen. Frodo erhob sich, ließ ihn sitzen und machte sich auf den Weg zum nächsten Späti um die Ecke, um für sie beide Mate zu organisieren.

Denn wenn Felix etwas auf die Beine brachte, dann das. Als er zurück kehrte, hatte Felix seine Position nicht verändert und schien sogar eingeschafen. Neben ihm lag sein Handy und blinkte fröhlich vor sich hin.

Frodo hielt Felix die eiskalte Flasche an den Hals und beobachtete amüsiert, wie dieser hochschreckte. "Hier, damit wieder wach wirst. Und außerdem solltest du mal einen Blick auf dein Handy werfen."

Während Frodo ihm gegenüber Platz nahm und einen Schluck aus seiner Mate nahm, scrollte Felix durch die verpassten Nachrichten und Anrufe. Irgendwann legte er es sich auf den Oberschenkel, um seine Flasche zu öffnen.

"Ich schätze", sagte er, bevor er einen großen Schluck nahm. "das wir langsam nach Hause können. Entweder sind die Vorbereitungen soweit abgeschlossen oder Jako hat keine Lust mehr. Das kann ich nicht so richtig rauslesen."

Frodo runzelte die Stirn und sah auf sein eigenes Handy. "Ich schätze mal Beides." Nun konnte Felix ein Seufzen nicht mehr unterdrücken und nahm einen letzten Schluck aus seiner Flasche, bevor er sich unter Ächzen erhob.

"Können wir den Junggesellenabschied nicht einfach ausfallen lassen?", fragte er Frodo auf dem Weg nach draußen. Dieser schüttelte jedoch grinsend den Kopf. "Kein Chance, es haben schon alle zugesagt."

Er klopfte Felix auf die Schulter. "Es wird gut werden, vertrau uns." Felix nickte nur und sie schwiegen den restlichen Weg zurück in die UWG. Frodo setzte Felix davor ab und verabschiedete sich.

Er würde sich noch mit Flo und einigen Anderen treffen, bevor sie sich an dem geheimen Ort zusammen finden würden. Mit schweren Schritten stieg Felix die Treppen hinauf und schloss die Wohnungstür auf.

Dana und David kamen aus der Küche und liefen auf ihn zu. Da sie aber beide zeitgleich begonnen hatten zu reden, konnte Felix außer "Jako" und "Zimmer" nicht viel verstehen. "Stopp und der Reihe nach."

Sein Tonfall verriet seinen Mitbewohnern, dass er nicht gerade in bester Laune war. Also verzog David sich und überließ es Dana zu erklären, dass Jako irgendwann die Geduld verloren und sich laut schimpfend in Felix Zimmer eingeschlossen hatte.

Das war vor zwei Stunden und seitdem war er auch nicht wieder heraus gekommen. Felix konnte Jako's Reaktion vollkommen nachvollziehen, dennoch wirkte Dana besorgt und ebenfalls gestresst.

"Braucht ihr Jako noch?" Sie schüttelte den Kopf. "Wir sind soweit fertig, aber in zwei Stunden müsst ihr wieder los." Felix nickte. "Gönnt uns noch die Zeit bis dahin, dann sind wir beireit, für was auch immer ihr mit uns vor habt."

Dana hob abwehrend die Hände. "Ich bin raus, dass haben die Jungs organisiert. Wir Mädels haben was Eigenes vor." Sie zwinkerte ihm grinsend zu und ließ ihn dann im Flur stehen. Felix atmete tief durch und lief dann in Richtung Zimmertür.

Drinnen war es still. Als er die Tür öffnete, musste er über das herrschende Chaos ein wenig den Kopf schütteln, blieb aber stumm und schloss sie wieder. "Jako?" Die einzige Reaktion war ein Rascheln auf seinem Bett.

Felix ging zur Leiter und sah davor auf dem Boden Jako's Klamotten liegen. Er zog sich daher ebenfalls bis auf Shirt und Shorts aus und kletterte nach oben. Unter der Decke konnte eine zusammen gerollte Person erkennen, bei der nur die Haare hervor lugten.

Er krabbelte über die Matratzen zum Berg, hob die Decke an und legte sich hinter Jako. Felix spürte, dass dieser zitterte und schlang daher seine Arme um dessen Hüfte. Dann begann er sanft, den Hals und Rücken seines Verlobten zu küssen.

Das Beben ließ nach und Felix spürte, wie Jako ruhiger atmete. Er zog ihn noch enger an sich heran und Jako schmiegte sich bereitwillig an. "Ich liebe dich, Jako." Ein leises Seufzen erklang, bevor dieser erwiederte. "Ich dich auch."

Entspannung im Hause Fewjar IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt